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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Lebensmitteln. Bei Einnahme größerer Mengen kann es abführend wirken und Durchfall verursachen.

Alginsäure (E 400)
    Alginsäure und Alginate sind lösliche Ballaststoffe. Sie machen Lebensmittel cremiger, binden auch Suppen und Saucen. Alginsäure und Alginate können die Aufnahme lebenswichtiger Spurenelemente im Darm behindern; Mangelerscheinungen können die Folge sein.

Alkalisch modifizierte Stärke (E 1402)
    siehe Modifizierte Stärke

Allergien
    Immer mehr Menschen leiden an Allergien. Jeder Dritte gilt als Allergiker, bei Kindern zählen über 40 Prozent zumindest latent zu den Allergikern. Jede zehnte Krankschreibung in Deutschland lässt sich nach Erkenntnissen der deutschen Bundesregierung auf Allergien zurückführen. Die Fehlzeiten allein aufgrund von Heuschnupfen beliefen sich auf eine Million Arbeitstage im Jahr.
    Manche Reaktionen auf Nahrungsmittel werden von deutschsprachigen Allergologen als Pseudoallergien bezeichnet, eine etwas irreführende Bezeichnung, die nur auf internen wissenschaftlichen Definitionen beruht. Die Leiden der Betroffenen sind die gleichen wie bei »echten«Allergien. In der Regel reagieren Allergiker auf natürliche Stoffe aus Nahrung und Umwelt; besondere Probleme bereiten ihnen allerdings die komplexen Produkte der Nahrungsindustrie wie etwa →Fertiggerichte . Auch die Veränderungen im Nahrungsangebot können die Allergiebelastung vergrößern, etwa neue Allergene, die durch die Globalisierung in die Nahrungskette gelangen. Auch die unübersichtlichen Zutaten, die bei industriellen Fertigungsprozessen zur Anwendung kommen, stellen für empfindliche Konsumenten eine besondere Herausforderung dar.
    Natürliche Stoffe, die Allergien auslösen, sind leicht zu erkennen: →Äpfel , →Eier , →Soja , Fisch, Getreide, Nüsse. Die Allergiker können sie leicht meiden. Die →Zusatzstoffe in der Nahrung hingegen sind für Allergiker häufig undurchschaubar: Das Bundesgesundheitsblatt warnte deshalb schon in einer Sonderausgabe 2001 vor Fertiggerichten: »Der Genuss von Lebensmitteln, die nicht selbst zubereitet werden, stellt für Allergiker ein nicht kalkulierbares Risiko dar.« Der Schweizer Professor Brunello Wüthrich, einer der Pioniere unter den Nahrungsmittel-Allergologen, stieß bei industriellen Erzeugnissen häufig auf überraschende Allergieauslöser. Eine 22-jährige Käseverkäuferin beispielsweise reagierte auf den Genuss des brasilianischen Kokos-Likörs Batida de Coco mit Schüttelfrost, Schwindelanfällen, ja, sie wurde sogar bewusstlos. Es war keineswegs der Alkohol, sondern ein - eigentlich gesunder - Bestandteil, der allerdings auf dem Etikett nicht auftauchte: Milcheiweiß. Die junge Frau litt unglücklicherweise an einer Milchallergie. Ein zweijähriger Bäckersohn bekam auf einer Autofahrt ein Bonbon in rosaroter Hülle. Der Knabe begann zu lutschen - und binnen weniger Minuten schwollen ihm Gesicht und Lippen an, der Hals begann sich zu röten, Schluckbeschwerden und Atemnot stellten sich ein. Die überraschten Eltern brachten ihn erst zum Hausarzt und dann nach Zürich ins Hospital. Dort wurden umfangreiche Recherchen zum Inhalt des Lutschbonbons angestellt. Es bestand aus →Zitronensäure , Glyzerinstearat-Monoester, Erdbeerrot, Himbeeraroma, →Lecithin und einem Stoff namens Hyfoama. Auf dem Etikett ist dieser Zusatz nicht erkennbar. Er erscheint dort als Weizenprotein, →Emulgator , →Stabilisator , Verdickungsmittel oder auch gar nicht: Er muss nicht in jedem Falle deklariert werden. Der Knabe, der bislang alle Mehlprodukte, auch Haferflocken und Corn-Flakes, problemlos vertragen hatte, war offenbar gegen diese Form von verwandeltem Weizen allergisch. Seit seinem Anfall musste er nicht nur solche Bonbons meiden, sondern auch Nougat, Karamel, →Gummibärchen , Schokoriegel, Erdbeeren mit Zuckerguss. Überall dort könnte ihm dieses Hyfoama ebenfalls begegnen.

    Ein besonderes Problem bei der Diagnose ist der Umstand, dass Hersteller ihre Rezepturen in der Regel als Betriebsgeheimnis betrachten. Die Gummibärchenfirma Haribo beispielsweise gab sich sehr zurückhaltend, als Professor Wüthrich einmal nach den Inhaltsstoffen der Haribo-Goldbären fragte. Davon hatte ein zweijähriges Mädchen genascht - und innerhalb einer Viertelstunde Ausschlag am ganzen Körper bekommen, ihre Augen und Lippen schwollen an, sie musste sich erbrechen, erlitt schließlich einen Kollaps und wurde ins Spital gebracht. Die Untersuchung an der Zürcher
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