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Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar

Titel: Die Drenai-Saga 7 - Die Augen von Alchazzar
Autoren: David Gemmell
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daß sie kurz nach Oshikais Tod ermordet wurde. Alle Quellen deuten darauf hin, obwohl sie einigen Geschichten zufolge in ein mythisches Land jenseits des Meeres gesegelt sein soll. Wenn du eine romantische Ader hast, solltest du vielleicht diese Geschichte glauben.«
    »Ich halte mich gern an die Wahrheit, wo immer ich kann«, sagte Klay. »Aber in diesem Fall würde ich gern glauben, daß sie irgendwo glücklich gelebt hat. Ich vermute, wir werden es nie erfahren.«
    Wieder breitete Chorin-Tsu die Hände aus. »Als Student möchte ich gerne glauben, daß sich eines Tages die Schleier lüften werden. Vielleicht finde ich irgendeinen dokumentarischen Beweis.«
    »In diesem Fall lasse es mich wissen. Inzwischen kaufe ich diese Figurine. Schicke sie mir nach Hause.«
    »Möchtest du den Preis wissen, Herr?«
    »Ich bin sicher, er wird angemessen sein.«
    »Das wird er, Herr.«
    Klay wandte sich ab, machte aber noch einmal kehrt. »Sag mir, Chorin-Tsu, wie kommt es, daß der Königliche Einbalsamierer einen Antiquitätenladen führt?«
    »Einbalsamieren, Herr, ist mein Beruf. Geschichte ist mein Steckenpferd. Und wie es bei allen Steckenpferden der Fall ist, muß man sie teilen, um sie genießen zu können. Deine Freude an dem Stück bringt auch mir große Freude.«
    Klay ging weiter, durch die Galerie in die Halle der Kochkunst. Zwei Wachen öffneten die Tür zu dem schön möblierten Speisesaal der Oberschicht. Klay hatte längst jedes Gefühl von Nervosität beim Eintritt in solche Etablissements verloren, denn trotz seiner niedrigen Herkunft war sein Ruf mittlerweile so groß, daß man ihn höher einstufte als die meisten Adligen. Es waren nur wenige Speisegäste anwesend, aber Klay entdeckte den Botschafter von Drenai, Majon, der sich in einer hitzigen Diskussion mit einem Gecken in juwelenbesetzter blauer Tunika befand. Der Stutzer war groß und schlank und sah sehr gut aus. Das hellbraune Haar wurde von einem silbernen Stirnreif zurückgehalten, der mit einem Opal geschmückt war. Klay ging zu ihnen. Zuerst bemerkte Majon den Kämpfer nicht und fuhr fort, auf seinen Gefährten einzureden.
    »Ich halte das für ungerecht, Sieben, schließlich hast du gewonnen …« In diesem Augenblick sah er Klay, und sofort erhellte sich seine Miene. Er lächelte strahlend. »Mein lieber Freund, wie schön, dich wiederzusehen. Bitte, setz dich zu uns. Es wäre uns eine Ehre. Wir sprachen gerade von dir. Das hier ist Sieben, der Dichter.«
    »Ich habe Vorstellungen von deinen Arbeiten gehört«, sagte Klay, »und ich habe mit Interesse die Saga von Druss der Legende gelesen.«
    Der Dichter lächelte wölfisch. »Du hast die Arbeit gelesen, und bald stehst du dem Mann gegenüber. Ich muß dir gestehen, daß ich gegen dich wetten werde.«
    »Dann wirst du mir verzeihen, wenn ich dir kein Glück wünsche«, sagte Klay und nahm Platz.
    »Hast du den heutigen Kampf gesehen?« fragte Majon.
    »Allerdings, Botschafter. Druss ist ein interessanter Kämpfer. Es scheint, daß Schmerzen ihn zu noch größeren Anstrengungen anspornen. Er ist unbezwingbar und sehr stark.«
    »Er gewinnt immer«, sagte Sieben fröhlich. »Ein Talent von ihm.«
    »Sieben ist heute besonders frohgestimmt«, warf Majon eisig ein. »Er hat sechzig Goldstücke gewonnen.«
    »Ich habe auch gewonnen«, sagte Klay.
    »Du hast auf Druss gesetzt?« fragte Sieben.
    »Ja. Ich hatte mir beide Männer angesehen und hatte nicht den Eindruck, daß der Lentrier deinem Mann gewachsen wäre. Außerdem war seine Linke zu langsam, so daß Druss die Chance hatte, seinen Hieben auszuweichen. Aber du solltest ihm raten, seine Angriffshaltung zu ändern. Er neigt dazu, den Kopf zu senken, wenn er angreift, so daß er dadurch ein leichtes Ziel für einen Aufwärtshaken bietet.«
    »Ich richte es ihm bestimmt aus«, versprach Sieben.
    »Ich habe in meinem Haus einen Trainingsplatz. Er kann ihn gerne benutzen.«
    »Das ist ein sehr großzügiges Angebot«, schaltete sich Majon ein.
    »Du scheinst sehr zuversichtlich zu sein«, meinte Sieben. »Beunruhigt es dich nicht, daß Druss noch nie verloren hat?«
    »Nicht mehr als es mich beunruhigt, daß ich noch nie verloren habe. Was immer sonst auch geschieht, einer von uns wird diese makellose Reihe unterbrechen. Und trotzdem wird die Sonne weiter scheinen, und die Erde wird nicht bersten. Und jetzt meine Freunde, wollen wir etwas zu essen bestellen?«
     
    Die Luft war frisch und sauber, ein sanfter Wind wehte vom Springbrunnen herüber und
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