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Die Fehler-Raeuber

Die Fehler-Raeuber

Titel: Die Fehler-Raeuber
Autoren: Andreas Schlueter
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sich in der Schule nicht mehr schnäuzen dürfen? Was waren das für idiotische Anweisungen?
    Die Sekretärin sah sich nach allen Seiten um. Niemand war in der Nähe. Von den Zengeln in ihrer Tasche und von Mörfi oder dessen Freund Juanito ahnte sie ja nichts.
    „So etwas kann man doch Kindern nicht antun“, murmelte sie vor sich hin. „Na, gut, dass ich einen Teil der Formulare unbrauchbar gemacht habe!“
    Sofort tauchten die Zengel aus ihrer Tasche auf. Was hatte die Frau getan? Einen Fehler gemacht und ihn im Nachhinein für gut befunden! Das war zu viel! Klitzeklein waren die Zengel geworden und schlichen sich aus der Tasche der Sekretärin heraus.
    „Yippiiieh!“, rief Mörfi und schwenkte übermütig den Fehlerwerfer über dem Kopf.
    Die Sekretärin fühlte sich unbeobachtet und schnäuzte noch mal kräftig auf die übrigen Formulare. Diese Anweisungen konnten jetzt unmöglich verschickt werden.
    Mörfi und Juanito fehlerten so schnell sie konnten zurück in Johannas Klassenraum, wo sie von den anderen Fehlerteufeln begeistert empfangen wurden. Juanito verteilte die Fehlerwerfer an die Freunde und dann gab es kein Halten mehr. In wenigen Sekunden war Johannas Klasse ein Meer von schimmernden Fehlerblasen.

    Schnell ergriffen die letzten der anwesenden Zengel die Flucht.
    „Unsere Wiederkehr kann als sicher angesehen werden!“, riefen sie den verhassten Fehlerteufeln noch zu. Aber niemand beachtete sie mehr. Zu schön war es, den Klassenraum mit Fehlerblasen zu füllen.
    In dem Moment öffnete sich die Tür des Klassenraumes und Herr Bärli kam herein. Sofort zerplatzten fünfzig Fehlerblasen an seinem Kopf. Er schritt auf den Habicht zu, wollte ihm die Hand geben, streckte ihm aber fälschlicherweise stattdessen den Fuß entgegen. „Meine Verlassung … äh Entlassung … war nicht links … äh … rechtens. Ab sofort bin ich in dieser Kuhle … ich meine Schule … wieder Schul-Eiter, äh … Schulleiter.“
    Herr Habernich sah Herrn Bärli verdutzt an. „Gern!“, stotterte er. „Ich habe die Blase voll, äh, ich meine natürlich: die Nase voll. Es war falsch von mir, den Posten als Direktor anzunehmen. Ich bin roh … äh, froh … dass ich das nun nicht mehr machen muss!“
    Ein entsetzliches Quieken hallte durch den Raum, das aber außer Johanna und den Fehlerteufeln niemand hörte. Der Habicht hatte einen Fehler eingesehen und aus ihm gelernt. Aus seinem Kragen krabbelten zwei Zengel, grüngelb im Gesicht und übergaben sich direkt auf Habichts Schulter.
    Herr Bärli lächelte Herrn Habernich an.
    Mörfi und seine Freunde jubelten. Und Söngul schaute ihre Freundin Johanna mit großen Augen an, weil die plötzlich auf ihren Stuhl stieg und losbrüllte:
    Hurra!
    Fehler frei
    statt
    fehlerfrei!
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