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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)
Autoren: Deborah Hale
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nichts besonders Belastendes dabei sein sollte, dachte Claire, als er davonhuschte, um seine Arbeit zu tun. Geheimnisse übten immer eine ganz besondere Anziehungskraft auf Tessa aus.
    "Ah, Miss Talbot!" Eine vertraute, samtige Männerstimme ertönte hinter ihr. "Sind Sie es wirklich, oder habe ich schon zu viel getrunken?"
    Sie wandte sich um und sah Major Maxwell Hamilton-Smythe, der sie beobachtete. Wie immer sah er tadellos aus in seiner Galauniform. Und wie immer hatte er ein Glas in der Hand und ein schelmisches Funkeln in den Augen.
    Claire konnte nicht umhin, sein Lächeln zu erwidern. "Niemand, der Sie kennt, würde letztere Möglichkeit ausschließen, mein lieber Max."
    Der Mann war eine Schlange. Claire hatte das schon vor langer Zeit festgestellt, als er sie noch unablässig verfolgt hatte. Aber er war die attraktivste Schlange, die ihr je unter die Augen gekommen war. Es hatte eine Zeit gegeben, als sie jünger gewesen war und sich noch nicht mit einem Leben als alte Jungfer abgefunden hatte, da hatte Max Hamilton-Smythe sie dazu veranlasst, sich zu fragen, ob es denn wirklich so schrecklich wäre, sich einen Ehemann zu kaufen, vorausgesetzt sie wusste, was sie tat, und bekam etwas für ihr Geld.
    "In Wirklichkeit", fügte sie mit gespieltem Ernst hinzu, "bin ich eine Doppelgängerin, die Miss Talbot engagiert hat, um sie bei langweiligen gesellschaftlichen Zusammenkünften zu vertreten, die sie anders nicht vermeiden kann."
    Der ironische Scherz hatte gerade ihre Lippen verlassen, als ihr plötzlich jeder Sinn für Humor schlagartig abhanden kam. Was nun, wenn Max Tessas Mitgiftjäger war?
    Mit einem Schwindel erregenden Gefühl von Erleichterung erinnerte sie sich daran, dass Tessas Freier Amerikaner war. Außerdem hatte Max vor kurzem irgendeine bemitleidenswerte Kreatur geheiratet, deren Reichtum sowohl ihre Schönheit als auch ihre Vernunft bei weitem überstieg.
    Max schüttete den Rest seines Drinks herunter und gab dann das Glas einem Diener, der gerade vorbeiging. "Nun, egal wer Sie sind, würden Sie mir die Ehre erweisen, mit mir zu tanzen?" Er bot Claire seinen Arm. "Um alter Zeiten willen?"
    "Ich bin nicht davon überzeugt, dass die alten Zeiten das rechtfertigen." Sie nahm seinen Arm trotzdem und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. "Außerdem – sollten Sie heute Abend nicht Ihre Frau begleiten?"
    "Sie ist nicht hier." Max zog fröhlich die Schultern hoch, als würde ihre Abwesenheit ihn nicht sonderlich kümmern. "Fühlt sich nicht wohl, der arme Schatz."
    Während Max mit ihr durch den Ballsaal wirbelte, versuchte Claire sich zu entscheiden, ob sie Mrs. Hamilton-Smythe mehr bedauerte, weil sie vernachlässigt wurde, oder ob ihr Neid überwog, weil die Frau ein Kind erwartete.
    Nach zwei Walzern und einem weiteren freundschaftlichen Schlagabtausch verabschiedete Claire sich von dem Major, mehr denn je überzeugt, dass es weise gewesen war, sich seinen attraktiven Fängen zu entziehen.
    "Es war nett, Sie wiederzusehen, Max. Aber ich darf Sie nicht länger von Ihrem Vorhaben abhalten, Lord und Lady Fortescues Weinkeller zu leeren. Richten Sie Ihrer Frau bitte aus, dass ich ihr eine gute Besserung wünsche."
    "Wegen meiner Frau …" Max manövrierte Claire in eine Ecke nah bei dem Podest der Musiker und senkte die Stimme. "Nur weil ich jetzt verheiratet bin, heißt das noch nicht, dass du und ich nicht …"
    "Das heißt es ganz entschieden, Max, du Schlange."
    Er sah sie an, als hätte sie ihn mit einem Kosewort bedacht, und fügte mit einem einschmeichelnden Murmeln hinzu: "Barbara und ich haben eine Übereinkunft."
    "Aha." Claire unterdrückte den Wunsch, ihn ins Gesicht zu schlagen. "Dann sollten du und ich vielleicht auch eine haben."
    Seine meergrünen Augen glitzerten vor Lust … oder war es Gier? Claire hatte diese beiden Gefühle noch nie wirklich auseinander halten können.
    "Ich stelle einvernehmlich fest, dass du noch immer derselbe monströse Schuft bist wie eh und je." Ihrem Tonfall nach hätte jeder, der vorbeikam, glauben können, sie mache ihm ein Kompliment. "Und du begreifst vielleicht endlich, dass ich mit dir nie etwas anfangen würde, selbst wenn du der letzte Mann auf Erden wärst. Verstehen wir uns jetzt?"
    Hätte sie die Hoffnung gehabt, den Major dazu zu bringen, seine Selbstbeherrschung zu verlieren, dann wäre Claire enttäuscht worden.
    Er schnalzte nur mit der Zunge und strahlte unerträgliche Selbstzufriedenheit aus. "Ich kann dir sagen, du weißt
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