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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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reguliert den Transport der Fettsäuren und sorgt so für ständigen Brennstoffnachschub. Lässt die Aktivität dieses Enzyms nach, fehlt es den Muskelzellen an Kraft, und auch die Nervenzellen sind weniger leistungsfähig.
    Der Körper des gesunden Menschen stellt Acetyl-L-Carnitin eigentlich in ausreichender Menge selbst her, abhängig von der Verfügbarkeit
des L-Carnitins. Das wird ebenfalls vom Körper produziert und bei einer ausgewogenen Ernährung zusätzlich über Milchprodukte und vor allem, wie der Name schon sagt, über Fleisch (lateinisch »carne«) aufgenommen.

Acetylierte Stärke (E 1421)
    Siehe Modifizierte Stärke

Acetylierte, oxidierte Stärke (E 1451)
    Siehe Modifizierte Stärke

Acetyliertes Distärkeadipat (E 1422)
    Siehe Modifizierte Stärke

Acetyliertes Distärkeglycerin (E 1423)
    Siehe Modifizierte Stärke

Acetyliertes Distärkephosphat (E 1414)
    Siehe Modifizierte Stärke

ADHS
    Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS), umgangssprachlich auch als »Zappelphilipp«-Syndrom bezeichnet, ist für die Eltern und Lehrer ein zunehmendes Problem. Häufig wird es mit einem Medikament namens Ritalin behandelt. →Diäten ohne →Zusatzstoffe , →Fertiggerichte und die üblichen Allergene haben sich als überraschend erfolgreich erwiesen.
    Dass dieses Leiden, ebenso wie kindliche Migräne, auch mit Lebensmitteln zusammenhängen kann, fand Professor Joseph Egger heraus, der ursprünglich aus Südtirol stammt, aber an vielen Stationen forschte und lehrte, unter anderem in London, München und Meran. Egger hatte für seine berühmt gewordene Studie, die im Fachblatt Lancet erschien, die kleinen Patienten mit einer eigens ausgetüftelten Diät gefüttert: ohne →Tütensuppen , ohne Dosenravioli. →Hamburger waren verboten, ebenso Fertigjoghurts. Ausgeschlossen wurden auch alle bekannten natürlichen →Allergie-Auslöser wie →Soja , Kuhmilch, Fisch. Das Ergebnis: Bei 62 von 76 hyperaktiven Kindern verbesserte sich das Verhalten deutlich. In einer Gruppe von 88 kindlichen Migränepatienten schwanden die Beschwerden gar bei 93 Prozent. Gleichzeitig heilten, überraschenderweise, bei vielen Kindern auch zusätzliche Leiden wie Asthma oder juckende Ekzeme.
    Mittlerweile belegen viele wissenschaftliche Untersuchungen die Einflüsse der Nahrungsbestandteile auf das Verhalten und Lernen der Kinder. So stehen synthetische →Farbstoffe , wie zum Beispiel das gelbe →Tartrazin (E 102), im Verdacht, ADHS-Symptome wie Reizbarkeit, Unruhe und Schlafstörungen zu verursachen. Eine australische Studie aus dem Jahr 1996 belegte diesen Effekt eindrucksvoll: Je höher die Tartrazindosen, desto auffälliger waren die Symptome. Auch eine britische Untersuchung hatte Zusammenhänge zwischen Zusatzstoffen, namentlich Farbstoffen, und ADHS ergeben ( →Southampton Six ).
    Süßigkeiten haben ähnliche Effekte: »Zucker wirkt eindeutig als Auslöser und Verstärker von Überaktivitätsymptomen«, sagt der Kinderneurologe Egger. Schließlich kann auch das in vielen Süßigkeiten und Farbstoffen enthaltene →Aluminium als ADHS-Förderer wirken. Und manche Zusatzstoffe haben indirekte Effekte, wie die →Zitronensäure etwa, die in vielen Limonaden, Kindertees, auch →Gummibärchen enthalten ist: Sie erleichtert die Aufnahme von Metallen wie Aluminium im →Gehirn .
    Der britische Schuldirektor Gordon Walker gilt als Pionier auf dem Gebiet der chemiefreien Diät. Er und die Lehrer an der Tywardreath Primary School im südenglischen St. Austell starteten zusammen mit
Eltern das Projekt einer »Zusatzstofffreien Woche«. Walker legte den Eltern eine Liste mit den 16 schlimmsten Zusatzstoffen vor, darunter E 102, →Tartrazin , ein Farbstoff, der zu den Zusatzstoffen mit dem höchsten allergenen Potenzial zählt. Auch →Benzoesäure (E 210) stand auf der Liste, ein weitverbreiteter →Konservierungsstoff , der unter anderem in der Gurkenscheibe im Hamburger von McDonald’s enthalten ist. Das Resultat der Additiv-Abstinenz war erstaunlich: 140 seiner 314 Schüler machten mit, sie umgingen eine Woche lang die inkriminierten Chemikalien - und fühlten sich deutlich besser.
    Zahlreiche Studien belegen den Nutzen solcher zusatzstofffreier Diäten bei Aufmerksamkeitsstörungen und Lernschwächen. Von 200 hyperaktiven Kindern etwa, die an der Abteilung für Kinderheilkunde der Universität im australischen Melbourne behandelt wurden, zeigten 150 eine Verhaltensverbesserung nach einer farbstofffreien Diät.
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