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Die drei ??? und der Doppelgänger

Die drei ??? und der Doppelgänger

Titel: Die drei ??? und der Doppelgänger
Autoren: William Arden
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oder verstecken, wie finden wir sie dann?«
    »Das gehört ja zu unseren normalen Aufgaben«, sagte der Kommissar. »Wir sind darin geschult, Tarnungen zu durchschauen und Verstecke ausfindig zu machen. Jedenfalls ist dieses Problem zu lösen, wenn wir es vor uns haben.«
    Justus nickte nur nachdenklich, als der große Wagen nach Süden weiterbrauste. Es war schon dunkel, als sie kurz nach neun Uhr in San Diego ankamen. Sie stießen unterwegs noch auf zwei Streifenwagen der Polizei von San Diego und fuhren schleunigst weiter zum Hauptgrenzübergang.
    »Wir haben gerade noch eine halbe Stunde Zeit«, bemerkte Justus, als er auf die Uhr sah. »Danach ist zu erwarten, daß die Entführer die Grenze überqueren werden.«
    »Ja«, sagte Peter verzweifelt, »und außerdem tausend andere Reisende!«
    Lange Reihen von Personenwagen, Lastwagen und Bussen fuhren auf mehreren Fahrstreifen zum Grenzübergang! Jede Spur war Stoßstange an Stoßstange mit Fahrzeugen vollgepackt, die unablässig durch die Kontrollstellen geschleust wurden und nach Mexiko einfuhren.
    »Wie wollen Sie bei diesem Massenbetrieb gezielt suchen, Kommissar?« fragte MacKenzie ungläubig.
    »Die Polizei von San Diego hat die Personenbeschreibung an alle Grenzposten ausgegeben«, erklärte Hauptkommissar Reynolds.
    »Außerdem Kennzeichen und Äußeres ihres Fahrzeugs und eine Beschreibung von Ian. Die mexikanische Polizei verfügt ebenfalls über all diese Daten und ist über das geplante Treffen hinter der Grenze unterrichtet. Sie werden auf jeden achten, der sich drüben irgendwie verdächtig aufführt, obwohl ich zugeben muß, daß ihre Chance nur gering ist.«
    »Wieso, Herr Kommissar?« fragte Bob.
    »Weil die Reisenden, die von Mexiko in die Vereinigten Staaten kommen, gründlicher überprüft werden als Leute, die nach Mexiko einreisen. Also gibt es da drüben eher Verzögerungen und Durcheinander.«
    »Und was sollen wir machen, Kommissar?« fragte Ndula.
    »Abwarten und aufpassen.«
    Sie parkten am Straßenrand, wo sie alle Fahrspuren überblicken konnten. Einer der Polizeiwagen aus San Diego parkte bei der mittleren Kontrollstelle, der andere an der gegenüberliegenden Straßenseite.
    Und dann war es zehn Minuten vor zehn!
    »Schaut mal!« MacKenzie zeigte auf ein Auto. »Da ist ein blauer Lincoln!«
    Sie alle saßen in Hochspannung auf ihren Sitzen, als der große blaue Wagen langsam den Kontrollpunkt anfuhr. Der Grenzbeamte schaute aufmerksam ins Innere des Wagens. Ein Polizist aus San Diego stand einsatzbereit hinter ihm. Dann richtete sich der Grenzbeamte auf und winkte den großen Wagen durch!
    »Das waren sie also nicht«, sagte Peter niedergeschlagen.
    »Es sei denn, sie waren zu gut getarnt«, sagte Ndula.
    »Ich glaube nicht, daß irgendeine Tarnung oder Verkleidung von Nutzen wäre«, sagte der Kommissar. »Die Kontrolleure werden jeden Wagen mit einem Jungen von Ians Größe sorgfältig durchsuchen. Verkleidungen helfen nicht viel, wenn die Polizei nach einer bestimmten Anzahl und Zusammensetzung von Wageninsassen fahndet.«
    »Aber damit müssen die Entführer doch rechnen«, meinte Bob.
    »Ich nehme an, daß eine Gruppe von zwei Männern, einer groß und einer untersetzt, mit einem dermaßen molligen . . . ja, also – hm – stämmigen Jungen, besonders sorgfältig überprüft wird?«
    Justus nickte. »Ich denke schon, Kollege. Deshalb glaube ich, daß sie versuchen werden, besonders gut getarnt herüberzukommen.
    Vielleicht in einem Transportmittel, das regelmäßig über die Grenze kommt, und das kaum Verdacht erweckt.«
    »So was etwa?« rief MacKenzie.
    Zwei Busse näherten sich der Grenze. Die Polizei von San Diego ließ sie anhalten, und in beide Fahrzeuge stiegen Beamte ein. Die Zuschauer im Cadillac beobachteten, wie die Polizisten aufmerksam im Mittelgang der Busse entlangschritten. Dann sahen sie die Beamten wieder aussteigen, und die beiden Busse bekamen ebenfalls freie Fahrt nach Mexiko.
    »Unsere Aussichten sind gering, fürchte ich«, sagte Ndula.
    »Hoffen wir trotzdem«, sagte Justus beklommen, als er auf die langen Reihen der Fahrzeuge blickte, die über die Grenze fuhren.
    Es war zwei Minuten vor zehn!
    »Ich glaube, sie sind uns entwischt«, sagte der Kommissar mit einem Kopfschütteln. »Wir sollten lieber die mexikanische Polizei verständigen, damit sie die Zusammenkunft drüben ausfindig machen können. Sie –«
    Im Cadillac ertönte ein vernehmliches Piepsen! Alle zuckten zusammen und schauten auf Peter. Es
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