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Die erste Mission

Die erste Mission

Titel: Die erste Mission
Autoren: Alfred Bekker
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eingerichteten Konferenzraum C3 geführt.
    In der Mitte des Raumes befand sich ein kahler Tisch, in den Touchscreens integriert waren, wie es dem Standard beim Star Corps entsprach.
    Eine Bildschirmwand war aktiviert.
    Sie zeigte die Darstellung einer Raumkugel in Pseudo-Drei-D-Qualität. Es gab innerhalb dieser Kugel ein paar sehr helle Punkte. Charakteristische, leicht wiederzuerkennende Sterne wie Sirius oder Wega waren das.
    Sie ließen Leslie auch gleich auf den ersten Blick den Raumausschnitt wiedererkennen. Es handelte sich um die gut hundert Lichtjahre durchmessende Raumkugel, die der Hohe Rat als das Territorium der Solaren Welten ansah.
    Noch war der Hohe Rat weit davon entfernt, wirklich jede astronomische Einheit innerhalb dieser Raumkugel, deren Zentrum das Sol-System mit der Erde als nach wie vor wichtigste Welt der Menschheit bildete, zu beherrschen. Ältere Kolonien wie Wega oder Sirius hatten Milliarden Einwohner, andere bestanden nur aus wenigen hundert oder tausend Pionieren, die versuchten, auf einer der Welten, auf die die Solaren Welten Anspruch erhoben, ein neues Leben anzufangen.
    Ein Leben, das zunächst von Entbehrungen und Einschränkungen – wenn nicht sogar vom nackten Kampf um die pure Existenz – geprägt war. Hier und dort taten sich Industrieunternehmen bei der Erschließung hervor, wie es etwa bei dem von Thaddäus Reichenthal gegründeten TR-Tec-Konzern der Fall war, der die Systeme Darelis, Einstein und Epikur – auch als Die Drei Systeme bezeichnet – zu Zentren der Bio-Technologie gemacht hatte.
    Insbesondere der Planet Genet (Darelis III) war zu einem Anziehungspunkt für die Genforschung geworden, zumal seit langem bekannt war, dass die dortigen Behörden es mit der Anwendung der relativ strengen Gentechnik-Gesetze der Solaren Welten nicht sonderlich genau nahmen und sie in großen Teilen sogar schlichtweg ignorierten, um der Forschung keine Fesseln anzulegen.
    Überall in einem Radius von fünfzig Lichtjahren um die Erde herum waren Inseln menschlicher Zivilisation entstanden.
    Ihre jeweilige Entwicklung konnte dabei niemand vorhersagen, und es überraschte immer wieder, wie viel versprechende Kolonien wieder aufgegeben werden mussten oder über viele Jahrzehnte hinweg nichts weiter als auf Hilfe von außen angewiesene Vorposten blieben, während anderswo ein unerwarteter Boom ausbrach.
    So etwa bei dem an der Grenze zum so genannten Niemandsland gelegenen New-Hope-System, dessen Bevölkerung innerhalb relativ kurzer Zeit auf mehrere Milliarden Menschen angewachsen war, während ganz in der Nähe gelegene Welten, die keineswegs schlechter für eine Besiedlung geeignet waren, noch immer nur mit militärischen Beobachtungsposten oder einem Forschercamp des Wissenschaftlerordens der Christophorer aufwarten konnten.
    Die Entwicklung der Solaren Welten war noch lange nicht abgeschlossen. Man konnte gespannt sein, was die Zukunft bringen würde.
    Aber schon die Gegenwart hatte diesem Staatengebilde der Menschheit im wahrsten Sinn des Wortes die Grenzen aufgezeigt. Grenzen durch die Machtsphären anderer galaktischer Völker wie den Mantiden oder den miteinander verfeindeten J'ebeem und Starr.
    Zu allen drei Sternenreichen hatten die Solaren Welten eine Grenze, deren Überwachung insbesondere in Anbetracht der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Starr und J'ebeem einen immer größeren Bedarf an Raumschiffen und Mannschaften erforderte …
    Auf der anderen Seite des Konferenztischs saßen drei Männer, zu denen sich nun auch Lieutenant Caporale gesellte.
    Admiral Gregor Rudenko war der Personalchef des Star Corps und damit rein rechtlich für Leslie und van Deyk der oberste Dienstherr. Seine Unterschrift stand letztlich unter den Urkunden, die zu jeder Beförderung ausgegeben wurden – und natürlich hatte er auch auf die Auswahl der beiden Star-Corps-Offiziere Leslie und van Deyk als zukünftige Kommandanten der Prototypen des neuen Typs von Leichten Kreuzern erheblichen Einfluss gehabt.
    Überhaupt sagte man Rudenko nach, dass er neben seiner selbst für Aufbau-Zeiten ungewöhnlich schnellen Karriere auch politische Ambitionen verfolgte.
    Ganz sicher war, dass er maßgeblichen Anteil an der Entscheidung gehabt hatte, diese neue Schiffsklasse überhaupt zu bauen. Rudenkos Disput in taktischen Fragen mit dem Establishment der Taktik-Stäbe der Raumstreitkräfte war bekannt.
    Andererseits war auch bekannt, dass er im Hohen Rat wichtige Gönner hatte, darunter Hans Benson,
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