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Die drei ??? und der Automarder

Die drei ??? und der Automarder

Titel: Die drei ??? und der Automarder
Autoren: William Arden
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Plötzlich blieb die Frau stehen. Sie hatte den auffälligen, glänzenden Rolls-Royce gesehen. Sie stand davor und staunte den Wagen an, bis die Dogge darauf lossprang und sie dabei fast umriß. Unmittelbar vor dem Seitenfenster des großen Wagens hob die Frau den schwarzen Stock mit dem silbernen Knauf und schwang ihn heftig durch die Luft.
    »Bei Fuß, Hamlet!« gebot sie.
    Der Hund duckte sich mit heraushängender Zunge, und jeder Muskel seines Körpers zitterte. Wieder riß die Frau den schweren Stock hoch und kam damit der Scheibe des Rolls-Royce bedenklich nahe.
    »So eine Dummheit!« flüsterte Peter. »Will einem Hund was beibringen und schüchtert ihn doch nur ein.«
    »Ob sie wohl mit diesem Stock die Autoscheiben eingeschlagen hat?« meinte Bob. »Rein aus Versehen?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Dann hätte Paul sie sehen müssen.«
    Schließlich ließ die Frau den bedrohlichen Stock sinken, und der Hund zerrte sie beglückt weiter. Die beiden waren kaum um die nächste Ecke gebogen, als zwei Jungen im Sportdreß aus dieser Richtung kamen. Sie übten mit einem Schlagball Fangen. Einer ging auf der Fahrbahn, der andere auf dem Gehweg.
    Abwechselnd warfen sie sich den Ball schräg über die geparkten Autos zu und spurteten dann los, um ihn im Dunkeln unter viel Geblödel zu fangen. Fast bei jedem zweiten Wurf verfehlte der Fänger den Ball, und dann mußten sie ihm zwischen den Autos nachjagen.
    Bob flüsterte: »Justus! Könnten es die gewesen sein?«
    »Nein«, flüsterte der Erste Detektiv zurück. »Die wären ja für Paul nicht zu übersehen gewesen, auch nicht bei Nacht.«
    »Jedenfalls«, murmelte Peter, »könnten diese Nieten mit ihrem Ball keinen Treffer landen, nicht mal durch Zufall.«
    Die Beobachter behielten die zwei Jungen bei ihrem Spiel auf der dunklen Straße im Auge, bis sie um die nächste Ecke bogen.
    Damit war es in der unmittelbaren Umgebung wieder ganz ruhig. Allmählich wurde es spät. In den meisten Häusern waren die Fenster nun dunkel. Eine Stunde verging, ohne daß sich auf der öden Straße etwas regte. Dann kam ein großer Mann auf einem Rennrad um die Ecke am Ende der Häuserzeile.
    Die Jungen in ihrem Versteck wurden aufmerksam. Die Fahr-radlampe sandte ihren tastenden Lichtstrahl aus wie ein Insekt einen Fühler. Der Mann auf dem Sattel trug ein gelbes Renn-radlertrikot mit buntem Aufdruck, dazu eine schwarzglänzende Elastikhose, die bis knapp unters Knie reichte. An den Füßen hatte er gelbe Socken und enganliegende Spezialschuhe, die mit Bügeln an den Pedalen eingehängt waren. Mit Rucksack, Sturzhelm, Schutzbrille und Kopfhörern, die offenbar an ein Radio oder einen Walkman im Rucksack angeschlossen waren, sah er aus wie ein Wesen von einem anderen Stern.
    »Der kommt ja direkt aus einem Science-fiction-Film.« Peter kicherte leise.
    Der Radfahrer näherte sich langsam. Als er den Rolls-Royce sah, brachte er sein Rad fast ganz zum Stehen, dann fuhr er in engen Kreisen an dem blanken schwarz-goldenen Wagen entlang. Vor Spannung hielten die Jungen den Atem an, während der Radfahrer immer neue Kreise zog und den kostbaren Oldtimer betrachtete. Aber Sekunden später lenkte er plötzlich wieder geradeaus und fuhr weiter über die nächste Kreuzung in die tiefe Dunkelheit des dahinterliegenden Straßenabschnittes.
    »Mann«, flüsterte Peter, »einen Augenblick dachte ich schon . . .«
    »Der sah doch ganz danach aus, als hätte er etwas vor.« Bob stieß erleichtert die Luft aus.
    Justus schüttelte im dunklen Gebüsch den Kopf. »Wir säen bereits Gespenster, so übereifrig sind wir. Wir müssen eben Geduld haben.«
    Die Jungen dehnten und entspannten ihre verkrampften Muskeln und warteten weiter. Justus trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Bald würde Paul wieder aus dem Haus seines Freundes kommen.
    Da wurde Justus auf eine schnelle Bewegung aufmerksam.
    Zwischen den Schatten am Ende der Straße kam jemand daher.
    Die Gestalt hielt sich in der Nähe der Bäume und der geparkten Autos, huschte aber in eigenartiger Weise zwischen der Straße und den baumbestandenen Vorgärten hin und her. Ziemlich verdächtig!
    Es war ein kleiner Mann, der verstohlen vorwärts hastete und etwas bei sich trug. »Was hat denn der da?« zischte Peter, der unverwandt hinschaute.
    Der kleine Mann flitzte weiter die Straße entlang, hin und her zwischen Bäumen und Autos, und dabei sah er sich immer wieder um, als sei ihm vor den Schatten bange. Und plötzlich huschte er hinaus
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