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Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Straße des Grauens (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Kari Erlhoff
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tun.«
    »Bedauerlich«, entgegnete Grey. Er winkte seinem Angestellten. Dann deutete er auf Peter. »Mr Watson möchte sicher gern einen Blick über die Dächer der Stadt werfen!«
    Peter riss die Augen auf. Schon war der Mann bei ihm und griff nach ihm. Instinktiv wich Peter aus. Was sollte er tun? Davonlaufen? Hatte er überhaupt Fluchtchancen?
    »Warten Sie!«, rief Justus. Peter vernahm ein leichtes Zittern in seiner Stimme, auch wenn er sich offensichtlich Mühe gab, ruhig zu klingen. »Ich habe das, was Sie wollen.«
    »Und was will ich?«
    Justus trat vor. »Diesen Ring hier.«
    Grey rührte sich nicht.
    »Er ist vermutlich sehr wertvoll. Vielleicht hat er sogar eine persönliche Bedeutung für Sie: ein Familienerbstück oder das Geschenk einer Ihnen wichtigen Person. Jedenfalls hat er auf der Innenseite eine Gravur, die Sie als Besitzer ausweist.« Er hielt den Ring hoch. »Das ist mein Handel: Ich gebe Ihnen den Ring im Tausch gegen die Freiheit von uns und Kommissar Reynolds.«
    »Und Sie denken, dass das ein gutes Geschäft ist? Ich könnte Ihnen den Ring doch einfach abnehmen lassen.«
    »Es ist kein Geschäft, sondern ein Spiel. Das gegen Palmer haben wir gewonnen. Die Jagd nach dem Ring hingegen haben Sie gewonnen. Sie erhalten ihn zurück und wir treten aus Ihrem Leben.«
    »Also mit der Entführung von diesem … Reynolds habe ich nun gar nichts zu tun.« Grey legte lächelnd die Hände aneinander.
    »Ich weiß«, sagte Justus mit gesenkter Stimme. Er beschloss, auf das Spiel einzugehen. »Sie haben damit nichts zu tun. Deshalb macht es Ihnen sicherlich nichts aus, wenn er unbeschadet aus seiner Gefangenschaft befreit wird.«
    Grey sah Justus in die Augen. »Über das Leben des Kommissars kann ich nicht verfügen, sehr wohl aber über das Leben von Ihnen, Holmes, und über das Ihres Watsons.«
    Peter biss die Zähne zusammen und ballte die Fäuste.
    »Palmer ist ein widerlicher Zeitgenosse, Holmes. Überlassen Sie ihn getrost mir.«
    Justus schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Palmer gehört vor ein Gericht.«
    »Und wenn er ebenfalls einen guten Anwalt hat?«
    Justus zögerte nur kurz. »Auch dann! Ich kann es nur wiederholen. Sie bekommen Ihren Ring und Palmer kommt ins Gefängnis. Mehr kann ich Ihnen nicht anbieten.«
    Grey drehte sich wieder zum Fenster und sah hinaus auf seinen beleuchteten Pool. Es dauerte einige quälend lange Minuten, bis er endlich die Hand ausstreckte. »Geben Sie mir den Ring. Ich nehme den Handel an.«
    Justus tat wie geheißen. Peter hielt die Luft an. Er erwartete, dass jeden Moment die Tür aufging und mehrere Männer mit Maschinengewehren auf sie schießen würden. Doch Grey studierte nur seinen Ring. Dann wandte er sich erneut an Justus. »Es steht Ihnen frei zu gehen, Holmes.«
    »Danke«, sagte Justus knapp.
    »Wir sind jetzt quitt. Aber ich behalte mir vor, Sie bei Gelegenheit zu kontaktieren.« Grey steckte den Ring in die Brusttasche seines Sakkos. »Ich kann immer fähige Mitarbeiter gebrauchen.«
    »Ich bin Detektiv«, erwiderte Justus. »Sie wissen, auf welcher Seite des Gesetzes ich stehe.«
    »Nun, wie wir gesehen haben, heiligt der Zweck Ihrer Ansicht nach durchaus die Mittel. Eines Tages werde ich Ihnen sicherlich ein interessantes Angebot machen, werter Holmes. Bis dahin verbleibe ich mit bestem Dank für die Wiederbeschaffung meines Eigentums.« Er winkte seinem Angestellten, der Justus und Peter daraufhin aus dem Haus und bis zum Lift geleitete.

Geheimnisse
    Justus, Peter und Bob trafen sich eine Woche später bei Samuel Reynolds. Der pensionierte Kommissar hatte die drei ??? eingeladen. So saßen sie auf seinem Balkon und blickten über die Küste. Es gab Kuchen aus dem Supermarkt, da Tante Mathilda sich standhaft geweigert hatte, einen Kirschkuchen als Gastgeschenk zu backen. Zudem hatte sie Justus für mehrere Tage harte Schrottplatzarbeit aufgetragen – eine Art Buße für seine gesetzlosen Taten. Auch Peter hatte eine arbeitsreiche Woche mit vielen Stunden Sommerschule hinter sich. Nur Bob war einigermaßen ungeschoren davongekommen.
    »Gut, dass ihr die Waffen abgegeben habt«, sagte Kommissar Reynolds, nachdem sie alle ein Stück Kuchen gegessen hatten. Obwohl er keine sichtbaren Verletzungen hatte, war deutlich, dass ihm die Strapazen der letzten Tage zugesetzt hatten.
    »Inspektor Cotta hat uns fast eine Stunde lang angeschrien«, sagte Peter geknickt. »Es wäre wahrscheinlich noch endlos weitergegangen, wenn er nicht heiser geworden
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