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Die Farben des Chaos

Titel: Die Farben des Chaos
Autoren: L. E. Modesitt
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Creslin dem Schwarzen getragen wurden, um sie zu zerstören, damit die Welt nie wieder unter den Qualen zu leiden hätte, die das alte Cyador heimgesucht hatten.
    Obwohl von der Gilde vor den großen Stürmen gewarnt, die der böse Creslin heraufbeschwören konnte, glaubte der Kaiser von Hamor, er allein sei fähig, die Talismane der Ordnung zu bergen, um dadurch Hamor zum bedeutendsten aller Länder zu machen.
    In seiner Gier und Überheblichkeit schickte der Kaiser mehr als zwanzig Schiffe aus, voller Bewaffneter und Waffen jeglicher Art und Größe. Die Schiffe segelten in den Hafen, den wir heute Landende nennen, und griffen die kleine Festung an, während Creslin weit entfernt auf den hohen Winden flog.
    Doch obwohl Creslin abwesend war, konnte Megaera mit ihrem schwarzen Herzen mächtige Feuer beschwören und etliche der Schiffe des Kaisers in Scheiterhaufen verwandeln, auf denen Seeleute und Bewaffnete gleichermaßen verbrannten.
    Creslin aber kehrte zurück mit seiner Klinge und den gewaltigen Winden und alle bis auf ein einziges Schiff versanken sie im Meer und alle bis auf zwanzig Bewaffnete von den Tausenden Kämpfern gingen unter.
    Creslin aber nahm sich das einzige Schiff, das geblieben war, rüstete es neu aus und richtete es sich ein, auf dass es das erste Schiff der Schwarzen Flotte wurde …
     
    Die Farben der Weiße
    (Handbuch der Gilde von Fairhaven)
    Vorwort

 
III
     
    C erryl grüßte die beiden Wächter im Turm, deren Namen er nicht kannte, mit einem Nicken, als er an ihnen vorbeiging, um dem Obermagier Kinowin Bericht zu erstatten.
    »Guten Tag, Ser«, erwiderte der ältere Wächter.
    Cerryl lächelte höflich. Er war froh, dass die Dienstschicht sich dem Ende zu neigte, auch wenn sie wie meistens ruhig und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen war. Anders als jener Tag, an dem er die Ölschmuggler erwischt hatte.
    Kinowins Quartier befand sich im ersten Stockwerk des Turms, die Tür lag links hinter der Wachstube. Derkas Tür war auf der anderen Seite. Cerryl war noch nie dort gewesen, aber Faltar hatte es ihm erzählt.
    Abgesehen von der Gelegenheit, als Jeslek behauptet hatte, Cerryl hätte seine Aufgaben nicht richtig erfüllt – oder genauer gesagt, als Jeslek darauf beharrt hatte, dass man Cerryl noch gar keine Aufgabe gestellt hätte –, worauf der Erzmagier Sterol sich an Kinowin, Myral und Derka gewandt hatte, um über die Situation zu beraten, hatte Cerryl mit dem gebeugten, silberhaarigen Derka kaum zu tun gehabt. Doch Cerryl war nicht entgangen, welch große Macht sich hinter der freundlichen Stimme und der gebeugten Haltung verbarg.
    Jeslek hatte, dem Licht sei Dank, schließlich einräumen müssen, dass er Cerryl, ob wissentlich oder unwissentlich, tatsächlich eine Prüfungsaufgabe gestellt hatte, und Sterol und die anderen waren übereingekommen, dass Cerryl bestanden hatte und fortan als vollwertiger Magier angesehen werden musste.
    Cerryl schnaubte, als er daran dachte. Wenn es nicht als Aufnahmeprüfung für den Rang des Voll-Magiers galt, heimlich in eine fremde Stadt zu schleichen, um den Herrscher mit Chaos-Feuer zu töten, und unbemerkt wieder zu entkommen, was war dann überhaupt ausreichend? Andererseits stellte man an ihn, da er ein Waisenkind mit fragwürdiger Vergangenheit war, besonders hohe Anforderungen. In einem Punkt war man allerdings nachsichtig gewesen. Sterol war bekannt, dass Cerryl das Chaos-Feuer schon vor seiner Aufnahme in die Gilde eingesetzt hatte, und der Erzmagier hatte es ihm durchgehen lassen. Cerryls Vater war weniger vom Glück begünstigt gewesen und deshalb war Cerryl schon kurz nach seiner Geburt ein Waisenkind geworden.
    »Cerryl, Ser«, meldete er sich an, als er an die weiße Eichentür klopfte. Es machte ihm nichts aus, Kinowin Bericht zu erstatten, dem zweiten Obermagier der Gilde, den er neben Jeslek kannte. Der Grund war wohl der, dass auch Kinowin sich aus ärmlichen Verhältnissen bis in diese Position hochgearbeitet hatte, wenngleich er weit größeren Widrigkeiten ausgesetzt gewesen war als Cerryl.
    »Kommt herein«, grollte Kinowins tiefe Stimme.
    Cerryl huschte ins Zimmer, das ganz anders eingerichtet war als Myrals oder Jesleks Quartier. Myrals Raum war voller Bücher, während Jesleks Zimmer nur das Notwendigste enthielt. Kinowin jedoch hatte die Wände mit bunten Tüchern zugehängt, die in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen und Schattierungen bedruckt waren. Seine Bücher passten auf ein kleines Regal mit vier
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