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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin
Autoren: David Weber
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Personalakte eingetragen haben. Wie stark die Provokation auch sein mochte – und ich gehe davon aus, daß eine Provokation vorgelegen hat –, der körperliche Angriff eines Offiziers der Königin auf einen zivilen Vertreter der Krone kann durch nichts gerechtfertigt werden. Ich hoffe doch, daß es niemals wieder notwendig sein wird, daß ich Sie daran erinnere?«
    »Das hoffe ich auch, Mylord«, antwortete sie, und ihre Betonung bewies, daß sie etwas ganz anderes meinte als er. Ihrem Ton war keine Arroganz zu entnehmen und auch keine Aufsässigkeit, aber auch keinerlei Entschuldigung, und Alexander beugte sich über die Schreibtischplatte vor.
    »Verstehen Sie mich richtig, Captain«, ermahnte er sie ruhig. »Niemand hier wird Ihre Leistungen in Frage stellen, und kein Offizier der Königin wird dazu neigen, besondere Anteilnahme an Mr. Houseman zu verschwenden. Mir geht es nicht um ihn. Mir geht es um Sie.« In dem kühlen, braunen Auge regte sich etwas. Harringtons Kopf legte sich um eine Winzigkeit auf die Seite, und der Baumkater ahmte die Bewegung genau nach und fixierte den Admiral mit einem unverwandten Blick aus grünen Augen.
    »Als Offizier sind Sie herausragend.« Ihr wie gemeißelt wirkendes Gesicht lief rot an, doch den Blick wandte sie nicht ab. »Sie wissen, Captain Harrington: ›Ihre Laster sind die Kehrseiten Ihrer Tugenden.‹ Sturmangriff ist nicht immer die beste Politik, und es gibt Grenzen. Übertreten Sie sie zu oft, dann ist Ihre Karriere, ganz gleich, wie sehr man Sie provoziert hat, zu Ende. Meiner Meinung nach würde das eine Tragödie bedeuten, sowohl für Sie als auch für die Navy. Lassen Sie nicht zu, daß es so weit kommt.«
    Er begegnete ihrem Blick, und schließlich hob und senkte sie den Kopf, sehr knapp.
    »Ich verstehe, Mylord«, sagte sie in völlig anderem Ton.
    »Schön.« Alexander lehnte sich wieder zurück. »Nun muß ich, auf die Gefahr hin, daß ich meine Bemühungen, Ihnen ein wenig Gottesfurcht einzujagen, zunichte mache, Sie weiterhin informieren, daß Ihre Majestät mit Ihnen sehr zufrieden ist, Captain – abgesehen natürlich von Ihrer Neigung, auf ihre Diplomaten einzuprügeln. Um genau zu sein, beabsichtigt Ihre Majestät, wenn ich richtig verstanden habe, Ihnen persönlich ihren Dank auszudrücken, sobald Sie auf Manticore zurück sind. Ich nehme an, das sollte alle potentiellen Konsequenzen des Verweises … äh, ausgleichen .«
    Die Röte in Harringtons Gesicht vertiefte sich, und zum allerersten Mal sah Alexander sie nervös.
    »Ich muß Ihnen weiterhin mitteilen, daß ein gewisser Captain Alfrede Yu, bis vor kurzem im Dienste der Volksrepublik Haven, im Endicott-System aufgegriffen wurde. Er hat die Krone um Asyl gebeten.« Harrington straffte den Rücken und bedachte Alexander mit einem forschenden Blick, und er nickte. »Ich werde ihn an Bord Ihres Schiffes in die Heimat schicken, und ich erwarte, daß Sie ihm alle Höflichkeit erweisen, die seinem Dienstgrad zukommt.«
    Sie nickte, und er nickte zurück.
    »Somit bin ich fertig mit allem, was ich Ihnen zu sagen hatte. Ich glaube, Protector Benjamin hat noch etwas hinzuzufügen.« Alexander wandte sich höflich dem Staatsoberhaupt Graysons zu, und Harrington ebenfalls.
    »Das habe ich allerdings, Captain Harrington«, sagte Mayhew lächelnd. »Für das, was Sie für meinen Planeten getan haben, werden wir uns niemals adäquat bedanken können. Wir sind uns jedoch bewußt, wie tief wir nicht nur in Ihrer Schuld stehen, sondern auch in der Ihrer Crew und des Königreichs von Manticore, und wir wünschen, unsere Dankbarkeit auf handfeste Weise auszudrücken. Deswegen bitte ich, mit der durch Sir Anthony übermittelten Erlaubnis Königin Elisabeths, darum, daß Sie unseren Bündnisvertrag im Namen der Queen unterschreiben.«
    Honor schöpfte hörbar nach Luft, und Benjamins Lächeln wurde traurig.
    »Würde er noch leben, hätte Admiral Courvosier unterzeichnet. Ich bin sicher, daß er sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, als daß Sie an seiner Stelle unterschreiben, und ich bitte Sie, sein Werk zu vollenden. Werden Sie das tun?«
    »Ich …« Honor mußte abbrechen, um sich zu räuspern. »Ich fühle mich geehrt, Sir. Es wäre mir eine Ehre zu unterzeichnen, Sir. Ich …«
    Sie verstummte und schüttelte, unfähig weiterzusprechen, den Kopf.
    »Vielen Dank«, sagte Mayhew leise und fuhr mit der Hand durch die Luft. »Da sind allerdings noch zwei Kleinigkeiten zu besprechen. Wir profitieren so sehr aus
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