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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma
Autoren: John Grisham
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Banktransaktionen und bedeutsamen
    Firmenereignissen bestand ein enger
    Zusammenhang. Das Geld wurde gewöhnlich auf einem von einem Dutzend namenlosen, nur unter einer Nummer geführten Holdingkonten oder »Superkonten«, wie Mitch sie nannte, deponiert. Er gab der Jury die Kontonummern und die Namen der Banken. Dann, wenn neue Firmen gegründet wurden, wurde das Geld von den Superkonten auf die Firmenkonten überwiesen, oft innerhalb ein und derselben Bank. Sobald das schmutzige Geld im Besitz einer legitimen Cayman-Firma war, begann die Wäscherei. Die einfachste und gebräuchlichste Methode bestand darin, daß die Firma Immobilien und andere saubere Objekte in den Vereinigten Staaten kaufte. Die Transaktionen wurden von den einfallsreichen Anwälten von Bendini, Lambert &. Locke durchgeführt, und sämtliche Gelder wurden durch Datenfernübertragung bewegt. Oft kaufte eine Firma auf den Caymans eine andere Firma auf den Caymans, der zufällig eine andere Firma in Panama gehörte, der eine Holding-Gesellschaft in Dänemark gehörte. Die Dänen kauften dann eine Kugellagerfabrik in Toledo und ließen den Kaufpreis von einer Tochterbank in München überweisen. Und damit war das schmutzige Geld sauber.
    Nachdem er Beweisstück MM4292 gekennzeichnet hatte, beendete Mitch seine Aussage. Sechzehn Stunden waren genug. Die Aussage würde vor Gericht keine Gültigkeit haben, aber sie würde ihren Zweck erfüllen. Tarrance und seine Kollegen konnten die Bänder einer Jury vorlegen und gegen mindestens dreißig Anwälte der Firma Bendini Anklage erheben. Er konnte die Bänder einem Bundesrichter zeigen und würde seine Durchsuchungsbefehle bekommen.
    Mitch hatte seinen Teil des Handels erfüllt. Obwohl er nicht da sein würde, um persönlich auszusagen, hatte er nur eine Million Dollar erhalten und war im Begriff, mehr zu liefern, als man von ihm erwartete. Er war körperlich und emotionell erschöpft und saß bei ausgeschaltetem Licht auf der Bettkante.
    Ray schaute durch die Jalousie hinaus. »Wir brauchen ein kaltes Bier«, sagte er.
    »Vergiß es«, fuhr Mitch ihn an.
    Ray drehte sich um und musterte ihn. »Nicht nervös werden, kleiner Bruder. Es ist dunkel, und bis zu dem Laden sind es nur ein paar Schritte. Ich kann auf mich aufpassen.«
    »Vergiß es, Ray. Wir dürfen kein Risiko eingehen. In ein paar Stunden verschwinden wir, und wenn alles gutgeht, hast du den ganzen Rest deines Lebens Zeit zum Biertrinken.«
    Ray hörte nicht zu. Er zog sich eine Baseballmütze tief in die Stirn, steckte etwas Kleingeld in die Taschen und griff nach der Waffe.
    »Ray, bitte, laß wenigstens dieses Ding hier«, flehte Mitch ihn an.
    Ray schob die Waffe unter sein Hemd und ging zur Tür hinaus. Er ging schnell durch den Sand hinter den kleinen Motels und Läden, hielt sich im Schatten und lechzte nach einem kalten Bier. Er blieb hinter dem Supermarkt stehen, schaute sich schnell um, und als er sicher war, daß niemand ihn beobachtete, ging er zum Eingang. Der Bierkühler stand im Hintergrund des Ladens.
    Auf dem Parkplatz neben dem Strip versteckte sich Lamar Quin unter einem großen Strohhut und unterhielt sich mit ein paar Teenagern aus Indiana. Er sah, wie Ray in den Laden ging, und etwas kam ihm bekannt vor. Der Gang des Mannes hatte etwas Lässiges, an das er sich zu erinnern glaubte. Lamar trat an das Schaufenster und schaute hinein. Die Augen des Mannes waren hinter einer Sonnenbrille verborgen, aber die Nase und die Wangenknochen waren ihm vertraut. Lamar betrat den kleinen Supermarkt und nahm eine Tüte Kartoffelchips. Er wartete an der Kasse und begegnete von Angesicht zu Angesicht einem Mann, der nicht Mitchell McDeere war, ihm aber sehr ähnlich sah.
    Es war Ray. Er mußte es sein. Das Gesicht war von der Sonne verbrannt, und das Haar war zu kurz, um modisch zu sein. Die Augen waren nicht zu erkennen. Dieselbe Größe.
    Dasselbe Gewicht. Derselbe Gang.
    »Wie geht's?« sagte Lamar zu dem Mann.
    »Gut. Und Ihnen?« Die Stimme war ähnlich.
    Lamar bezahlte die Chips und kehrte auf den Parkplatz zurück. Er ließ die Tüte in eine Mülltonne fallen und ging schnell ein Haus weiter zu einem Souvenirladen, um seine Suche nach den McDeeres fortzusetzen.
     

 

     

    40
     
    Die Dunkelheit brachte eine kühle Brise am Strand. Die Sonne ging schnell unter, und kein Mond trat an ihre Stelle.
    Eine ferne Decke aus harmlosen dunklen Wolken bedeckte den Himmel, und das Wasser war schwarz.
    Die Dunkelheit brachte Angler zur Dan
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