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Die drei ??? und der rasende Löwe

Die drei ??? und der rasende Löwe

Titel: Die drei ??? und der rasende Löwe
Autoren: Nick West
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»Achtung!« flüsterte er. »Ich höre was.«
    Und da hörten sie es alle. Einen leisen, kehligen Laut in seltsamer Tonlage. Der Laut näherte sich vom hinteren Teil des Hauses her. Sie hörten das Knirschen von Tritten auf dem Kies.
    Mit weit aufgerissenen Augen wichen sie zurück.
    Plötzlich schoß etwas mit wütend vorgerecktem Kopf in wildem Bogen auf sie los. Gelbe Füße krallten sich wild in den Erdboden.
    Die drei ??? standen starr.

Pirsch auf den Löwen
    Justus Jonas fand als erster die Sprache wieder. »Nur ruhig!« mahnte er. »Von einem wildgewordenen Gockel lassen wir uns nicht ins Bockshorn jagen!«
    »Ach, du ahnst’ es nicht!« sagte Peter verdutzt. »Weiter nichts?«
    Bob stieß einen erleichterten Seufzer aus. »Da bin ich schön reingefallen!« Er sah auf den gackernden schwarzen Hahn hinunter, der eben noch so gefahrdrohende Laute ausgestoßen hatte, und lachte.
    »Ksch-ksch!« scheuchte er den Vogel auf und schwenkte die Arme.
    Erschreckt hob der Hahn seine schwarzen Flügel. Mit zorni-gem Gegacker und heftig tanzendem rotem Kamm trippelte er über den Weg davon.
    Die drei Jungen lachten laut.
    »Das beweist mal wieder, wie leicht man sich täuschen läßt«, sagte Justus. »Die Dschungelgewächse und die Schreie von wilden Tieren schüchterten uns ein. Da erwarteten wir alle, daß sich jetzt etwas Bedrohliches auf uns stürzen würde. Wir waren gewissermaßen darauf eingestimmt.«
    Er schritt noch einmal auf die Tür zu.
    »He, schau mal da rüber, Just«, sagte Bob
    Justus und Peter folgten Bobs Finger mit den Blicken. Im Schatten des dichten Dschungels nahmen sie eine unvermutete Bewegung wahr. Eine Gestalt in khakifarbener Kleidung kam hinter einem Baum hervor.
    Der Mann blieb stehen, als die Jungen auf ihn zuliefen.
    »Guten Tag«, sagte Peter. »Wir haben Sie schon gesucht.«
    Der Mann sah die Jungen fragend an. Er war stämmig und hatte einen mächtigen Brustkasten. Sein verblichenes Safari hemd stand offen. Die hellblauen Augen bildeten einen lebhaften Gegensatz zur tiefen Bräune des Gesichts. Die lange Nase war ein wenig schief. Als Kopfbedeckung trug der Mann einen alten Farmerhut, dessen breite Krempe über einem Ohr aufgeschlagen war.
    Als die Jungen näher kamen, machte er eine ungestüme Handbewegung. Dabei blinkte etwas auf.
    Justus und seine Freunde starrten auf das lange Buschmesser mit der breiten Klinge, das der Mann lässig in der herabhängenden Hand hielt.
    Rasch fing Justus zu sprechen an. »Wir sind die drei Detektive, Mr. Hall. Hat Ihnen Mr. Hitchcock nicht gesagt, daß wir kommen?«
    Verblüfft kniff der Mann die Augen zu. »Ach ja – Alfred Hitchcock. Und ihr seid also die drei Detektive?«
    »Jawohl, Mr. Hall«, sagte Justus. Er griff in seine Tasche und zog eine Geschäftskarte heraus, auf der zu lesen war: 

    Die drei Detektive
    ???
    Wir übernehmen jeden Fall
    Erster Detektiv: Justus Jonas
    Zweiter Detektiv: Peter Shaw
    Recherchen und Archiv: Bob Andrews

    »Ich bin Justus Jonas. Und das sind meine Kollegen, Peter Shaw und Bob Andrews.«
    »Freut mich, euch kennenzulernen.« Der Mann nahm die Karte entgegen und las sie aufmerksam. »Welchen Sinn haben denn die Fragezeichen?«
    »Die Fragezeichen sind ein Symbol für alles Unbekannte«, erklärte Justus. »Unbeantwortete Fragen und alle möglichen Rätsel. Wir befassen uns damit, diese Fragen zu beantworten und die Rätsel zu lösen. Deshalb sind wir auch hier. Mr. Hitchcock hat uns von der Sorge berichtet, die Sie mit Ihrem unberechenbaren Löwen haben.«
    »Ach, das hat er euch erzählt?«
    »Eigentlich erwähnte er nur, daß Ihr Löwe manchmal die Nerven verliert. Ich denke mir, daß er es Ihnen überlassen wollte, die Einzelheiten zu schildern.«
    Der stämmige Mann nickte und steckte die Karte in die Brusttasche seines Hemds. Er zog die Brauen zusammen und sah aus zugekniffenen Augen in die Ferne. Von da kam ein Trompetenton, dem wie als Antwort ein Brüllen folgte.
    »Na schön«, sagte er lächelnd. »Wenn es euch recht ist, dann gehen wir mal hin und sehen ihn uns an.«
    »Dazu sind wir hergekommen«, sagte Justus.
    »Fein. Machen wir uns also auf.«
    Er wandte sich unvermittelt um, ging hinter das Haus und schritt dann auf einem kaum erkennbaren Fußpfad durch den Dschungel. Die Jungen folgten ihm im Gänsemarsch.
    »Vielleicht können Sie uns unterwegs schon etwas erzählen, Mr. Hall«, sagte Justus und wich einer kräftigen Schlingpflanze aus.
    Das lange Buschmesser blitzte durch die Luft. Die
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