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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht
Autoren: M. V. Carey
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Hälfte des Gebäudes – der vordere Teil enthielt Diele, Vorratsraum, Café und Küche – befanden sich im Obergeschoß mehrere Räume, deren Türen sich auf die Galerie öffneten.
    »Es ist mir klar, daß der Kasten hier völlig verwahrlost ist«, sagte Mr. Hitfield. »Aber die Bausubstanz ist noch gut. Ich ließ das Haus vor dem Kauf von einem Architekten und einem Bauunternehmer ansehen. Und könnt ihr euch vorstellen, was es sonst kosten würde, ein Haus dieser Größe direkt am Meer zu kaufen?«
    »Bestimmt ein Vermögen«, meinte Justus.
    Hitfield nickte. »Und überlegt mal, was für ein schönes Haus das einmal wird, wenn alles renoviert ist. Der Raum hier wirkt von allein schon großartig – ein offener Kamin an jedem Ende und all die Fenster mit Blick aufs Meer! Und das Dach ist dicht. Euch erscheint das vielleicht selbstverständlich, aber ich habe dreiundzwanzig Jahre lang in einer Wohnung in Brooklyn gehaust, wo es dauernd zum Dach hereinregnete. Ich mußte bei Regen immer eine Sammlung Eimer und Töpfe unter die Lecks stellen.«
    Mr. Hitfield lächelte. »Wer hat das noch gesagt, er sei reich gewesen und er sei arm gewesen, und reich war es besser?Na, wer das auch war, er kannte sich aus.«
    Don kam mit der Limonade herein. Während er die Jungen bediente, nahm Hitfield die edle Brieftasche an sich, die Justus auf die gläserne Tischplatte gelegt hatte.
    »So, so, ein blinder Bettler hat die verloren?« sagte Mr.
    Hitfield. Er sah in die Brieftasche. »Das war dann aber kein sehr notleidender Bettler. Geld hat er nicht entnommen.«
    »Aber gebettelt hat er«, sagte Bob. »Er hatte eine Blech-büchse mit Münzen drin, und die schüttelte er beim Gehen.«
    Mr. Hitfield sah nachdenklich aus. »Ich frage mich, wie er zu der Brieftasche gekommen ist«, sagte er. »Wenn er doch blind war . . .«
    »Ja, eben«, meinte Justus. »Blinde sehen ja nicht, was auf der Straße herumliegt. Aber vielleicht ist er mit dem Fuß daran gestoßen und hat sie aufgehoben. Wo hatten Sie die Brieftasche zuletzt, Mr. Hitfield?«
    »Das hört sich ja ganz berufsmäßig an«, meinte Hitfield zu Justus. »Fehlt nur noch, daß du das Notizbuch zückst und ein Protokoll aufnimmst. Du hast ja vorhin von Alfred Hitchcock gesprochen. Du sagtest, er hat sich selbst mit euren Fällen befaßt? Seid ihr Jungen etwa in der Ausbildung zum Detektiv?«
    »Wir sind bereits Detektive«, sagte Justus stolz. Er zog seine eigene Brieftasche heraus und nahm eine kleine Karte aus einem Fach. Er gab Mr. Hitfield die Karte. Darauf stand: 

    Die drei Detektive
    ???
    Wir übernehmen jeden Fall
    Erster Detektiv - Justus Jonas
    Zweiter Detektiv - Peter Shaw
    Recherchen und Archiv - Bob Andrews

    »Aha«, sagte Hitfield. »Ihr nennt euch also ›Die drei Fragezeichen‹, und ihr traut euch tatsächlich zu, jeden Fall zu übernehmen. Das ist ja eine recht kühne Behauptung. Privatdetektive erhalten manchmal recht abwegige Aufträge.«
    »Das wissen wir«, sagte Justus. »Wir waren schon in höchst ungewöhnlichen Situationen – manchmal war es richtig phantastisch. Das ist unsere Spezialität. Wir hatten oft Erfolg in Fällen, wo die beamteten Gesetzeshüter passen muß-
    ten.«
    Mr. Hitfield nickte. »Ich glaube dir«, sagte er. »Junge Leute sind beweglicher im Denken, und sie belasten sich nicht mit Vorstellungen, was passieren könnte und was nicht.«
    Bob beugte sich vor. »Der blinde Bettler interessiert uns, weil wir uns fragen, ob er vielleicht etwas mit dem Bankraub zu tun hat«, sagte er. »Waren Sie gestern in Santa Monica?
    Haben Sie Ihre Brieftasche dort verloren? Oder hat er sie Ihnen vielleicht aus der Tasche gezogen?«
    »Nein.« Mr. Hitfield lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Ich weiß, daß ich die Brieftasche gestern früh noch hatte.
    Ich erinnere mich, wie ich sie einsteckte, als ich das Haus verließ, um zu den Denicolas zu fahren. Anscheinend ist sie mir bei den Denicolas herausgefallen, denn ich bin gestern sonst nirgends hingegangen. Das muß ein ganz dummer Zufall gewesen sein. Ich war ganz bestimmt nicht in einem Gedränge, wo mich jemand anrempeln und mir etwas aus der Tasche ziehen konnte – und ein blinder Mann wäre mir sicherlich aufgefallen.«
    »Denicola – ist das nicht der Betrieb an der Küste, wo man ein großes Boot fürs Hochseeangeln chartern kann?« fragte Peter.
    Mr. Hitfield nickte. »Ich habe dort einen Liegeplatz für mein Sportboot«, sagte er. »Es ist näher als die Bootshäfen. Wenn ich mit
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