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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin
Autoren: Bernhard Hennen
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es kühn, zu hoffen, dass Ihr womöglich noch einmal in Erwägung zieht, mic zu Eurem Hofmeister zu machen?«
    Jetzt musste sie lächeln. »Wer sonst sollte es sein?«, sagte sie freundlich. »Ich freue mich, dich wieder an meiner Seite zu wissen. Und nun walte deines Amtes. Verkünde dem Volk den Ausgang der Königswahl.«
    Voller Stolz trat er an die Reling der Prunkbarkasse. Er straffte sich noch einmal. »Kinder Albenmarks!« Er legte Magie in seine Stimme, so dass sie weit in die Straßen Vahan Calyds trug, ohne dass er geschrien hätte. »Unsere Völker haben eine neue Königin.« Erste Jubelrufe erklangen.
    »Es ist die Elfe Emerelle aus dem Volk der Normirga. Möge ihre Herrschaft uns Frieden und Wohlstand bringen!«
    Emerelle sah, wie die Trolle die Prunkbarkasse verließen, während sie mit frenetischen Rufen gefeiert wurde. Sie ging zu Skanga und hielt die alte Schamanin zurück. Ihre ständige Begleiterin, die vermummte Birga mit ihren abstoßenden Masken, flüsterte ihrer Herrin etwas ins Ohr. »Wollt ihr nicht bleiben?«
    »Das ist nicht unser Fest«, entgegnete die Alte. Mit toten, weißen Augen starrte si Emerelle an. »Wir kehren zurück in die Snaiwamark.«
    »Wird es Frieden geben?«
    Skanga schüttelte den Kopf. »Dafür ist zu viel geschehen. Aber wir könnten die Kämpfe einstellen. Sehen wir, was danach kommt.«
    Die Trolle zogen ab. Sie ragten unter der Masse der Feiernden auf. Erste Lichter erstrahlten am Nachthimmel. Magier aus ganz Albenmark würden sich nun ein friedliches Duell liefern und versuchen, sich gegenseitig zu überbieten. Erste Blumen erblühten vor dem Schwarz des Firmaments. Das waren noch die Übungen der Novizen.
    Sie blickte zu Orgrim. Er war als einziger Troll auf der Barkasse geblieben. Mit seiner tapferen Entscheidung hatte er sich wahrscheinlich zum Geächteten in seinem eigenen Volk gemacht. Ein Drache aus blauweißem Licht stieg über dem Mondturm auf, Alathaias Palast in Vahan Calyd. Ein Raunen lief durch die Menge. Gewiss war es die Elfenfürstin selbst, die diesen Zauber gewoben hatte. Der Drache weitete seinen Flügel, durch die das Licht der Sterne schimmerte.
    Ein Schauder überlief Emerelle. Sie dachte an die lang vergangenen Kämpfe mit den Drachen. Doch dies war nur eine Illusion, ermahnte sie sich in Gedanken.
    Der Drache stürzte vom Himmel herab, den Kais entgegen. Etliche Zuschauer schrien auf. Er glitt dicht über ihnen hinweg, gewann mit einem Flügelschlag wieder etwas an Höhe, doch nicht schnell genug. Einige der Mastspitzen glitten durch seinen Leib. Er drehte ab und flog auf das Meer hinaus. Dort verblasste er.
    Emerelle sah zum Mondturm. Was für eine machtvolle Zauberin Alathaia geworden war!

WIE EIN WUNDER
    Silbernes Licht rahmte die Berge am Horizont. Endlich war diese endlose Nacht vorüber, dachte Elodia müde. Sie ging vor der Hütte auf und ab. Manchmal hielt sie inne und lauschte an der Tür. Doch sie hatte schon lange keinen Laut mehr dort drinnen gehört. Mitten in der Nacht hatte der alte Wanderpriester das Fenster verhängt.
    Die ganze Nacht über hatte sie immer wieder gebetet. Unermüdlich hatte sie Tjured um ein Wunder angefleht. Sie sah zum Schimmel, der bei der Tränke stand. Als sie befürchtete, vom untätigen Warten wahnsinnig zu werden, hatte sie das Blut von seinem Sattel gewaschen und aus seinem Fell. So viel Blut! Wieder sah Elodia zur Tür. Wenn die Sonne aufging, würde sie in die Hütte gehen, ganz gleich, was der griesgrämige Priester sagte. Lebte Adrien noch? War es ein gutes Zeichen, dass der Priester sie nicht gerufen hatte, oder hielt er sich einfach nicht an sein Versprechen? Der Alte war ihr unheimlich. Er erinnerte sie an den Priester, der vor vielen Jahren bei den Stadtwachen gewesen war, als man sie und ihren Bruder aus Nantour verschleppt hatte.
    Ein Geräusch ließ sie aufblicken. Die Tür! Innen war der Riegel zurückgeschoben worden. Kam der Alte sie nun holen? War es so weit? Sie hatte oft gehört, dass der Tod mit dem ersten Morgenlicht kam. Sie unterdrückte ihre Tränen und fuhr sich mit fahrigen Händen durchs Haar, um es zu richten. Adrien sollte sie zum Abschied nicht zerzaust und weinend sehen!
    Adrien trat durch die Tür. Sie zuckte erschrocken zusammen, so überrascht war sie.
    »Adrien!«
    Er lächelte sie an.
    Sie stürmte auf ihn zu und schloss ihn in die Arme. Ihre Hände tasteten über sein Haar. Sie überschüttete ihn mit Küssen. Dann schob sie ihn auf Armeslänge von sich, um ihn
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