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Die Epidemie - Teil 2

Die Epidemie - Teil 2

Titel: Die Epidemie - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fleming
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demselbigen näherten sich unsere Besucher. Die kleine Garage bot alles, was unsere Gruppe für eine ausgiebige Erholungspause brauchte.
    „ Kommt schnell rein!“ Ich wollte die Entscheidung nicht länger hinauszögern. Einer nach dem anderen passierte die hölzerne Tür. Zeff kam als letzter herein und schloss hinter sich behutsam die Pforte und verriegelte sie von innen mit einem Hackenschloss. Zwar machte es keinen stabilen Eindruck, aber sicherer war es allemal.
    Um die Anwesenden nicht zu erschrecken, schaltete Georgi bereits vor dem Eintritt der anderen seine Taschenlampe aus. Als die Tür zufiel, kam kein Licht mehr in die Garage.
    Verwirrt und ängstlich standen wir in dem kleinen Raum. Keiner von uns wagte es, laut zu sprechen, damit keiner unser Versteck entdeckte.
    „ Wir sollten uns hinsetzen und an die Wände anlehnen“, flüsterte ich und hoffte innerlich, dass mein Vorschlag wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht in einem Chaos endete. Doch es lief reibungsloser als erwartet. Jeder hatte sich ein gemütliches Plätzchen in Eingangsnähe gesucht und kauerte sich auf den Boden. Es war ein schönes Gefühl, die Beine auszustrecken und sich von dem anstrengenden Marsch zu erholen.
    Es herrschte vollkommene Stille. Dann hörte ich einen leisen, erleichterten Seufzer. Er kam von Nikolai. Obwohl er es nicht zugeben wollte und während der gesamten Wanderung einen fitten Eindruck machte, hatte er wie alle anderen mit der Anstrengung und den pochenden Schmerzen in den Gelenken zu kämpfen. Sicherlich wäre keiner in diesem Raum weiterhin so entspannt und zufrieden gewesen, wenn sie gewusst hätten, dass nur wenige Schritte neben ihnen ein Infizierter an einem Strick baumelte.
    „ Ich höre Schritte“, sagte Georgi plötzlich. Er war der Einzige, der sich keine Pause gönnte. Er stand an der Tür und horchte nach draußen. „Da ist jemand. Keinen Mucks jetzt!“.
    Hätte ich diese Worte gesprochen, wäre mit größter Sicherheit ein Kommentar von Zeffs Seite gekommen. Wie etwa: „Dann halt dein Maul“ oder „Du bist doch der Einzige, der redet.“ Doch seinem Kollegen wollte er nicht widersprechen und hielt seine bissigen Bemerkungen zurück.
    Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich drehte meinen Kopf in Richtung Tür und versuchte, die leisesten Geräusche wahrzunehmen. Es ist längst bekannt, dass bei blinden Menschen die übrigen Wahrnehmungsfähigkeiten stärker ausgeprägt sind. Also redete ich mir ein, durch die vollkommene Dunkelheit eine bessere Hörfähigkeit zu haben.
    Die Schritte kamen immer näher. Es musste sich um mehrere Personen handeln. Ich vernahm ein Klackern und sofort sah ich das Bild einer infizierten Frau vor meinem geistigen Auge, die auf Schuhen mit hohen Absätzen die Gasse entlanglief. Ein modebewusstes Ungeheuer, dachte ich mir und verzog meine Lippen zu einem Grinsen. Leider konnte es keiner meiner Freunde sehen und so behielt ich die Vorstellung für mich.
    Zu dem fast schon rhythmischen Klopfen gesellten sich schleifende Geräusche. Diese kannte ich nur zu gut. Auf meiner Flucht sah ich öfters infizierte Männer und Frauen, die entweder zu träge waren, um ihre Füße beim Gehen richtig hochzuheben oder Verletzungen an den Gliedern hatten, die sie an einem aufrechten Gang hinderten.
    Ich schätzte die Anzahl der Gruppe auf etwa vier Personen. Als sie fast an unserer Tür waren, fingen sie an zu stöhnen und grunzende Laute von sich zu geben. Sicherlich nahmen sie auf eine unerklärliche Art und Weise die Anwesenheit von lebenden Menschen wahr. Vielleicht lag es an unseren Körpergerüchen. Der Duft unseres Fleisches und ihr unbändiger Hunger stärkten ihre Sinne.
    Wir verharrten in unseren Positionen und bewegten uns nicht. Die Spannung, die in der Luft lag, war zum Greifen. Höchstwahrscheinlich stellte die kleine Gruppe keine große Gefahr für uns dar. Wir waren bewaffnet und genossen den Schutz von zwei ausgebildeten Soldaten. Doch keiner von uns konnte mit Sicherheit sagen, ob dieser kleinen Gruppe nicht eine weit größere folgte.
    Weitere Minuten vergingen und es sah so aus, als ob wir diesmal ohne einen Kampf davonkamen. Die Gestalten verweilten eine Zeit lang in der Garagengasse, stießen bei ihren Erkundungen mehrmals an die Tore und gingen dann wieder zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    „ Ich glaube die Luft ist rein“, flüsterte Georgi und lehnte sein Ohr an die Tür. „Zeff, Rückendeckung!“
    Der junge

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