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Die drei ??? und der rote Pirat

Die drei ??? und der rote Pirat

Titel: Die drei ??? und der rote Pirat
Autoren: William Arden
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weiter.
    Zufrieden beobachtete der Major, wie Hubert die Wartenden in eine Reihe scheuchte. »Ist schon erstaunlich, wie Hubert Ordnung schafft – er muß sich nur in voller Größe zeigen!«
    »Mir jedenfalls würde das auch gewaltigen Eindruck machen«, fand Bob.
    »Der könnte einen Panzer aufhalten!« übertrumpfte ihn Peter.
    »Könnte er durchaus«, schnaubte der Major, »wenn er nur nicht dauernd über seine eigenen Füße stolperte! Na, ihr drei, nun kommt mal mit.«
    Der Major führte die Jungen in den mittleren Laden und durch das leere Vorderzimmer in einen kleinen Raum nach hinten.
    Aus dem Fenster sah man in einen mit Unkraut überwucherten Garten und auf die hohe Mauer im Hintergrund. Die Fenster waren jedoch geschlossen, und unter dem einen surrte ein Klimagerät. Bis auf einen Schreibtisch, ein Telefon und ein paar Klappstühle gab es keine Möbel im Zimmer. Ein gedrungener, dunkelhaariger Mann war mit einem Kassettenrecorder auf dem Schreibtisch beschäftigt. Er trug grobe Arbeitskleidung.
    »Solange Carl noch an der Maschine bastelt, werde ich euch über den Verein zur Rehabilitierung der Seeräuber, Freibeuter, Banditen und Briganten aufklären.« Der Major lehnte sich gegen den Schreibtisch und tippte mit der Reitgerte an die Kante. »Diesen Verein gründete mein schwerreicher Großonkel im Zuge seiner Forschungen über das Leben unseres Ahnherrn, Kapitän Hannibal Karnes, besser bekannt als Bar racuda-Karnes. Er segelte in der Kolonialzeit als Freibeuter durch die Karibik.«
    »Oh«, sagte Bob. »Von einem Barracuda-Karnes habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Ich auch nicht«, bekannte Justus nach leichtem Zögern. »Der einzige weltberühmte Pirat in dieser Region war meines Wissens Jean Lafitte.«
    »Ja, richtig«, meinte der Major. »Barracuda-Karnes war aber während des Unabhängigkeitskrieges ebenso berühmt und zum wahren Volkshelden geworden wie Jean Lafitte im Krieg gegen Großbritannien von 1812 bis 1814. Nur ist Barracuda nicht in die Geschichtsbücher eingegangen. Übrigens waren weder Lafitte noch Karnes Seeräuber oder Piraten – sie waren Freibeuter, also Männer, die Schiffe aus Feindesland aufbrachten und plünderten. Karnes lauerte britischen Schiffen auf und schaffte ihre höchst willkommene Ladung zu den revolutionären Kolonien. Lafitte war ein Schmuggler, der zuerst nur spanische Schiffe angriff, sich dann aber mit Andrew Jackson zusammentat, um unserem Land im Krieg gegen die Briten zum Sieg zu verhelfen. Niemand weiß, warum manche Männer berühmt, andere hingegen vergessen wurden. Mein Großonkel wollte hier Aufklärungsarbeit leisten. Er verwendete sein Millionenvermögen dazu, einen Verein zu gründen, der Bücher und Broschüren mit Beweismaterial dafür herausbrachte, daß viele vergessene Piraten, Straßenräuber und Diebe in Wahrheit unverstandene Volkshelden und Patrioten waren – wie Lafitte und Robin Hood!«
    »Tja . . .«, setzte Justus zweifelnd an.
    »Du würdest zu Recht staunen, junger Mann!« eröffnete ihm der Major. »Viele Jahre lang durchstreifte mein Großonkel die ganze Welt, um Wissenswertes über jene längst dahinge-gangenen Freibeuter und Briganten in Erfahrung zu bringen.
    Nach seinem Tod beschloß ich, dieses löbliche Werk fortzusetzen. Hier in Kalifornien vermute ich eine Fundgrube für solch unentdeckte heldenhafte Banditen. Und nun ist mein Freund Carl vielleicht soweit . . . ?« Der andere Mann nickte, und der Major wandte sich an die Jungen: »Schön, und mit wem fangen wir an?«
    »Mit mir!« rief Peter. »Mit der Geschichte des Banditen El Diablo!«
    Justus, der seinerseits schon den Mund zum Reden aufgetan hatte, setzte sich auf einen Stuhl neben Bob und hörte sich verdrossen an, wie Peter von dem mexikanischen Banditen erzählte, der nach dem Krieg gegen Mexiko die amerikanischen Besatzer bekämpft hatte. Doch Peter kam nur bis zur Schilderung, wer El Diablo war, und da fiel ihm der Major auch schon ins Wort.
    »Sehr gut. Dieser El Diablo scheint mir ein aussichtsreicher Kandidat für eine Veröffentlichung durch unseren Verein zu sein. So, wer ist der Nächste?«
    Justus legte los: »Ich habe zwei Kandidaten, Major! Der französische Freibeuter Hippolyte de Bouchard und sein Gefolgs-mann William Evans, der dann viel später als der Rote Pirat auftrat! Der Franzose de Bouchard war Hauptmann im Dienst Argentiniens, das 1818 Spanien den Krieg erklärte. Auf der mit 38 Geschützen bestückten Fregatte Argentina, dazu der Santa Rosa
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