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Die drei ??? und die rätselhaften Bilder

Die drei ??? und die rätselhaften Bilder

Titel: Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
Autoren: William Arden
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Zeit nicht im Betrieb. Ich vertrete ihn hier, Madam«, erklärte Justus nun der majestätischen Dame.
    »Tatsächlich? Bist du nicht etwas zu jung für eine solche Ver-tretung?«
    »Ich glaube nicht, Madam«, sagte Justus mit fester Stimme.
    »Gut.« Die Dame lächelte. »Ich schätze Selbstvertrauen, junger Mann.«
    »Außerdem«, fügte Bob mit freundlichem Lächeln hinzu,
    »kommen nach fünf sowieso nicht mehr viele Kunden.«
    Jetzt lachte die Dame. »Aufrichtigkeit schätze ich ebenfalls.
    Aber jetzt habt ihr wirklich einen Kunden. Mein Gutsverwalter, Mr. Marechal, ist bereits in eurem Büro. Ich schlage vor, daß wir zu ihm gehen.«
    Als die Jungen der eleganten Dame ins Büro folgten, trat der kleine Mann mit dem Silberhaar hastig von Onkel Titus’
    Schreibtisch zurück. Justus stellte fest, daß das Wareneingangsbuch des Betriebs auf dem Schreibtisch lag, doch offenbar nicht am angestammten Platz.
    »Armand«, sagte die Dame gebieterisch, »anscheinend vertreten diese Jungen hier den Geschäftsinhaber.«
    »So?« Der Mann verbeugte sich vor den Jungen. Sie sahen, was draußen in seiner Hand geblinkt hatte – sein Stöckchen hatte einen dicken Silberknauf »Dann werde ich unser geschäftliches Anliegen vorbringen. Die Gräfin wünscht die Hinterlassenschaft des verstorbenen Mr. Joshua Cameron zu erwerben, die Professor Carswell an Sie verkauft hat. Wir werden selbstverständlich einen angemessenen Preis bezahlen, um Sie für Ihren Aufwand zu entschädigen.«
    »Befindet sich im Nachlaß etwas Wertvolles, Sir?« fragte Justus beflissen.
    »Leider nein – die Sachen besitzen nur Liebhaberwert«, sagte die große Dame.
    »Die Gräfin ist Joshua Camerons Schwester«, setzte der Mann hinzu.
    Bob platzte heraus: »Sind Sie wirklich eine Gräfin?«
    »Ja, mein verstorbener Mann hatte den Grafentitel«, sagte die Gräfin mit einem Lächeln, »aber mein Geburtsname ist Cameron. Ich bin die jüngere Schwester des armen Joshua.
    Joshua war ein Sonderling und ein Einsiedler, und da ich zwanzig Jahre jünger bin, standen wir uns nicht sehr nahe.
    Dennoch schmerzt es mich sehr, daß er einsam in fremder Umgebung starb.«
    »Es ist nämlich so«, sagte Mr. Marechal, »wir waren bis vor wenigen Tagen in Afrika und erhielten jetzt erst Professor Carswells Brief, in dem er uns Joshuas trauriges Ableben mitteilte. Wir buchten sofort einen Flug in die Vereinigten Staaten, aber leider hatte Professor Carswell Joshuas Sachen schon an euch verkauft, um die Mietschulden zu decken. Eine geringe Summe, die wir mit Freuden verdoppeln werden, wenn der Nachlaß in unsere Hände gelangt.«
    »Wir holen die Sachen«, erklärte Bob. »Bitte einen Augenblick Geduld, Gräfin.«
    Die Jungen nahmen das Wareneingangsbuch zur Hand und gingen damit ins Lager hinaus. Justus suchte nach den Kof-fern, den Kleidungsstücken und dem Silber. Bob versuchte die ausgestopfte Eule, die Venus-Statue und das Fernglas aufzuspüren. Dann fragten sie die irischen Brüder Patrick und Kenneth, die im Betrieb mitarbeiteten, nach den zwanzig Ölbildern.
    Fünfzehn Minuten später kamen die Jungen niedergeschlagen ins Büro zurück.
    »Es tut mir leid«, sagte Justus betrübt, »aber anscheinend ist alles schon wieder verkauft, bis auf die Kleider.«
    »Die Kleider könnt ihr behalten«, sagte Mr. Marechal. »Aber sonst habt ihr nichts gefunden? Nicht einmal seine Bilder?«
    »Ja, das ist eigenartig«, bekannte Justus. »Wir verkaufen nicht oft Gemälde, aber sie sind alle weg.«
    »Und wo?« fragte Mr. Marechal.
    Justus schüttelte den Kopf. »Wir führen Buch über alle Einkäufe, Mr. Marechal, und über die jeweilige Quelle, aber nicht über unsere Abnehmer. Es kommen so oft Leute her und kaufen nur ein Stück, und im Verkauf helfen wir alle mit.
    Kenneth, einer von unseren Lagerhelfern, meint, daß er alle Bilder auf einmal an einen Mann verkauft hat, aber er kann sich nicht erinnern, wer das war. An Kunden erinnert sich bei uns normalerweise niemand.«
    »Das ist aber äußerst bedauerlich«, sagte die Gräfin.
    »Könnt ihr die Sachen nicht irgendwie wieder auftreiben?« fragte Mr. Marechal.
    Justs Augen leuchteten auf. »Na ja, Sir, vielleicht könnten wir nachforschen, wenn . . .«
    Er zögerte. Die Gräfin hob die Brauen.
    »Wenn – was, junger Mann?« sagte sie. »Nur zu, sprich!«
    Justus richtete sich hoch auf, um so imposant wie möglich zu erscheinen. »Wenn Sie uns offiziell damit beauftragen. Zufällig sind wir, Bob und ich, zusammen mit unserem
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