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Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Kari Erlhoff
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Antwort einen mitleidigen Blick zu. Der ließ sich jedoch nicht beirren. »Zufällig sind wir es aber, die Sie letztendlich dingfest machen konnten, Mr Palmer.« Der Erste Detektiv setzte sich vor den länglichen Metallkasten.
    »Vorsicht, Just!« Peter trat einen Schritt vor. »Darin könnte eine Bombe sein!«
    Der Zweite Detektiv hatte bis dahin nur tatenlos zugeguckt. Palmer beunruhigte ihn. Der Mann sah so harmlos aus, strahlte aber zugleich etwas zutiefst Gefährliches aus, so als wäre er zu allem fähig. Peter schüttelte diesen beklemmenden Gedanken ab. »Pass bitte auf!«
    »Wenn eine Bombe im Kasten wäre, würde nicht einmal Palmer so ruhig hier sitzen.« Justus ließ die beiden kleinen Schlösser aufschnappen. Dann klappte er den Deckel hoch.

Im Namen des Gesetzes
    »Medikamente!«, sagte Peter überrascht, als er in den Kasten sah.
    Justus besah sich die Etiketten auf den Plastikfläschchen. »Schlafmittel, Beruhigungsmittel und andere Psychopharmaka!«
    »Und das will Grey unbedingt von Palmer haben?«, fragte Peter ungläubig.
    »Ich schätze eher, dass das hier für den Eigengebrauch ist. Und vielleicht auch dafür, um Bob ruhigzustellen.«
    »Und was will Grey dann?«
    Justus dachte nach. Er musterte Palmer, der noch immer gelassen dasaß. »Ich denke, ich weiß es jetzt!«
    »Wenn Sie sich schön ruhig verhalten, werden wir Sie nicht Grey ausliefern!«, sagte Justus zu Palmer, nachdem er ihn im Badezimmer an die Handtuchheizung gekettet hatte. »Glauben Sie mir, ein Ausbruchsversuch wäre eine wirklich dumme Idee! Greys Männer würden kurzen Prozess mit Ihnen machen!«
    Justus schloss die Badezimmertür und schob den Keil, der für die Balkontür gedacht war, in den Türschlitz. So würde es unmöglich sein, die Badezimmertür von innen zu öffnen. Danach griff er erneut zu seinem Handy. Er tippte die Nummer ein, die auf die schwarz-weiße Hotelmappe neben dem Fernseher gedruckt war. Kurz darauf meldete sich eine Frauenstimme: »Rezeption, was kann ich für Sie tun?«
    »Mein Name ist Justus Jonas und ich würde gern mit Ihrem Boss sprechen.«
    »Unser Geschäftsführer, Mr Shemira, ist gerade in einer Besprechung.«
    »Ich möchte nicht den Geschäftsführer sprechen, sondern den Inhaber – Mr Grey.«
    »Aber das geht nicht!«, sagte die Frau vehement.
    »Ich weiß, er befindet sich in Los Angeles. Sie können mich doch sicherlich mit ihm verbinden, es sei denn, er ist derzeit noch inhaftiert, wovon ich im Übrigen nicht ausgehe.«
    »Nein«, antwortete die Frau nervös. »Er ist … ach, bitte warten Sie einen Moment, Sir.«
    Es dauerte fast eine Minute, bis sie den Hörer wieder aufnahm. »Mr Jonas?«
    »Ja?«
    »Er möchte Sie sprechen. Im Penthouse. Fahren Sie dazu mit dem Lift bis in den neunten Stock. Dort wird man Sie in Empfang nehmen.«
    »Und Bob weiß auch wirklich, wo wir sind?«, fragte Peter, als sie zum Lift gingen.
    »Ja, du hast doch gehört, wie ich ihm eben Bescheid gegeben habe. Wenn etwas passiert, kann er die Polizei rufen.«
    »Wenn es dann nur nicht zu spät ist!«, meinte Peter. »Kugeln sind in der Regel schneller als Polizeiwagen.«
    »Dann musst du eben schneller schießen als Greys Männer.« Justus stieg in den Fahrstuhl. Er trug noch immer seine Polizeiuniform.
    »Das war jetzt aber wirklich mal ein Scherz, oder?« Peter sahseinen Freund eindringlich an. »Sag, dass das ein Scherz war!«
    »Es war ein Scherz.«
    »Gut.«
    Während der kurzen Fahrt redeten sie kein Wort. Obwohl der Lift klimatisiert war, kam es Peter vor, als würden sie sich in einem feurigen Vulkanschlot befinden. Die fröhliche Fahrstuhlmusik kam ihm fast höhnisch vor. Eine düstere Melodie wäre nach Peters Empfinden angebrachter gewesen. Er wusste, dass Justus einen Plan hatte, aber selbst der Erste Detektiv war nicht unfehlbar.
    Als im neunten Stock die Tür aufging, fühlte sich Peter noch mulmiger als zuvor. Eine junge Frau in schwarz-weißer Uniform trat zu ihnen in den Aufzug. »Guten Abend«, sagte sie knapp. Sie steckte einen kleinen Schlüssel in das Schloss neben der Zehn und drehte ihn nach rechts. Dann drückte sie den so entriegelten Knopf für den zehnten Stock.
    Kurz darauf traten sie in ein kleines Glashäuschen, das auf das Dach des Hotels führte. Die Sonne war bereits untergegangen, die Lichter von Reno schienen zu ihnen hoch. Wie tausende von Sternen blinkten und strahlten sie unter ihnen. Peter wäre nur zu gern irgendwo bei diesen Lichtern gewesen. Unten, auf der Straße.
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