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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma
Autoren: John Grisham
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Sie, Andy, wie steht es mit etwas zu essen? Könnten Sie über die Straße gehen und uns etwas Warmes besorgen?«
    Andy war Geschäftsführer, kein Laufbursche. Aber für fünftausend Dollar am Tag konnte das Sea Gull's Rest auch ein bißchen Zimmerservice bieten. »Klar. Bin in einer Minute bei Ihnen.«
    Wayne Tarrance ergriff den Telefonhörer und ließ sich auf das Einzelbett in seinem Zimmer im Ramada Inn in Orlando fallen. Er war erschöpft, wütend, verzweifelt und stocksauer auf F. Denton Voyles. Es war Samstag, 13.30 Uhr. Er rief in Memphis an. Seine Sekretärin hatte nichts zu berichten, außer daß Mary Alice angerufen hatte und mit ihm sprechen wollte.
    Sie hatten den Anruf zu einem Münzfernsprecher in Atlanta zurückverfolgt. Mary Alice hatte gesagt, sie würde um 14 Uhr noch einmal anrufen, um zu erfahren, ob Wayne - sie sprach von ihm als Wayne - sich inzwischen gemeldet hatte. Tarrance gab seine Zimmernummer an und legte auf. Mary Alice. In Atlanta. McDeere in Tallahassee, dann in Ocala. Und dann überhaupt kein McDeere. Kein grüner Ford-Pickup mit Tennessee-Kennzeichen und Anhänger. Er war wieder verschwunden.
    Das Telefon läutete einmal. Tarrance hob langsam den Hörer ab. »Mary Alice«, sagte er leise.
    »Wayne Baby! Wie haben Sie das erraten?«
    »Wo ist er?« »Wer?« Tammy kicherte.
    »McDeere. Wo ist er?«
    »Also, Wayne, eine Zeitlang wart ihr nahe daran, aber dann seid ihr hinter einem Phantom hergejagt. Jetzt seid ihr nicht einmal mehr nahe daran, Baby. Tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen.«
    »In den letzten vierzehn Stunden sind drei eindeutige Identifizierungen eingegangen.«
    »Vielleicht sollten Sie die einmal überprüfen, Wayne. Mitch hat mir vor ein paar Minuten gesagt, daß er noch nie in Tallahassee war. Nie von Ocala gehört hat. Nie einen grünen Ford-Pickup gefahren und nie einen U-Haul-Anhänger hinter sich hergeschleppt hat. Möchte wissen, wem ihr da auf den Leim gegangen seid.«
    Tarrance zwickte seinen Nasenrücken und atmete schwer ins Telefon.
    »Und wie gefällt Ihnen Orlando?« fragte sie. »Wollen Sie sich Disney World ansehen, wo Sie nun schon einmal hier sind?«
    »Wo zum Teufel steckt er?«
    »Wayne, Wayne, ganz ruhig, Baby. Sie bekommen die Dokumente.«
    Tarrance fuhr hoch. »Okay, wann?«
    »Nun ja, wir könnten habgierig sein und auf dem Rest unseres Geldes bestehen. Ich spreche von einem Münzfernsprecher aus, Wayne, also machen Sie sich nicht die Mühe, mich aufzuspüren, okay? Aber wir sind nicht habgierig.
    Sie bekommen das Zeug binnen vierundzwanzig Stunden.
    Wenn alles gutgeht.«
    »Wo sind die Dokumente?«
    »Ich muß Sie wieder anrufen, Baby. Wenn Sie weiterhin unter dieser Nummer zu erreichen sind, rufe ich Sie alle vier Stunden an, bis Mitch mir sagt, wo sich die Dokumente befinden. Aber wenn Sie sich aus diesem Zimmer fortrühren, Wayne, dann könnte ich Sie verlieren, Baby. Also bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Ich werde hier sein. Ist er noch im Lande?«
    »Ich glaube nicht. Ich bin sicher, daß er sich inzwischen in Mexiko aufhält. Sein Bruder spricht Spanisch, wissen Sie das?«
    »Ich weiß es.« Tarrance streckte sich auf dem Bett aus und dachte, na wenn schon. Von ihm aus konnte Mexiko sie haben, solange er nur die Dokumente bekam.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Baby. Machen Sie ein Nickerchen.
    Sie müssen müde sein. Ich rufe gegen fünf oder sechs wieder an.«
    Tarrance stellte das Telefon auf den Nachttisch und machte ein Nickerchen.
    Am Samstagnachmittag kam die Suche ins Stocken, nachdem die Polizei von Panama City Beach die vierte Beschwerde von Motel-Besitzern erhalten hatte. Die Cops fuhren zum Breakers Motel, wo ein wütender Besitzer von Bewaffneten berichtete, die seine Gäste belästigten. Weitere Cops wurden auf den Strip geschickt, und es dauerte nicht lange, bis sie in den Motels nach Bewaffneten suchten, die nach den McDeeres suchten. Die Emerald Coast stand an der Schwelle eines Krieges.
    DeVashers Männer, müde und verschwitzt, waren gezwungen, einzeln zu arbeiten. Sie zerstreuten sich noch weiter am Strand und hörten mit der Arbeit von Tür zu Tür auf.
    Sie saßen auf Plastikstühlen an den Pools und beobachteten das Kommen und Gehen der Touristen. Sie lagen am Strand, mieden die Sonne, versteckten sich hinter dunklen Sonnenbrillen und beobachteten das Kommen und Gehen der Touristen.
    Als die Nacht hereinbrach, verschwand das Heer von Gangstem und Ganoven und Killern und Anwälten in der Dunkelheit und wartete. Wenn
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