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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
Autoren: Manuel Scherzinger
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waren ihnen dicht auf den
Fersen. Mit ihren Pferden waren sie viel schneller als sie. Mariana
und Sofie richteten sich gerade auf, als ein plötzliches Klirren
ertönte. Als würden riesige Glasscheiben zerspringen,
klirrte und schepperte es im See. Kurz bevor die Ritter auf ihren
Pferden in ihre Nähe kamen, sprangen die beiden Seiten des Sees
wieder aufeinander zu und begruben die Krieger samt Pferde für
immer unter sich.
    Mariana
blickte auf die feuchte Knolle in ihrer Hand, und auch Sofie
erkannte, dass eine rote Blüte in ihrer Mitte aufgegangen war.
»Danke!«, flüsterte Mariana ihr zu.

Dreizehn
Gaben

    S ofie
Sonnenschein saß an einem kleinen Tisch im obersten Stockwerk
ihres Hauses. Einige mochten ihr Haus als Villa bezeichnen,
vermutlich war diese Bezeichnung für ein Gebäude mit neun
Türmen, fünfzehn Badezimmern, vierzehn Schlafzimmern, einem
Kellergewölbe so groß wie ein unterirdisches
Fußballstadion, einer zweistöckigen Bibliothek, ungefähr
sechzig weiteren Zimmern und einer Eingangshalle, die sich über
sieben Stockwerke erstreckte, sinnvoller, als es einfach als Haus zu
bezeichnen .
Doch Sofie wollte ihr Zuhause dennoch nicht als Villa offenbaren. Sie
mochte dieses Anwesen nicht sonderlich, all diese Zimmer und
Bediensteten, die es hier gab. Sie wohnte allein in diesem Anwesen,
das für sie ohne Frage viel zu groß war. Man konnte den
Raum in dem sie saß als Dachboden bezeichnen. Die Vorhänge
waren zugezogen. Gedämpftes Licht drang durch den dünnen
Stoff der Vorhänge hindurch und erzeugte die Stimmung, die Sofie
brauchte, um alles endgültig vorzubereiten. Sie überlegte
kurz, einundsiebzig Jahre waren vergangen seit dem sie mit dem alten
Mann in der Höhle gesprochen hatte. Seitdem sie die Wahrheit
über die Entstehung ihrer Welt erfahren hat. Sie war als naive
Studentin nach Mieer gefahren und als belehrte junge Frau
zurückgekommen. Ihre Expedition war für Außenstehende
zwar missglückt, doch sie wusste, wie viel reicher sie dadurch
geworden war. Sie hatte ein ausführliches Essay über das
Leben der heiligen Minoush geschrieben, das den Lehrkörper
spaltete.
    Von
einigen wurde sie ausgelacht, andere Professoren beschimpften sie als
Ketzerin oder schlimmer.
    Ihr
eigener Professor jedoch hatte ihre Arbeit unterstützt und dafür
gesorgt, dass sie ihr Studium mit Bestnoten abschließen konnte.
In Ayorweden war ihre Abschlussarbeit in Rekordzeit bekannt und sie
in der magischen Welt der Anstoß zu einer neuen Ära
geworden. Aufgrund ihrer Arbeit wurde ihr die schon versprochene
Stellung beim Amt für Magische Angelegenheiten nach
Bekanntwerden des Inhalts, verweigert. Stattdessen arbeitete sie für
das Straßenblatt Muster ,
bei dem sie nach drei Jahren Herausgeberin wurde. Anfangs nur ein
Straßenblatt wurde Muster mit Sofie
Sonnenschein als Herausgeberin weltberühmt. Inzwischen wird das
Blatt in über sechs Königreiche verkauft, und Sofie
Sonnenschein gehörte zu den Vorreitern der magischen Welle.
Anfang der Fünfziger Jahre begann in Ayorweden eine Fehde mit
der magischen Kirche Ayorwedie, die versuchte, mit aller Macht die
Zeitschrift in Grund und Boden zu stampfen. Mit ihren kritischen
Beiträgen gegenüber der Ayorwedie hatte Sofie viele
Anhänger und somit die Religion selbst ins Wanken gebracht.
Damit hatten sich Sofie und die Zeitschrift viele Feinde geschaffen.
Das magische Rechtsystem stützte sich damals ausschließlich
auf die Religion, Kritik an der Religion bedeutete automatisch Kritik
an der Magie. Auch hochrangige Politiker, wie der damalige
Stadtwalter St. Benedikts, schlossen sich der Kirche an und agierten
gegen die Zeitschrift. Doch sie hatten die Rechnung ohne Sofie
gemacht. Sie hatte es geschafft, unter dem magischen Volk viele
Anhänger zu finden und entkam so dem Kerker der Zentrale, wie
das Revier der Krieger genannt wird. Hier landen alle Verbrecher und
Ketzer im Königreich Arcancieel. In einer nervenaufreibenden
Verhandlung vor dem Hohen Rat, der in der Großstadt Loona im
Norden die oberste Befehlsgewalt innerhalb des Kontinents Mandaal
innehat, konnte sie sich gegen ihre Kläger behaupten. Der Hohe
Rat stellte Sofie eine Aufgabe. Sollte sie es schaffen, einem Viertel
der magischen Bevölkerung des Kontinents ihre Ansicht der Dinge
glaubhaft zu machen, würden sie und ihr Zeitungsverlag ohne
Strafe davonkommen.
    »Drei
Tage!«, hatte der oberste Richter betont ehe er sie und den
Vorsitzenden für die Ayorwedie aus dem luftigen Saal
fortgeschickt
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