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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
Autoren: Deborah Hale
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nicht, was du verpasst. Wenn du je deine Meinung ändern solltest, weißt du ja, wo du mich findest."
    Claire wandte sich von Max ab und wollte ihm im Weggehen noch eine kleine Beleidigung zuwerfen.
    Stattdessen schienen plötzlich ihre Füße am Boden festgenagelt zu sein, als sie Tessa in den Armen eines Mannes im Walzerschritt vorbeischweben sah.
    Tessas Partner war nicht so groß wie der Major, und die meisten Frauen hätten ihn wohl auch als nicht halb so gut aussehend bezeichnet. Aber Claire konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden, denn er tanzte, wie er ging, mit einer unbeschwerten, athletischen Grazie, die die Blicke auf sich zog, wo auch immer er vorbeikam.
    Sein dunkelbraunes, gelocktes Haar war kurz geschnitten. Er hatte eine Adlernase und einen großen, geschwungenen Mund, der irgendwie gleichzeitig Freundlichkeit und unerschütterliche Entschlossenheit ausstrahlte. Wache, rastlose graue Augen lagen unter kräftigen dunklen Brauen. Einen Augenblick lang hefteten sie sich mit einer Intensität auf Tessa, die Claire den Atem raubte.
    "Miss Talbot?"
    "Gehen Sie weg, Max!" fauchte sie. "Ich will Sie als Liebhaber ebenso wenig, wie ich Sie als Ehemann haben wollte."
    "Ich bitte um Verzeihung, Miss Talbot, ich bin es nur – Hutt."
    Brennende Röte überzog Claires Gesicht, als sie sich dem Ermittler zuwandte. Einen Augenblick lang vergaß sie Tessa und diesen Mann. "Es tut mir Leid, Mr. Hutt! Ich dachte, es wäre … jemand anders."
    "Keine Ursache, Miss." Nicht das geringste Anzeichen eines Lächelns zeigte sich auf den dünnen Lippen des Ermittlers.
    Wieder einmal gratulierte sich Claire dazu, seine Dienste in Anspruch genommen zu haben.
    "Meine Erkundigungen haben einige Informationen über den Herrn zu Tage gefördert, Miss Talbot." Auch wenn es ihm gelungen war, sein Amüsement über ihren Fauxpas zu verstecken, konnte Mr. Hutt die Zufriedenheit über seinen schnellen Erfolg doch nicht verbergen. "Ich dachte, Sie würden es sofort wissen wollen."
    Tessas Mitgiftjäger!
    Claire wandte sich wieder um, und ihr Blick durchkämmte den Raum auf der Suche nach ihm.
    Hinter ihr erstattete Obadiah Hutt voller Eifer seinen Bericht. "Ich konnte den Namen des Herrn in Erfahrung bringen, Miss. Und ich habe herausgefunden, dass er kein Amerikaner ist, wie Lady Lydiard fälschlicherweise angenommen hatte."
    Kein Amerikaner. Nein.
    Von der anderen Seite des Ballsaals wurde seine Stimme hinübergetragen, weich und melodisch, mit dem typischen rollenden Singsang der Highland Glens. Claire versuchte, sich gegen ihren Zauber zu wappnen, doch es gelang ihr nicht.
    Als Mr. Hutt weitersprach, hob sie die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten.
    "Aber Miss, wollen Sie denn nicht den Namen des Gentleman wissen?"
    Auf der anderen Seite des Ballsaals blickte Ewan Geddes auf und erwischte sie dabei, wie sie ihn beobachtete. Einen Augenblick lang runzelte er verwirrt die Stirn.
    Dann klärte sich sein Blick.
    Sein geschwungener Mund verzog sich zu einem breiten, teuflischen Grinsen, und er zwinkerte ihr zu.
    "Ich kenne seinen Namen, Mr. Hutt." Die Hand, die Claire immer noch hochhielt, ballte sich zu einer Faust, ebenso wie die andere, die noch an ihrer Seite hing. "Darüber hinaus weiß ich auch, dass er kein Gentleman ist."

2. Kapitel
     
    Nur gut, dass ich auf einem Ball bin und dass ein Orchester spielt, dachte Ewan Geddes. So konnte er durch den Raum tanzen, ohne dabei auszusehen wie ein Vollidiot!
    Zehn Jahre lang hatte er gearbeitet und gekämpft, um dorthin zu gelangen, wo er jetzt war – mit Tessa Talbot in seinen Armen und niemandem, der die Macht hatte, sie ihm wieder wegzunehmen. Das Schicksal musste einfach gewollt haben, dass sie zusammen waren, egal wie unwahrscheinlich eine solche Verbindung früher einmal erschienen war. Wenn man bedachte, wie weit er es in der Welt gebracht hatte, wusste Ewan, dass für einen Mann, der an sich selbst glaubte und mutig genug war, entschieden zu handeln, wenn sich eine günstige Gelegenheit bot, nichts unmöglich war.
    Die Musik verstummte, doch er wirbelte Tessa weiter über das Parkett und wich nur knapp einigen anderen Paaren aus, die warteten, bis das Orchester weiterspielte.
    "Ewan!" quiekte Tessa. "Was machst du da? Wir können doch nicht ohne Musik tanzen!"
    "Ach, aber in meinem Herzen ist Musik, Mädchen." Als er in ihre riesigen türkisfarbenen Augen hinunterblickte, fielen all die Jahre von ihm ab, und er war wieder achtzehn – ein hitziger Bursche, der zum ersten und
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