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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe
Autoren: David Weber
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Ruth. Die wird dir gefallen. Unfassbar süß, und im Köpfchen hat sie auch was …«
    Michael warf einen Blick auf das Chronometer im Armaturenbrett des Flugwagens und zuckte mit den Schultern.
    »Wir werden ein bisschen früher als erwartet eintreffen, aber auch nicht gerade übermäßig. Eigentlich könnten wir schon loslegen.« Kurz blickte er zu Valless hinüber. »Oder haben Sie ein Problem damit, Vincent?«
    »Ganz und gar nicht, Sir.«
    »Todd? Wie ist’s bei dir?«
    »Wenn du meinst, dass wir da nicht stören«, antwortete Todd, »dann soll mir das nur recht sein. Wie ich schon sagte: Ich bin auf diese Judith wirklich gespannt.«
    Für jeden Außenstehenden passten George und Babette Ramsbottom überhaupt nicht zusammen.
    George war ein eingefleischter Konservativer, Babette stand ganz offen zu ihrer äußerst liberalen Einstellung. Obwohl keiner der beiden einen Adelstitel führte, waren beide äußerst wichtige Persönlichkeiten: Sie waren immens wohlhabend und einflussreich und gehörten den aktivsten, wichtigsten Kreisen der Gesellschaft des Sternenkönigreichs an.
    Wenn George nicht gerade in dem einen oder anderen Ministerium mit hochrangigen Aufgaben beschäftigt war oder vor dem Parlament als Experte für Fragen der Gesetzgebung auftrat, verbrachte er seine gesamte Freizeit damit, sich auf seine zahlreichen und lukrativen geschäftlichen Interessen zu konzentrieren.
    Babette hingegen hatte schon mehrmals für ein Amt kandidiert, stets unterstützt von ihrer Partei. Mehr als einmal hatte sie dabei den von ihrem Ehemann bevorzugten Kandidaten ausgestochen. Und ebenso wie George hatte auch sie schon so manchen Posten bekleidet, der vielleicht nicht ganz so öffentlichkeitswirksam war, dabei aber nicht weniger einflussreich. Wenn Babette sich nicht gerade auf dem Gebiet der Politik umtrieb, war sie stets im Kreise der vielzitierten Oberen Zehntausend präsent und schien es darauf anzulegen, das Geld ihres Ehemannes ebenso rasch auszugeben, wie dieser es verdienen konnte.
    Schon oft hatte man erlebt, wie die beiden sich in Streitgesprächen ergingen, sowohl in der Öffentlichkeit als auch dann, wenn sie sich unbeobachtet wähnten. Ihre Gegner fragten sich, warum sich das Paar nicht einfach scheiden ließ. Wer mit dem einen oder der anderen befreundet war – gemeinsame Freunde hatten sie kaum –, stellte andere Theorien darüber auf:
    George und Babette blieben zusammen, weil keiner der beiden das Risiko eingehen wollte, den Kontakt zu den gemeinsamen Kindern zu verlieren. Außerdem wollte George Babette keinen Unterhalt zahlen müssen. Babette wiederum sah nicht ein, auf das Geld zu verzichten, das George anscheinend mühelos einnahm. Eine andere, ebenfalls beliebte, Theorie lautete: Keiner der beiden war bereit, das beträchtliche historische Ramsbottom-Anwesen aufzugeben – ein Anwesen, auf dem sie beide nach wie vor residierten, aller Feindseligkeiten zum Trotze.
    Angesichts all der Gerüchte und der unverhohlenen Versuche, der Wahrheit auf den Grund zu gehen – und das mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, legal oder nicht –, war es erstaunlich, dass keine dieser Spekulationen zutraf. Das hatte einen einfachen Grund: Wer auch immer sich in diesen Spekulationen erging, übersah stets eine wichtige Information. Sie fehlte ihm einfach.
    George und Babette Ramsbottom waren mitnichten erbitterte Gegner. Vielmehr waren sie nicht nur ein Ehepaar, sondern auch enge Freunde – und Verbündete. Das vermochten sie selbst vor ihren eigenen drei Kindern zu verbergen – vor allem dadurch, dass sie die Kinder auf Internate und zu teuren Ausbildungsstätten schickten und sie stets nur getrennt voneinander besuchten. Dabei erfolgten besagte Besuche sehr häufig: Keinem der beiden konnte man vorwerfen, sie würden ihre elterlichen Pflichten vernachlässigen.
    Auf dem Ramsbottom-Anwesen gab es auch eine ausgedehnte Dienerschaft, doch selbst diesen Dienern gegenüber hielten George und Babette ihre Scharade stets aufrecht. Und was hatte es schon zu bedeuten, dass das gesamte Anwesen – vor allem die privaten Arbeitszimmer und das eheliche Schlafgemach – ebenso undurchdringlich abgeschirmt wurde wie die sichersten Bereiche von Mount Royal Palace? Immer und immer wieder hatte man George sagen hören, er werde nicht zulassen, dass Babette sein Geschäftsleben ausspionierte. Stets hatte sie darauf erwidert, sie werde ihm ganz gewiss nicht ihre Privatangelegenheiten anvertrauen.
    Sicherlich war es lässlich,
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