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Die Entfuehrten

Titel: Die Entfuehrten
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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Katherine.»Ich hab nur so getan. Also dürfen Sie mich auch nicht auf Zeitreise schicken.«
    Gary sah Mr Hodge an, der stehen geblieben war. Sie zuckten beide mit den Achseln.
    »Was soll’s?«, sagte Gary. »Fünfunddreißig Volltreffer und ein Fehlgriff.« Er grinste Katherine an. »Wir finden sicher jemanden, der dich nimmt.«
    »Das könnt ihr nicht machen!«, schrie HK. »Damit würdet ihr die Zeit schon wieder verletzen!«
    Gary hob den Definator und nahm sie erneut ins Visier.
    »Was wollen Sie unseren Eltern erzählen?«, fragte ihn Katherine.
    »Ein plötzlicher Höhleneinsturz. Wirklich eine furchtbare Tragödie«, sagte Gary ungerührt. »Sechsunddreißig Kinder kommen dabei um. Und leider wird man die Leichen niemals finden.«
    Jonas dachte daran, dass seine Eltern durch Katherines Sturheit und Treue nun beide Kinder verlieren würden. Das war nicht fair. Und es war nicht richtig. Aber was sollte er tun? Gary hatte den Taser und den Definator. Seine Armmuskeln waren dicker als Jonas’ Beine.
    Trotzdem stürzte er sich auf ihn.

Dreiunddreißig
    Noch im Sprung fragte sich Jonas, was er eigentlich vorhatte. Mit Gary um den Definator zu ringen, kam nicht in Frage. Und ihn zu schlagen wäre ebenso sinnlos, wie auf eine Steinmauer einzudreschen.
    Also beschloss er, es Katherine nachzutun. Mit einer Hand packte er Garys Haare, mit der anderen stach er ihm in die Augen.
    »Au!«, heulte Gary auf. Er nahm instinktiv die Hände hoch und der Taser fiel zu Boden.
    Gary stellte einen Fuß darauf.
    Jonas ließ seine Haare los und griff nach dem Definator, als Gary ihm auch schon einen Stoß versetzte, der ihn gegen die Steinwand schleuderte.
    Jonas prallte gegen die Wand. Es war, als spürte er jeden Wirbel einzeln gegen den Felsen krachen, daher brauchte er ein paar Sekunden, bis er begriff . . .
    . . . dass er den Definator in der Hand hielt.
    »Ha!«, schrie er Gary zu.
    Gary lächelte nur.»Das spielt keine Rolle mehr, Junge«, sagte er. »Er ist schon programmiert. Das ist eines der neueren Modelle, damit muss man nicht mal mehr zielen. Wir machen das nur aus alter Gewohnheit.«
    Jonas sah auf die Anzeige des Definators, auf dem eine Art Countdown abzulaufen schien: 10, 9, 8 . . .
    Als die 7 aufblinkte, schleuderte er das Gerät mit aller Kraft nach hinten in die Höhle.
    »HK!«, schrie er. »Stoppen Sie das Ding.«
    Jonas sah, wie HK den Definator auffing und auf Knöpfe drückte. Irgendwie schaffte er es, sich aufzurappeln und zu HK hinüberzulaufen. Andere Kinder hatten die gleiche Idee und liefen in Scharen auf ihn zu. Jonas stolperte über irgendetwas. War das nicht der Taser? Moment, wohin war Gary verschwunden?
    »Wiedersehen, Freunde«, sagte HK leise. »Ich hoffe, es gefällt euch im Zeitgefängnis.«
    Dann löste sich auch Mr Hodge mitten im Raum in Luft auf.
    Fassungslos bückte sich Jonas und hob den Taser auf, ehe er zu HK weiterlief.
    »Ist alles klar?«, fragte er. »Haben Sie den Countdown gestoppt?«
    HK hatte den Kopf immer noch über den Definator gebeugt und drückte weiter auf die Knöpfe. Jonas schob sich durch die Menge, Chip, Katherine und Alex waren dicht neben ihm.
    HK hob den Kopf.
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte er. »Aber ich muss das tun.«
    Er richtete den Definator auf Alex und dieser verschwand. Dann zielte er auf Chip.
    »Nein!«, schrie Chip.
    Katherine packte seinen rechten Arm und schrie ebenfalls los. Jonas hielt immer noch den Taser in der Rechten, aber er hatte nicht genug Zeit, um ihn einzusetzen. Er schob den rechten Arm unter Chips Ellbogen, um ihn irgendwie festzuhalten, und griff mit der Linken nach dem Definator.
    Schon begann sich die Höhle aufzulösen.
    »Neiiiiinn . . .«
    Jonas konnte nicht einmal sagen, wer gerade schrie. Katherine? Chip? Er selbst? Oder der Definator?
    Moment, der Definator?
    Er spürte ihn in seiner linken Hand. Er hielt ihn ebenso fest, wie er den Taser gepackt und Chips Arm umschlungen hatte. Aber sehen konnte er nicht das Geringste, denn er hatte die Augen fest zusammengekniffen.
    Dann riskierte er einen klitzekleinen Blick.
    Er, Chip und Katherine schienen durch das absolute Nichts zu stürzen, aber auf einen unendlich schwachen und weit entfernten Lichtschimmer zuzudriften.
    »Neiiin . . .«
    Dieses Mal war er ganz sicher: Das Heulen kam aus dem Definator und klang wie HKs Stimme.
    »Jonas, es ist ein Fehler passiert«, schallte HKs unruhige Stimme aus dem Definator. »Du und Katherine hättet auf keinen Fall mit Chip und Alex
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