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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose
Autoren: Margaret Way
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Hause zu kommen?
    Zu der Frau, die dieselben Hoffnungen und Träume hatte wie er und die genauso zu ihm gehörte wie er zu ihr.
    Als er Francesca de Lyle als Teenager das erste Mal begegnet war, hatte er sich ihr gleich zutiefst verbunden gefühlt, und nun, Jahre später, träumte er von ihr. Warum war er dann überzeugt davon, dass eine intime Beziehung für sie beide gefährlich gewesen wäre? Möglicherweise war er noch nicht bereit, sich zu binden. Verdammt, eigentlich durfte er nur an seine Arbeit denken!
    Neuerdings transportierte Cameron Airways auch Post und Frachtgut, und er hatte vor kurzem mit Drew Forsythe von Trans Continental Resources im etwa tausend Meilen entfernten Brisbane über den Aufbau einer Hubschrauberflotte verhandelt, die für die Erforschung von Mineralien-, Öl-und Gasvorkommen eingesetzt werden sollte.
    Er war Forsythe, der in Brisbane sehr bekannt war, und dessen schöne Frau Eve vorher mehrmals begegnet, doch es war das erste Mal gewesen, dass sie über geschäftliche Dinge gesprochen hatten. Und das hatte er ausgerechnet Francesca zu verdanken.
    Francesca, die PR-Beraterin war und offenbar keine Gelegenheit ausließ, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, hatte den Vorschlag während einer Wohltätigkeitsveranstaltung gemacht, als sie alle zusammen an einem Tisch saßen.
    Ihre wundervollen blauen Augen hatten gefunkelt, als sie sich an Forsythe wandte:
    „Klingt das nicht gut? Grant kennt das Outback wie seine Westentasche und denkt in großen Dimensionen, stimmt's, Grant?" Daraufhin hatte sie sich zu ihm, Grant, herübergebeugt. In ihrem trägerlosen Satinkleid hatte sie so bezaubernd ausgesehen, und ihre melodische Stimme hatte so ermutigend geklungen. Alles an ihr verriet ihre privilegierte Herkunft!
    Und sie war klug. Falls es zu einem Vertragsabschluss kam, schuldete er ihr etwas.
    Ein romantisches Wochenende zu zweit, überlegte er. In einem Bungalow am Strand auf einer der wunderschönen Inseln am großen Barriereriff. Allerdings würde er aufpassen müssen, dass sie sich nicht zu lange in der Sonne aufhielt, denn sie hatte den Porzellanteint vieler Rothaariger. Umso seltsamer war es, dass sie sich durchaus vorstellen konnte, am Rand der Wüste zu leben. Es war fast, als würde man versuchen, einen Rosenbusch in unfruchtbarem Boden zu ziehen. Sosehr er sich auch zu ihr hingezogen fühlte, sie passten einfach nicht zusammen. Und das durfte er nicht vergessen.
    Er vergaß es knapp zwei Minuten später, als Francesca erschien. Sie lief die Veranda an der Seite des Hauses entlang und beugte sich über das weiße schmiedeeiserne Geländer, eine Blüte in der Hand, die einen betörenden Duft verströmte.
    „Grant!" rief sie und winkte ihm fröhlich zu. „Wie schön, dich zu sehen! Ich habe den Hubschrauber gehört."
    „Komm her", befahl Grant sanft und streckte den Arm aus, um ihren Kopf zu sich herunterzuziehen. Allen guten Vorsätzen zum Trotz konnte er an nichts anderes denken als daran, sie zu küssen. Unwillkürlich flüsterte er sogar ihren Namen, bevor er die Lippen auf ihre presste. Die intensivsten Gefühle durchfluteten ihn. Was war bloß in ihn gefahren?
    Als er sie losließ, war sie außer Atem, ihre Wangen waren gerötet, und ihr Haar hatte sich gelöst und fiel ihr über die Schultern. „Das ist ja eine Begrüßung!" sagte sie leise.
    „Du solltest mich nicht so ansehen", warnte er sie;
    „Wie?" Sie lachte unsicher und ging auf der Veranda neben ihm her zum Eingang.
    „Das weißt du genau, Francesca", brachte Grant hervor. Seine braunen Augen, die, seiner Stimmung entsprechend, auch grau oder grün wirken konnten, schimmerten jetzt grün unter dem Rand seines schwarzen Akubra, als er den Blick bewundernd über ihre Figur schweifen ließ.
    Francesca war wunderschön und unwiderstehlich. Sie trug Reitsachen und war der Inbegriff der jungen aristokratischen englischen Gutsherrin.
    Ihre kleine Brüste zeichneten sich unter der kurzärmeligen cremefarbenen Seidenbluse ab, zu der sie eine gleichfarbige Reithose und auf Hochglanz polierte teure braune Reitstiefel trug. Sie war gertenschlank, hatte einen hübschen Po und lange, wohlgeformte Beine. Fasziniert betrachtete er sie, und es schien ihm, als würde sie schweben.
    „Hattest du einen harten Tag?" fragte sie ungewohnt aufgeregt, als er die Verandatreppe hochging.
    Lässig lehnte Grant sich ans Geländer und blickte sie mit funkelnden Augen an. „Jetzt, wo ich dich sehe, bin ich überhaupt nicht mehr müde",
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