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Die Eule von Askir

Die Eule von Askir

Titel: Die Eule von Askir
Autoren: Richard Schwartz
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seinen linken Oberarm zog, ein kleiner Schnitt nur, aber er wusste, was das zu bedeuten hatte, noch bevor der nächste Schnitt ihm die Seite öffnete.
    Der Schmerz war erträglich, der Blutverlust auch, aber es würde ihn mehr und mehr schwächen, irgendwann würde auch der Griff seines Schwerts rutschig vor Blut sein – ein langsamer Tod, während der Verfluchte mit dem Schwertmeister von Aldane spielte, als wäre er nicht mehr als ein Rekrut.
    Aber das war er nicht. Jeder Kämpfer hatte seine Technik, und Tarkan lernte von seinem Gegner, noch während er um sein Leben kämpfte. Drei weitere kleine Schnitte hatte der Verfluchte ihm zugefügt – der letzte quer über seine Stirn, der ihm Blut in die Augen laufen ließ –, als Tarkan das erste Mal den Angriff des anderen parierte und es seine Schwertspitze war, die in die Schulter des anderen eindrang. Triumphierend spürte der Baronet, wie sein Schwert am Knochen abglitt. Damit war der andere geschlagen, denn kein Kämpfer hielt mit einer solchen Wunde lange stand.
    Doch Feltor ignorierte die Verletzung, und mit dem Stahl seines Gegners in der Schulter trat er näher an den Baronet heran, und da erst begriff Tarkan, dass die schlanke Klinge des Verfluchten sich knapp unterhalb des Herzens in seine eigene Brust gebohrt hatte.
    Schon verlor der Baronet die Kraft in seinen Fingern, und sein Schwert fiel scheppernd auf den Steinboden der großen Halle.
    »Ein guter Kampf, Baronet«, sagte Feltor leise. »Zwei Jahrhunderte Übung, und Ihr wärt ein guter Gegner gewesen. Nun aber empfehle ich Euch der Gnade Eurer Götter.«
    Mit einer wuchtigen Bewegung schleuderte der Verfluchte Tarkan zurück, mit solcher Kraft, dass der Baronet aus dem Kreis der Statuen rutschte und zwei Schritte jenseits des magischen Schirms bewegungslos liegen blieb.
    Ein Feuerwerk von Funken regnete auf den Verfluchten herab, als auf Santers Zeichen hin die Armbrustschützen auf den Galerien ihre Bolzen auf Feltor abschossen. Aber jedes einzelne Geschoss verglühte in der schillernden Kugel, die den Mann umschloss.
    Feltor sah auf, und Bögen aus Feuer schossen aus seinen Händen, wanden sich wie Schlangen um die Armbrustschützen dort oben, warf sie brennend hoch, sodass sie wie feurige Kometen bis fast zur Decke der Halle aufstiegen, um von dort brennend und schreiend in den Tod zu stürzen.
    Santer gab Desina ein Zeichen, und sie trennten sich voneinander. Während Santer in gerader Linie auf den Verfluchten losging, eilte Desina um Feltor herum, um in seinen Rücken zu gelangen. Ein Donnerschlag erschütterte die Halle, als Desina ihre Hände zusammenschlug und ein gleißendes Blitzgewitter die schillernde Kugel umhüllte.
    Die Kugel verblasste für einen Moment, und Santer nutzte seine Chance. Schneller, als man es bei seiner Größe jemals für möglich gehalten hätte, stürmte er vor, und einen Moment lang sah es so aus, als ob der magische Wall seinem Ansturm widerstehen könnte, dann griff Santer mit seinen behandschuhten Händen in die magische Wand, und zog sie auseinander, als ob er Stoff zerreißen wollte. Die Kugel flackerte und erlosch.
    Santer trat einen Schritt vor und schlug mit seiner Faust zu, bevor der andere reagieren konnte. Wie eine Puppe flog der Verfluchte zurück, selbst Desina hörte das Knacken, als das Genick des Mannes brach und er hart auf dem Boden aufschlug, wo er still liegen blieb.
    Santer setzte nach, denn er traute dem Anblick nicht. Doch er war zu langsam, denn schon drehte sich der Kopf des Gegners mit lautem Knirschen in seine vorherige Position zurück. Im nächsten Moment war der Verfluchte wieder aufgesprungen, und diesmal war er auf den großen Krieger vorbereitet. Bevor Santer an ihn herankommen konnte, traf ihn Feltors Faust mit der Wucht eines Schmiedehammers, zugleich hüllte ein gleißendes Band den Stabsleutnant ein und ein Donner erschütterte die Halle, sodass sogar die schweren Scheiben im Dach laut klirrten.
    So machtvoll war die Entladung gewesen, dass sie Santers Ende hätte sein müssen, aber der große Mann stand da und schüttelte sich benommen wie ein nasser Hund. Desina nutzte die Gelegenheit. Diesmal wurde ihr Blitz nicht von einer schimmernden Kugel aufgehalten und ließ das kostbare Gewand des Verfluchten in Flammen aufgehen, die im gleichen Moment wieder erloschen, als eine unsichtbare Hand die Maestra ergriff, sie hochhob und sogleich wieder auf den Boden der Halle schmetterte, wo sie für einen Moment benommen liegen blieb.
    Ein
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