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Die drei ??? und der Höhlenmensch

Die drei ??? und der Höhlenmensch

Titel: Die drei ??? und der Höhlenmensch
Autoren: M. V. Carey
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die Angehörigen erreichen können?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »Nein. Ich muß erst bei der Stiftung anrufen. «
    Sie fing an zu schluchzen, und eine Krankenschwester kam und führte sie weg. Justus und Tante Mathilda warteten weiter. Nach langer Zeit kam das Mädchen zurück. Sie hatte vom Schwes-ternzimmer aus telefoniert.
    »Von der Stiftung kommt jemand hierher«, berichtete sie Justus und Tante Mathilda.
    Justus fragte sich, was das für eine Stiftung sein mochte, aber er schwieg. Tante Mathilda meinte, nun hätten sie alle eine Tasse guten starken Tee nötig. Sie nahm die junge Frau beim Arm und geleitete sie aus dem Wartezimmer und über den Flur zum Café der Klinik.
    Eine Zeitlang saßen sie stumm da und tranken Tee. Schließlich fing das Mädchen zu sprechen an.
    »Er war ein so netter Mensch«, sagte sie. Mit leiser Stimme redete sie weiter und starrte dabei auf ihre rauhen Hände mit den rissigen, abgeknabberten Fingernägeln. Der Tote war Dr. Karl Birkensteen, ein namhafter Genetiker. Er hatte bei der Spicer-Stiftung gearbeitet und an Tieren erforscht, ob sich bestimmte Versuche auf ihre Intelligenz – und die ihrer Nachkommen – auswirkten. Das Mädchen arbeitete ebenfalls in jenem Institut, als Tierpflegerin.
    »Ich habe von der Spicer-Stiftung gehört«, sagte Justus. »Das Institut liegt doch an der Küste, nicht? In der Nähe von San Diego?«
    Sie nickte. »Es ist in einer kleinen Stadt in den Bergen, an der Straße, die in der Wüste endet.«
    »Die Stadt heißt Citrus Grove«, sagte Justus.
    Da lächelte das Mädchen zum ersten Mal. »Ja. Daß du das weißt! Citrus Grove ist nicht vielen Leuten bekannt. Sogar wenn sie schon von der Stiftung gehörthaben, ist ihnen der Ortsname selten geläufig.«
    »Justus liest sehr viel«, erklärte Tante Mathilda, »und er erinnert sich hinterher an fast alles. Aber ich kenne weder die Stadt noch die Stiftung. Was ist das?«
    »Es ist eine Institution zur Förderung unabhängiger wissenschaftlicher Forschungsarbeit«, begann Justus. Es hörte sich an, als doziere ein Universitätsprofessor über ein wenig bekanntes Thema. Diese Art hatte Justus an sich, wenn er anderen etwas erläutern mußte. Tante Mathilda war daran gewöhnt, und ihr schien es gar nicht mehr aufzufallen, aber das blonde Mädchen sah den Ersten Detektiv staunend an.
    »Abraham Spicer hatte einen Kunststoffbetrieb«, fuhr Justus fort. »Die Firma stellte Haushaltsartikel her. Das Geschäft ging ausgezeichnet. Aber sein ursprüngliches Ziel, nämlich Physiker zu werden, konnte Spicer nicht verwirklichen. Daher verfügte er, daß nach seinem Tod das Firmenvermögen von einem Treuhänder verwaltet werden sollte. Der erwirtschaftete Gewinn fließt einer Stiftung zu, um Naturwissenschaftlern neuartige, vielleicht sogar revolutionäre Forschungen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet zu ermöglichen.«
    »Redest du denn immer so?« fragte das Mädchen.
    Tante Mathilda lächelte. »Viel zu oft, wie ich finde. Das kommt wahrscheinlich vom vielen Lesen.«
    »Oh«, sagte das Mädchen. »Schön. Das finde ich ganz gut. Ich habe noch nicht einmal meinen Namen genannt. Ich heiße Hess.
    Eleanor Hess. Na, das ist ja nicht wichtig.«
    »Natürlich ist das wichtig«, befand Tante Mathilda. »Aber Sie müssen nicht denken, ich sei etwas Besonderes. Ich bin nicht berühmt, eigentlich gar nichts.«
    »Das heißt noch lange nicht, daß Sie niemand sind«, entgegnete Tante Mathilda sehr bestimmt. »Es freut mich, Sie kennenzulernen, Eleanor Hess. Ich bin Mathilda Jonas, und das ist mein Neffe, Justus Jonas.«
    Eleanor Hess lächelte. Dann wandte sie schnell den Kopf ab, als sei sie darauf bedacht, nicht zuviel von sich preiszugeben.
    »Erzählen Sitz uns von Ihrer Arbeit bei der Spicer-Stiftung«, forderte Tante Mathilda das Mädchen auf. »Sie sagten, Sie seien Tierpflegerin. Was für Tiere betreuen Sie denn?«
    »Versuchstiere eben«, sagte Eleanor Hess. »Weiße Mäuse und Schimpansen und ein Pferd.«
    »Ein Pferd?« wiederholte Tante Mathilda. »Ein Pferd ist im Labor untergebracht?«
    »O nein. Bella hat eine Box in einem Stall für sich. Aber sie ist wirklich ein Versuchstier. Dr. Birkensteen hat ihre Mutter mit Isotopen bestrahlt – oder so etwas Ähnliches. Jedenfalls hat sich das auf ihre Chromosomen ausgewirkt. Ich verstehe nichts von diesen Dingen, aber für ein Pferd ist Bella wirklich sehr klug.
    Sie kann rechnen.«
    Tante Mathilda und Justus machten große Augen.
    »Oh, keine schwierige
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