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Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)

Titel: Die Festung der Titanen: Die Götterkriege 4 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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Ihr mit den Talenten, die Euch gegeben sind? , hörte ich Orduns verächtliche Stimme. Während Ihr hier weint und greint und Euch an Selbstmitleid ergötzt, bricht Kolaron bereits die Tür zum Grabe auf. Götter, schnaubte er angewidert , schaut Euch doch an, Ihr wollt die Hoffnung der Götter sein?
    Ich bin nichts! , rief ich verzweifelt und hielt anklagend meine Schattenhände hoch, damit dieser verfluchte Geist sie durch meine Augen sehen konnte. Seht, was von mir geblieben ist!
    Mehr als andere jemals erhalten haben! , meinte er verächtlich. Was seid Ihr doch für ein armseliges Geschöpf!
    Was soll ich denn tun?, weinte ich. Es ist nichts mehr von mir da!
    Holt es Euch zurück , hörte ich die weiche Stimme einer Sera, die ich auf den Stufen ihres Tempels hatte sterben sehen. Erschafft Euch neu, wenn es denn sein muss, Ihr wisst, was Ihr verloren habt.
    Es ist nicht mehr da!
    Und? , hörte ich Hanik fragen. Dann nehmt von uns, was Ihr verloren habt. Nehmt von ihr den Glauben, von Ordun die Macht, von Aleyte die Beharrlichkeit, nehmt von uns, was Ihr verloren habt, denn dafür sind wir da. Ihr werdet finden, was Ihr sucht, so sehr unterscheiden wir uns nicht voneinander, im Grunde sind wir alle gleich.
    Ihr seid kaum mehr zu ertragen, knurrte Ordun. So fangt endlich damit an!
    Götter , fluchte ich. Wann werde ich Euch endlich los?
    Ich hörte ihn lachen. Erst wenn Ihr mich nicht mehr braucht.
    Grimmig griff ich nach der Hoffnung, dass es einen Ausweg gab, nahm mir dort etwas und hier, suchte mir zusammen, was ich brauchte, schuf und formte mich erneut.
    Hier, hörte ich Hanik sagen. Hier ist etwas, das Ihr noch brauchen könnt.
    Von ihm nahm ich seine Zuversicht. Sie kam mit einem Durst nach Bier und zotigen Geschichten, doch damit, dachte ich erheitert, konnte ich wahrscheinlich leben.
    Wie lange ich so kniete, wusste ich hinterher nicht mehr, irgendwann, immer noch ungläubig und staunend darüber, dass es mich noch oder wieder gab, richtete ich mich mühsam auf. Meine Gelenke knirschten, und meine Muskeln fühlten sich brüchig an, doch ich stand und tat dann einen ersten, einen zweiten und dann einen dritten und schließlich noch weitere Schritte. Meine Gedanken waren leer, als ich auf das zumarschierte, was von Arkins Legionen übrig war.
    Ich fand Kriegsfürst Arkin, halb unter seinem Pferd begraben, auf dem Rücken liegend vor, seine leeren Augen sahen in die Ferne, ein namenloses Entsetzen war in sein Gesicht gegraben. Ein Windstoß trieb braunen Staub und Asche über seinen Kopf und ließ seine roten Haare wehen, die noch immer von Raureif überzogen waren.
    Ich sah auf von ihm, über seine Soldaten hinweg, manche knieten, die meisten lagen dort, wo sie gefallen waren. So weit ich blicken konnte, fand ich nicht einen Funken Leben mehr.
    Dort, in der Ferne, hinter diesen toten Reihen, sah ich die Festung der Titanen in die Höhe ragen, dorthin war Kolaron geflohen, nur einen weiten Schritt entfernt. Von dem Stab der Maestra war nicht viel mehr als Asche, verkohltes Holz und eine geborstene Kugel geblieben, er hatte mir gute Dienste geleistet, doch ich brauchte ihn nicht mehr.
    Gut so , lachte Hanik. Jetzt geht hin zu diesem verfluchten Nekromantenkaiser und tretet ihm so richtig in den Arsch!
    Mein Gedanke , sagte ich … und tat den weiten Schritt.

Der Mantel eines toten Gottes
    36 Er stand vor der Tür zum Grab, ich spürte die Magie, mit der er den Zugang erzwingen sollte, sie ließ diesen Raum aus grünem Glas unter meinen Füßen beben. So vertieft war er in sein Werk, dass er mich einen Hauch zu spät erfasste.
    Mit weiten Augen fuhr er herum, hielt seinen Arm zum Schutz empor und warf sich nach hinten, schrie, als Seelenreißer ihm die Hand vom Arm abtrennte und fahl leuchtend durch die Wange fuhr. Schwarzes Blut lief aus dieser Wunde, Blut, das selbst Seelenreißer scheute und nicht haben wollte.
    Doch wieder hatte ich ihn unterschätzt, dieses Ungeheuer kannte keine Grenzen seiner Macht, denn noch als er nach hinten fiel, traf mich sein Wille wie ein Hammerschlag und schleuderte mich davon wie eine Puppe. Hart schlug ich gegen das grüne Glas der Tür, mit seinem Stumpf und seinem Blut formte er bereits den nächsten Zauber, bevor ich mehr tun konnte, als laut zu schreien, als meine Knochen brachen, einer dieser Hammerschläge, die Asela und ich so hatten fürchten lernen müssen.
    Doch als der Hammerschlag mich traf, trieb er mich durch die grüne Tür in meinem Rücken hindurch!
    Schwer
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