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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee
Autoren: William Arden
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wir feststellen, wo er hingegangen ist!«
    Dort, wo der Wagen des Professors ein Stück vor dem Gunn'schen Haus neben der Fahrbahn stand, suchten sie nun mit ihren Taschenlampen den Boden ab. Der Splitt um den Wagen verriet nichts. Professor Shay zeigte auf eine kleine Lichtung unweit vom Wagen. Dort war der Boden schlammig, und Stiefelabdrücke führten quer übers Gelände, schnurstracks zur Landstraße. Der Professor seufzte.
    »Also hatte er sein Auto auf der Straße geparkt. Und jetzt ist er weg!«
    Justus untersuchte die Schuhabdrücke im Schlamm. »Das sind nur ganz flache Eindrücke«, stellte er fest. »Hat Java-Jim nichts bei sich getragen, als er auf sie losging, Herr Professor?«
    »Nein, Justus. Er muß den Schatz schon in seinem Wagen gehabt haben und war eben noch einmal zurückgekommen. Es sieht leider so aus, als sei er uns jetzt entwischt.«
    »Möglich«, sagte Justus langsam, als sie zu Professor Shays Wagen zurückgingen. Plötzlich sah er sich um.
    »Wo ist denn Rory?«
    »Rory?« sagte Cluny. »Den habe ich den ganzen Vormittag noch nicht gesehen, Just. Er geht immer gern schon frühmorgens weg.«
    Justs Augen blitzten im Regen. »Cluny, du sagtest doch, Rory sei erst seit einem Jahr hier. Wie ist er denn eigentlich zu euch gekommen?«
    »Ja . . . das war so«, stammelte Cluny, »er kam einfach an und überbrachte uns einen Brief von Bekannten aus Schottland.
    Und er wußte alles über unsere Familie und unsere alte Heimat!«
    »Dieses Wissen kann sich jeder verschaffen!« erklärte Peter.
    »Justus, meinst du, Rory arbeitet mit Java-Jim zusammen? Oder ist er vielleicht gar Java-Jim?«
    »Gleich groß sind sie beide«, meinte Justus. »Und er hat von Anfang an versucht, unsere Schatzsuche zu sabotieren. Beide Male, als Java-Jim uns das Tagebuch stehlen wollte, war Rory nicht hier in Phantom Lake, und in der Goldgräberstadt ist er verdächtig schnell aufgetaucht, nachdem Java-Jim weggelaufen war!«
    Bob sagte: »Und er wußte, daß wir in dem Steinbruch waren, weil er uns ja selbst hingefahren hatte! Er war auch der erste, dem wir das mit der Tonne Steine von der Firma Ortega erzählt haben! Vielleicht hat er uns in der Hütte eingesperrt und ist dann wieder hierher gekommen, um das Räucherhaus einzureißen – da wußte er eben noch nicht, daß es sich um sehr große Steinblöcke handelte!«
    »Aber bei der Hütte haben wir doch alle Stebbins gesehen«, wandte Professor Shay ein.
    »Richtig«, bestätigte Justus, »aber Stebbins hat am Vorhän-geschloß an der Tür gerüttelt. Das hätte er nicht getan, wenn er Bob und Peter eingesperrt hätte, denn dann hätte er ge-wußt, daß die Tür verschlossen war. Und . . .« Justus überlegte kurz. »Freunde, als wir Jagd auf diesen Kerl machten, nach dem Brand im Schuppen – hat da einer von uns eigentlich überhaupt einen Mann gesehen?«
    Die Jungen sahen einander an. Nein, keiner hatte etwas gesehen!
    »Wir liefen nur los, weil Rory sagte, er hätte Java-Jim gesehen«, fuhr Justus fort, »aber ich frage mich, ob Rory jemand gesehen hat
    – ob da überhaupt einer war!
    »Du meinst, Rory hat den Schuppen angezündet?« fragte Bob.
    »Und er gab einfach vor, er hätte Java-Jim gesehen? Weil er selber Java-Jim ist?«
    Cluny sagte: »Professor Shay hat aber auch den Mann gesehen, der davonrannte!«
    »Und ihn für Stebbins gehalten«, gab Justus zurück. »Herr Professor, haben Sie nun bei dem Brand tatsächlich jemand gesehen, oder kam es Ihnen nur so vor, als hätten Sie jemand gesehen?«
    »Der Gedanke an Stebbins beschäftigte mich stark«, sagte Professor Shay langsam, »aber wenn du nun so direkt fragst ich kann nicht beschwören, daß ich jemand gesehen habe! Rory sagte, er hätte Java-Jim gesehen. Ich wußte – na, ich glaubte eben, ich hätte Stebbins gesehen!«
    »Dann ist Rory der Dieb!« schrie Peter los. »Rory hat den –«
    Da dröhnte eine Stimme durch den Regen. »Rory hat was?
    Na?«
    Der Schotte stand mit wütendem Blick auf der Straße.
    Justus schluckte mühsam. Er griff wie haltsuchend an die Motorhaube von Professor Shays Kombiwagen und ließ dabei seine Lampe fallen. Er bückte sich, um sie aufzuheben.
    »Patrick!« gebot Professor Shay energisch. »Halten Sie Rory fest!«
    Als Justus sich wieder aufrichtete, lag ein sonderbarer Ausdruck auf seinem Gesicht.
    Er faßte noch einmal an Professor Shays Wagen, sichtlich verblüfft.
    »Nein«, sagte unvermittelt der Chef der drei ???. »Nicht Rory, Patrick. Ich hatte mich
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