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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle
Autoren: Basil Copper
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ich.
    Derart beiläufig verpflichtete ich mich zur entsetzlichsten Erfahrung meines Lebens.

    Vier

    I

    Nachdem ich in London meine Vorbereitungen getroffen hatte, fuhr ich in der darauf folgenden Woche nach Surrey zurück, in einer Stimmung, in der Zufriedenheit und Besorgnis miteinander verschmolzen. In der Zwischenzeit hatte ich Zeit gehabt, die Amplikationen der kryptischen Aussagen des Professors zu überdenken. Nun ließen sie, losgelöst von seiner Persönlichkeit und der Aufrichtigkeit seiner Stimme, einiges zu wünschen übrig. Und doch: So wild einige seiner Behauptungen auch gewesen waren, so rätselhaft unser Zielort nach wie vor zu sein schien, neigte ich letztendlich doch dazu, ihm zu glauben. An seinem Verstand hegte ich keine Zweifel, und seine bisherigen Leistungen waren beeindruckend.
    In den letzten Tagen war ich einige Nachschlagewerke durchgegangen, und mein alter Freund Robson hatte seine Erinnerungen an Scarsdales Persönlichkeit beigesteuert – aus dritter Hand allerdings, wie ich zugeben muss, dennoch hatten sie meinen Glauben an Scarsdales Integrität untermauert.
    Robson interessierte sich ebenfalls für die abwegigen und bizarren Dinge am Rande unseres Wissens. Einer seiner Freunde hatte Scarsdale auf einer seiner Wanderungen, wie er sie zu nennen pflegte, begleitet. Er war voller Bewunderung für diesen Mann, den er für einen der herausragendsten Feldforscher des zwanzigsten Jahrhunderts hielt.
    Das genügte mir. Robson versprach, ab und an einen Blick in meine Wohnung zu werfen und sich mit meiner Geschäftspost zu befassen, und ich versprach zu schreiben, sofern es mir möglich sein würde. Ich packte meine wenigen persönlichen Habseligkeiten und eine Fülle an Ausrüstungsgegenständen, verfrachtete alles in mein altes Auto und fuhr los. Bei meiner Ankunft in Surrey wurde ich sofort in eine Routine von Arbeit, Untersuchungen, Vorbereitungen und Tests geworfen, die ich im Rückblick als eine der angenehmsten – mitunter auch etwas traumatischen – Erfahrungen meines Lebens betrachte.
    Zusätzlich zu meiner Arbeit als Fotograf – ich musste für meine Zwecke eine winzige Dunkelkammer im Traktor Nummer eins einrichten – und den grundsätzlichen Umgang mit den für eine solche Unternehmung unerlässlichen Ausrüstungsgegenständen, musste ich auch die Geheimnisse des Traktorfahrens lernen, und darüber hinaus die Bedienung der Funkausrüstung, die die mobilen Stützpunkte miteinander verbinden sollte. Zu meiner Überraschung hatte mich Scarsdale zu seinem einzigen Begleiter in Nummer eins auserkoren; und Van Damm war verantwortlich für Nummer zwei, mit Holden und Prescott als Crew. Ich fragte ihn, ob dies nicht ein Ungleichgewicht im wissenschaftlichen Personal der Expedition verursachen werde. Die Antwort des Professors überraschte mich erheblich.
    »Technische Fähigkeiten haben mit dieser Sache wenig zu tun«, versicherte er mir. »Ich will lediglich sicherstellen, dass sich die körperlich kräftigsten Männer im führenden Fahrzeug befinden.«
    Dieser Umstand erfüllte mich, ebenso wie jener Teil der Spezialausrüstung, der eben verstaut wurde, mit einer gewissen Unruhe. Unter den furchterregenden Waffen, die in den Gefährten verstaut wurden, befanden sich Gewehre, Revolver, Granaten, Leuchtpistolen und überdies etwas, das aussah wie ein Packen Elefantengewehre.
    Ich hatte beabsichtigt, Scarsdale darüber auszufragen, doch etwas in seinen Augen veranlasste mich, meine Gedanken für mich zu behalten. Die anderen sahen keinen Grund zur Besorgnis in der Ausrüstung, die soeben verladen wurde, und ich fragte mich, ob sie wohl bereits über alles gesprochen hatten. Die vier hatten sich ungefähr ein Jahr lang in dem Haus in Surrey aufgehalten und arbeiteten offensichtlich problemlos zusammen – sie machten eine Menge persönlicher Scherze und Anspielungen, von denen man nicht erwarten konnte, dass ich als Neuankömmling sie verstehen würde.
    Nur einmal äußerte Holden Prescott gegenüber lautstark und humorvoll seine Meinung. Scarsdale war geschäftlich in Guildford und Holden reichte eines der mächtigen Elefantengewehre durch die Schiebetür von Nummer zwei. Er machte eine feierliche Bemerkung über Van Damms
    bevorstehenden ›Spatzenschuss‹. Zu meiner Überraschung brachen beide, er und sein Kollege, in einen wahren Lachanfall aus, und das Objekt ihrer Erheiterung, das ich vorher in der Tür des Hangars nicht bemerkt hatte, fiel mit ein, wobei sein hohes, wieherndes
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