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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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drehte eine Pirouette und schwang dabei den Koffer den angreifenden Lepercons entgegen.
    Drei von ihnen fielen um wie Kegel und stießen Schreie der Empörung aus.
    » Agara! Agara! Agara! « So lautete wahrscheinlich der übliche Empörungsschrei der Lepercons.
    Die anderen aber wichen dem Koffer aus und saßen in null Komma nichts auf Mack.
    Die Stricknadeln stachen in Jeans und T-Shirt, ohne größere Wirkung zu zeigen, aber eine traf ihn in die linke Handfläche und es floss Blut.
    Ein besonders hartnäckiger Lepercon kletterte von hinten auf Macks Schultern. Mack spürte, wie die Nadelspitze in sein Ohr trat. Er wich aus, aber die Nadel stach zu, wieder und wieder.
    »He! Das tut weh!«
    Mack griff um sich, bekam eine Handvoll gepunktetes Fell zu fassen und zerrte das Vieh über seinen Kopf. Er hielt es an einem Bein fest und wirbelte das kleine Monster wie einen Schlagstock den anderen entgegen.
    Paff!
    Mack streckte einen Lepercon gekonnt nieder, aber das Bein, das er gepackt hielt, fiel ab – einfach so. Er starrte es ungläubig an. Da war kein Blut, da waren keine heraushängenden Adern oder Sehnen. Das abgetrennte Bein sah aus wie ein gut gealtertes Stück Blauschimmelkäse. Womöglich Bavaria Blu.
    Oder vielleicht auch Gorgonzola.
    Mack wurde speiübel. Das war nicht schön anzusehen. Erst recht nicht zu riechen. Und wenn es Blauschimmelkäse war … Nein. Nein, das durfte nicht sein! Er hasste Blauschimmelkäse. Schlimmer noch: Er empfand eine tiefe und schreckliche Abscheu vor Blauschimmelkäse.
    »Jasnafar wurde entbeint!«, kreischte einer der Lepercons.
    »Rache für Jasnafar!«
    » Agara! Agara! «, schrie der nun einbeinige Jasnafar. Er hüpfte auf seinem übrig gebliebenen Bein, tröpfelte klebrigen blauen Käsebrei aus seinem Stumpen und stach emsig auf Macks Fuß ein.
    »Lass mich! Weg da!«, schrie Mack. »Neiiiin! Holt den da weg! Neiiin! Das ist Roquefort!«
    Jarrah und Stefan hatten mit eigenen Lepercon-Problemen zu kämpfen. Mack erhaschte einen Blick auf Jarrah, die soeben einen Lepercon so heftig von sich schleuderte, dass dieser über den Fußboden wirbelte und vor einem chinesischen Jungen liegen blieb, der ihn mit einem reflexartigen Fußballtritt wegkickte.
    Stefan hatte einen Lepercon zwischen den Zähnen. Er biss kräftig zu und spuckte eine Lepercon-Hand aus. Außerdem hatte er eine Stricknadel im Kopf oder im Haar stecken – hoffentlich eher im Haar – und war zu beschäftigt, um Mack zu Hilfe zu eilen.
    »Ihr Schwachköpfe!«, schrie Neuneisen. »Holt euch den Jungen! Den Jungen!«
    Daraufhin musste sich der alte Mann erst einmal setzen und noch mehr Sauerstoff aus dem Röhrchen saugen. Er nahm auf dem Gepäckkreisel Platz und wurde langsam weitertransportiert, eingeklemmt zwischen einer schwarzen Reisetasche und einem grauen Seesack.
    Mack schlug einen Lepercon. Mitten ins Gesicht.
    Flatsch!
    Dem Viech schoss Blauschimmelkäsebrei aus Nase, Mund und Ohren.
    Mack spürte einen heftigen Schmerz. Die Stricknadel steckte in seinem Hals. »He!«, schimpfte er.
    Er zog die Nadel heraus und starrte den einzelnen Tropfen seines Bluts an.
    Jetzt war Mack außer angeekelt auch noch wütend. »Okay, das reicht!«
    Mit einem Schwung rammte er die Nadel in den am nächsten stehenden Lepercon. Sie ging glatt durch. Käseschmalz sickerte aus der Stichwunde.
    Mack trat, schlug und fuchtelte um sich wie ein verängstigtes Kind während einer Panikattacke – wenn es ihm selbst auch vorkam wie Mortal Kombat. Aber das Gefuchtel half nicht viel, und immer mehr Lepercons folgten Neuneisens gekrächzten Befehlen und ließen von Jarrah und Stefan ab, um sich auf Mack zu stürzen. Sie saßen überall. Allein ihr Gewicht ließ Mack schwanken.
    Schlimmer aber war die panische Angst vor dem Käsebrei, der aus den vielen Wunden der Lepercons quoll.
    Mack litt unter einundzwanzig bekannten Phobien – unerklärlichen Ängsten. Wir haben nicht die Zeit, sie alle aufzulisten, aber sie überspannten das gesamte Spektrum von der Puppenphobie bis zur Angst vor der Angst selbst, der sogenannten Phobophobie.
    Das Besondere an Phobien ist, dass sie nicht mit normalen Ängsten zu vergleichen sind, wie etwa der Angst vor Clowns, Rosenkohl oder Reality-TV. Phobien haben ganz andere Ausmaße. Die Panik steigt und steigt und steigt, bis die betreffende Person einfach durchdreht.
    Und genau das geschah mit Mack. Der Ekelfaktor der Blauschimmelkäseschmiere – ihre unfassbare Abscheulichkeit, ihr Fußballerachselgeruch
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