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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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zusammenschlagen?«, fragte Stefan mit der flehenden Miene eines Hundebabys, das glaubt, man habe Frolic dabei.
    »Nicht, bevor er etwas unternimmt«, sagte Mack. »Wie willst du das sonst der Polizei erklären? Man kann nicht einfach einen Hundertjährigen zusammenschlagen.«
    Neuneisen schritt ans andere Ende des Gepäckbands und blieb dort stehen wie jeder andere, der auf seinen Koffer wartet. Bis auf die Tatsache, dass er, während er dort stand, mit eingesunkenen, trüben, halb wahnsinnigen Augen auf Mack starrte.
    Mack war drauf und dran, ihm zuzuwinken.
    Offensichtlich entdeckte Neuneisen das Gepäckstück, auf das er wartete. Es trug ein fröhliches Karomuster. Neuneisen beugte sich über das Band und mühte sich, den Koffer zu packen. Aber nein, er wollte ihn gar nicht hochnehmen. Er war dabei …
    Mack hörte einen Reißverschluss ratschen.
    Neuneisen grinste und offenbarte das Gebiss eines ungesunden Pferdes. Er lachte knarrend und äußerst boshaft.
    »Ich habe euch davor gewarnt, euch mir zu –«, sagte er, hob dann aber einen Finger, um anzuzeigen, dass er noch einen Moment benötige. Er griff in die Innentasche seines grünen Jacketts und holte ein durchsichtiges Plastikrohr mit Mundstück hervor.
    Neuneisen sog Sauerstoff ein. Ein, zwei, drei Mal.
    »– widersetzen!«, vollendete Neuneisen.
    Der Karokoffer bog auf dem Gepäckband um die Ecke. Geöffnet.
    Der Deckel sprang auf! Er wurde von einer winzigen, schorfigen Hand aufgestoßen, der offensichtlich einige Finger fehlten.
    Als Mack den Inhalt des Koffers sah, quiekte er. Genau wie Jarrah. Ja, und auch Stefan quiekte. Nicht vor Entzücken. Eher im Sinne von: »Ärghs!«
    »Ah-ah-ah!«, gackerte Neuneisen. »Steht auf, meine Lepercons! Steht auf und –«
    Er brach ab, um noch ein paar tiefe Züge von seinem Sauerstoffspray zu nehmen, während alle – Mack, Jarrah, Stefan und die Lepercons – auf ihn warteten.
    »– tötet! Tötet für die Bleiche Königin!«
    Der Koffer war voller Lebewesen. Lebewesen, die Mack noch nie gesehen hatte. Sie hatten etwa die Größe von fetten Hauskatzen. Sie hatten mehr oder weniger menschliche Formen, die Beine aber waren im Vergleich zum Körper zu lang. Sie trugen keine Kleidung, aber ihre Leiber waren dezent mit schwarz-weiß gepunktetem Fell bedeckt.
    Sie sahen aus wie Dalmatiner-Welpen. Aber keine niedlichen. Die Lepercons ließen einen nicht »Aaachh …« seufzen, sondern »Aaahh!« schreien. Das lag wohl vor allem an ihren leprösen, entstellten Gesichtern, die Mack an zusammengeknüllte Sportsocken mit schiefen Puppenmündern erinnerten.
    Sie schienen mit der normalen Anzahl Finger, Zehen und Nasen ins Leben gestartet zu sein, aber das nackte Fleisch unter dem Fell war angebissen und zerkaut und ermangelte Teile, die eigentlich da zu sein hätten.
    »Hat er Leprechauns gesagt?«, fragte Jarrah.
    »Lepercons, du dumme –« Neuneisen kniff die Augen zusammen. Er knurrte: »Wer bist du überhaupt?«
    »Jarrah Major«, antwortete sie. »Freut mich … ach ne, eher nicht.«
    In dem Koffer waren etwa ein Dutzend Lepercons, gequetscht wie die Sardinen. Kranke, verpestete Sardinen.
    Sie packten sich sehr rasch aus.
    Und Neuneisen lachte erneut, als er den Reißverschluss an einem zweiten Karokoffer öffnete.
    Die Lepercons sprangen aus beiden Koffern.
    Sie sprangen raus, blieben aber noch einen Moment auf dem Gepäckband, um an beiden Koffern eine Außentasche zu öffnen. Aus denen zogen sie Bündel spitzer, Stricknadeln ähnlicher Gegenstände, verteilten sie und stürzten sich derart bewaffnet auf Mack, Jarrah und Stefan.

2
    M ack tat, was vernünftig war – das, was jeder tun würde, wenn er von einem Dutzend Stricknadeln schwingender, kranker Kleinwesen angefallen würde, die aussehen wie Dalmatiner-Welpen mit unvollständigen Fingern und missgestalteten Beinen.
    Er schrie: »Ah-aah-aaah!« Und rannte los.
    Die Lepercons waren schnell. Zumindest die, die noch beide Beine hatten. Einige wetzten ihm auf Stummeln hinterher. Oder mit einem Stummel und einem ganzen Bein. Oder mit einem ganzen und einem halben Bein.
    Die waren langsamer.
    Mack spürte, wie eine Nadel ihn hinten in die Wade stach. Sie drang nicht durch seine Jeans, aber es tat weh und er brüllte: »He, lass das!«
    Normalerweise half diese Ansage.
    Ein zweiter Stich traf ihn in die rechte Hinterbacke.
    Mack entdeckte eine kleine Frau, die einen großen Koffer auf Rädern schleppte. Er schnappte sich das Monstrum, rief: »Entschuldigung!«,
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