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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose
Autoren: Margaret Way
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wusste, dass Francesca bei seiner nächsten Begegnung mit ihm verlobt sein würde. Er hatte den Ring in der Tasche. Er war erst am Vortag eingetroffen.
    Und er war atemberaubend schön. Eine Woche zuvor hatte er, Grant, dem Juwelier der Familie ein Fax mit seinen Vorstellungen geschickt - 18-karätiges Weißgold mit einem hochwertigen Brillanten von etwa 1,5 oder 1,6 Karat, denn ein 2-Karäter wäre für Francescas schmale Hand zu groß gewesen. Dieser Brillant sollte von anderen Steinen eingefasst sein, vielleicht von rosafarbenen Diamanten. Der Preis war für ihn nebensächlich gewesen, denn es sollte ein exquisites Geschenk sein.
    Der Juwelier hatte umgehend ein Fax mit zwei detaillierten Skizzen zurückgeschickt.
    Bei einem Entwurf war der Stein in der Mitte oval gewesen und von rosafarbenen Diamanten in Blattform eingefasst, bei dem anderen rund und von Argyle-Diamanten eingefasst. Er, Grant, hatte sich sofort für den ersten entschieden und konnte es nun kaum erwarten, ihn Francesca anzustecken.
    „Rebecca hat mich gebeten, zum Mittagessen zu bleiben", sagte er zu ihr, während sie beobachteten, wie das Charterflugzeug in den strahlend blauen Himmel stieg. „Danach muss ich nach Opal fliegen, um die Wartungsarbeiten zu beaufsichtigen." Er neigte den Kopf. „Was hältst du davon, wenn wir vorher einen kurzen Ausflug nach Myora machen?
    Ich möchte dir etwas zeigen."
    Erfreut sah Francesca ihn an. „Gern! Ich wollte dir schon längst meine Skizzenbücher zeigen, aber bei der ganzen Filmerei bin ich überhaupt nicht dazu gekommen. Fee hat die Crew zur Eile angehalten, weil sie vor dem Erscheinen ihrer Biografie fertig sein wollte.
    Und du hast Rebeccas Frage noch gar nicht richtig beantwortet. Kommst du auch?"
    „Und ob", erwiderte er trocken. „Was ist, wenn Richards dir immer noch den Hof macht? Immerhin hat er sich mit einem Handkuss von dir verabschiedet."
    „Das hatte nichts zu bedeuten", neckte sie ihn.
    „Das hoffe ich. Ich wundere mich über seine Dreistigkeit."
    Zehn Minuten nachdem sie losgefahren waren, hielten sie an, um zwei Emus zu betrachten, die einen Paarungstanz vollführten. Das Männchen machte so komische Bewegungen, dass Francesca nicht aufhören konnte zu lachen. Das Weibchen hingegen gab sich scheinbar abweisend, indem es um das Männchen herumging oder sich die Federn putzte.
    „Sie führt ihn nur an der Nase herum." Grant lächelte jungenhaft. „Emus sind bemerkenswerte Tiere, und das nicht nur, weil sie so schnell laufen können. Sogar in den kärgsten Gegenden finden sie noch etwas zu fressen, aber wenn sie brüten, suchen sie Schutz im Scrub. Du weißt ja, wie groß die Eier sind. Sie müssen mehr als zwei Monate bebrütet werden."
    „Das ist eine lange Zeit für die arme Mum."
    „Für den armen Dad, meinst du wohl. Das macht nämlich das Männchen."
    „Die Kängurumutter trägt ihr Junges wenigstens im Beutel. Was für niedliche Gesellen! Es ist so faszinierend, eine Herde Kängurus über die Ebenen hüpfen zu sehen.
    Dann benutzen sie ihre Hinterbeine, aber wenn sie sich langsam fortbewegen, dienen die Vorderbeine und der Schwanz als Stütze."
    „Du hast sie ja gut beobachtet." Er sagte ihr nicht, dass er ihre Skizzenblöcke betrachtet hatte. Noch nicht. Sie hatte das Auge einer Künstlerin.
    Als sie die Gegend erreichten, in der er sein Haus bauen wollte, sahen sie in der Ferne eine Rinderherde. Die Tiere konnten sich monatelang von Sukkulenten ernähren, ohne Wasser zu bekommen.
    „Rafe und Ally kommen bald zurück", sagte Grant leise. Noch immer saß er am Steuer des Jeeps.
    „Sie sind bestimmt enttäuscht, weil sie Moms Party verpassen", erwiderte Francesca.
    „Aber sie hat sie schon weit genug verschoben."
    „Und ihre Hochzeit", ergänzte er lässig.
    „Sie und David wollen nicht heiraten, ohne dass Ally dabei ist." Francesca lächelte ihn an. „Mom und Ally stehen sich sehr nahe."
    „Stört es dich?" erkundigte er sich sanft und war erleichtert, als sie den Kopf schüttelte.
    „Eigentlich nicht, ich liebe sie beide. Mom versteht Ally besser als mich. Ich muss erst heiraten, um sie davon zu überzeugen, dass ich erwachsen bin."
    „Solange du nicht drei Mal heiratest", witzelte er. „Komm, steigen wir aus." Er sprang hinaus, ging um den Jeep herum und half Francesca heraus. Vor ihnen glühte Myora tiefrot in der Sonne, und der Wind, der plötzlich aufgekommen war, erzeugte ein Geräusch in den Hohlräumen und Höhlen, das wie ein Seufzen klang.
    „Die
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