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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma
Autoren: John Grisham
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Apartments am Seven Mile Beach auf Grand Cayman Island. Die Benutzung ist kostenlos, aber man muß zeitig buchen. Partner haben Vorrang. Danach geht's der Reihe nach. Die Caymans sind in der Firma überaus beliebt.
    Sie sind eine internationale Steueroase, und eine Menge unserer Ausflüge dorthin wird abgesetzt Ich nehme an, daß Milligan jetzt dort ist. Wahrscheinlich taucht er und nennt es Geschäft.«
    In einem seiner Steuerkurse hatte Mitch von den Caymans gehört und wußte, daß sie irgendwo in der Karibik lagen. Er wollte sich nach ihrer genauen Lage erkundigen, beschloß dann aber, es zu lassen.
    »Nur zwei Wochen?« fragte er.
    »Ja. Wäre das ein Problem?«
    »Nein, eigentlich nicht. Die Firmen in New York offerieren mindestens drei.« Er sprach wie ein scharfsinniger Beurteiler teurer Urlaubsreisen, der er nicht war. Abgesehen von dem dreitägigen Wochenende, das sie als Hochzeitsreise bezeichneten, und einer gelegentlichen Fahrt durch Neuengland hatte er nie irgendwelchen Urlaub gemacht und das Land noch nie verlassen.
    »Sie können eine weitere Woche bekommen, unbezahlt«
    Mitch nickte, als wäre das akzeptabel. Sie verließen Milligans Büro und setzten ihre Wanderung fort. Der Flur bildete ein langes Rechteck mit den Büros der Anwälte an den Außenseiten, alle mit Fenstern, Sonne und Aussicht. Diejenigen mit Aussicht auf den Fluß waren gefragter, erklärte Lamar, und gewöhnlich den Partnern vorbehalten. Es gab eine Warteliste.
    Die Konferenzräume, Bibliotheken und Schreibtische der Sekretärinnen befanden sich an der Innenseite, ohne Fenster und Ablenkung. Die Büros der angestellten Anwälte waren kleiner -
    viereinhalb mal viereinhalb Meter -, aber kostspielig eingerichtet und wesentlich beeindruckender als alles, was er in New York und Chicago an entsprechenden Büros gesehen hatte. Die Firma zahlte ein kleines Vermögen an Innenarchitekten, erklärte Lamar. Anscheinend wuchs das Geld auf den Bäumen. Die jüngeren Anwälte waren freundlich und redselig und schienen sich über die Arbeitsunterbrechung zu freuen. Die meisten hielten kurze Lobreden auf die Firma und auf Memphis.
    Irgendwie wächst einem die alte Stadt ans Herz, teilten sie ihm mit, aber es dauert seine Zeit. Auch sie waren von den großen Tieren in Washington und in Wall Street umworben worden, und sie bereuten nichts.
    Die Partner waren stärker beschäftigt, aber ebenso freundlich. Er war sorgfältig ausgewählt worden, hörte er immer wieder, und er würde hierher passen. Es war genau die richtige Firma für ihn. Sie versprachen weitere Gespräche beim Lunch.
    Eine Stunde zuvor hatte Kay Quin die Kinder in der Obhut der Kinderschwester und des Hausmädchens zurückgelassen und sich mit Abby zum Brunch im Peabody getroffen. Wie Abby war sie in einer Kleinstadt aufgewachsen. Sie hatte Lamar nach dem College geheiratet und drei Jahre in Nashville gelebt, während er an der Vanderbilt Jura studierte. Lamar verdiente so viel Geld, daß sie ihre Stellung aufgegeben und in vierzehn Monaten zwei Kinder zur Welt gebracht hatte. Jetzt, wo sie nicht mehr arbeitete und mit dem Kinderkriegen fertig war, widmete sie den größten Teil ihrer Zeit dem Garden Club, dem Herzfonds, dem Country Club, der Parent-Teacher-Association und der Kirche. Trotz des Geldes und Wohlstandes war sie bescheiden und ohne eine Spur von Anm a ßung; sie hatte offensichtlich beschlossen, auch so zu bleiben, ganz gleich, wieviel Erfolg ihr Mann hatte. Abby fand eine Freundin.
    Nach Croissants und Eiern Benedict saßen sie im Foyer des Hotels, tranken Kaffee und schauten den Enten zu, die in Kreisen um den Springbrunnen herumschwammen. Kay hatte eine kurze Rundfahrt durch Memphis mit einem späten Lunch in der Nähe ihres Hauses vorgeschlagen. Vielleicht ein paar Einkäufe.
    »Haben sie das zinsgünstige Darlehen erwähnt?« fragte sie.
    »Ja, schon beim ersten Gespräch.«
    »Sie möchten, daß Sie ein Haus kaufen, wenn Sie hierher ziehen. Die meisten Leute können sich kein Haus leisten, wenn sie gerade von der Universität kommen, deshalb leiht ihnen die Firma das Geld zu einem niedrigeren Zins und übernimmt die Hypothek.«
    »Wie niedrig?«
    »Das weiß ich nicht. Es ist sieben Jahre her, seit wir hierher gekommen sind, und inzwischen haben wir ein anderes Haus gekauft. Aber es dürfte sich auf alle Fälle lohnen, das können Sie mir glauben. Die Firma sorgt dafür, daß Sie ein eigenes Haus haben. Das ist eine Art ungeschriebenes Gesetz.«
    »Warum ist ihr
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