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Die englische Rose

Die englische Rose

Titel: Die englische Rose
Autoren: Margaret Way
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Kinross niemals gutgeheißen. Er hatte ihn als Hitzkopf bezeichnet und von seiner „unerträglichen Gewohnheit, seine unreifen Ansichten kundzutun" gesprochen.
    Nachdem Rebecca mit seinem Bier und zwei Eistee für sich und Francesca zurückgekehrt war, plauderten sie über den neusten Klatsch und Familienangelegenheiten, so auch über Fee und David Westbury, den Cousin von Francescas Vater, der gerade zu Besuch in Australien war. Die beiden waren mittlerweile unzertrennlich, und Francesca gestand, es würde sie nicht überraschen, wenn sie spontan heiraten würden. Es wäre Fees dritter Versuch gewesen.
    Sie unterhielten sich immer noch über Fee und ihren geplanten Gastauftritt in einem neuen australischen Film, als das Klingeln des Telefons sie unterbrach. Rebecca ging hin und nahm ab. Als sie zurückkehrte, war das fröhliche Funkeln aus ihren grauen Augen verschwunden. „Es ist für dich, Grant. Bob Carlton." Bob Carlton war sein Vertreter.
    „Einer der Piloten ist nicht ins Basislager zurückgekehrt und hat sich auch nicht gemeldet. Bob klang ein bisschen besorgt. Du kannst den Anruf in Brods Arbeitszimmer entgegennehmen."
    „Danke, Rebecca." Grant stand auf. „Hat er gesagt, welche Farm?"
    „Oh, tut mir Leid! Ich hätte es dir gleich sagen sollen. Es ist Bunnerong."
    Die Farm lag etwa sechzig Meilen nordwestlich von Kimbara. Er ging durch das Haus, das ihm seit seiner Kindheit vertraut war. Im Gegensatz zu dem der Camerons war es sehr prachtvoll ausgestattet.
    Bob war Mitte fünfzig und ein prima Kerl. Er hatte großes Organisationstalent, war ein hervorragender Mechaniker und bei allen beliebt. Er, Grant, konnte sich voll und ganz auf ihn verlassen, doch Bob war ein Pessimist und glaubte fest an Murphy's Law, das Gesetz, demzufolge alles, was schief gehen konnte, auch schief ging. Gleichzeitig war er aber davon überzeugt, dass „seinen Jungs" nichts zustoßen würde.
    Am Telefon versicherte er ihm, dass der Hubschrauber routinemäßig gewartet worden sei und der Pilot gegen vier auf Bunnerong habe landen müssen. Man habe ihm von dort aus per Funk Bescheid gesagt, doch er habe den Piloten über Funk nicht erreichen können.
    „Ich würde mir keine allzu großen Sorgen machen", erwiderte Grant.
    „Du kennst mich, Grant, ich kann nicht anders", sagte Bob. „Charly ist sonst immer überpünktlich."
    „Stimmt", bestätigte Grant, „aber es ist nicht ungewöhnlich, wenn das Funkgerät mal ausfällt. Außerdem wird es bald dunkel. Charly ist bestimmt irgendwo runtergegangen und hat sein Lager aufgeschlagen. Er hat alles dabei, was er braucht, und wird im Morgengrauen weiterfliegen. Wahrscheinlich ist er genauso kaputt wie ich.
    Es ist noch etwa eine Stunde hell", fuhr er schließlich fort. „Ich fliege jetzt los und sehe mich ein bisschen um. Allerdings komme ich aus einer anderen Richtung und muss hier auftanken, wenn ich Bunnerong erreichen will."
    „Wir sollten wohl bis morgen warten", räumte Bob seufzend ein. „Vielleicht taucht Charly ja noch auf. Wenn ich etwas Neues erfahre, sage ich dir Bescheid."
    Obwohl er darauf vertraute, dass Charly sich zu helfen wusste, fühlte Grant sich für ihn verantwortlich, denn er wusste immer gern ganz genau, wo seine Piloten und seine Hubschrauber sich befanden.
    Schnell kehrte er auf die Veranda zurück und erzählte Francesca und Rebecca, was er vorhatte.
    „Warum lässt du mich nicht mitfliegen?" fragte Francesca schnell, da sie ihm gern helfen wollte, „Vier Augen sehen schließlich mehr als zwei."
    Rebecca nickte zustimmend. „Ich konnte Brod auch mal bei einer Suchaktion helfen.
    Erinnerst du dich?"
    „Da wart ihr mit der Beech Baron unterwegs", gab Grant zu bedenken. „Francesca ist es nicht gewohnt, im Hubschrauber zu fliegen. Es ist laut, warm, und es stinkt. Sie könnte luftkrank werden."
    Francesca, die aufgestanden war, machte einen Schritt auf ihn zu. „Mir wird nie schlecht, Grant - weder in der Luft noch auf dem Wasser. Bitte nimm mich mit. Ich möchte dir gern helfen."
    Leider reagierte er nicht so, wie sie gehofft hatte. Der Ausdruck in seinen Augen verriet, dass Grant befürchtete, sie könnte ihm zur Last fallen. Schließlich nickte er jedoch lakonisch. „Also gut, Lady. Gehen wir."
    Wenige Minuten später drehten sich die Rotoren, und sie hoben ab und flogen zum Rand der Wüste. Francesca saß ebenfalls angeschnallt und mit einem Kopfhörer auf dem Kopilotensitz und fand es sehr aufregend, die endlose Wildnis mit den
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