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Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Titel: Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
Autoren: Kari Erlhoff
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einzigen, bösen Akkord, dann klang der Ton in einem gespenstischen Jammern aus.
    Der Angreifer ließ Justus los. Anscheinend war er ebenfalls von der Dunkelheit überrascht worden. Justus zog sich die Gummistöpsel aus den Ohren   – gerade rechtzeitig, um das Splittern von Holz zu hören. Die panischen Gäste hatten es geschafft, eine der Türen einzutreten. Mattes Licht fiel in den Raum. Gerade genug, um die Umrisse der Menschen zu erkennen. Dann kam jemand mit einer Taschenlampe direkt auf ihn zu. »Justus?«
    »Peter, bist du das?«
    Es war tatsächlich der Zweite Detektiv. »Ich habe den Hauptschalter umgelegt! Flint wollte mich aufhalten. Aber der liegt jetzt in der Garderobe   – mit Klebeband gefesselt!«
    »Gibst du mir die Lampe?«, fragte Justus.
    »Ja, klar!«, meinte Peter. »Übrigens sind Chloe und Morton zurück. Sie passen an der Tür auf, dass keiner der Drachen-Brüder fliehen kann! Einen haben sie schon erwischt.«
    »Sehr gut! Dann kümmern wir uns jetzt mal um unseren Hauptdarsteller!« Justus steuerte Yamada an. Der machte keine Anstalten zu flüchten. Im gelben Lichtschein der Taschenlampe spielte er seelenruhig weiter   – obwohl kein einziger Ton mehr erklang. Verblüfft stellte der Erste Detektiv fest, dass Yamada   – im Gegensatz zu seinen Helfern   – keine Kopfhörer trug. Er hatte sich der vollen Wucht der Musik absichtlich ausgesetzt. Blut tropfte aus seiner Nase, doch das schien ihn nicht zu stören. Seine schmalen Finger huschten über die Tasten, die rote Sprenkel bekamen. Seine Augen waren halb geschlossen und er bewegte den Oberkörper zu einer Musik, die nur er hören konnte, weil sie ausschließlich in seinem Kopf existierte.
    »Es ist aus, Yamada!«
    »Phonophobia ist ewig. Phonophobia ist größer und stärker als alles.«
    »Phonophobia ist vorbei«, sagte der Erste Detektiv leise.
    »Es ist nie vorbei.« Yamada schwankte leicht, doch seine Finger setzten ihre Arbeit unbeirrt fort.
    »Das Konzert ist zu Ende.« Justus trat direkt neben den Mann, der wie in Trance seine tonlose Musik spielte. »Der Rest ist Schweigen.«
    Erst diese Worte drangen zu Yamada durch. Seine Finger hielten inne und er ergab sich wortlos der Agentin Mary Peterson, die zur Orgel getreten war, um ihn abzuführen.

Die Presse berichtet
    Einige Monate später öffnete Bob den Archiv-Ordner, in dem er den Bericht über die »Sinfonie der Angst« abgeheftet hatte. Neben die fein säuberlich ausgeschnittenen Zeitungsartikel legte er einen neuen Bericht, der gerade in dem Magazin Inside Hollywood erschienen war. Zufrieden betrachtete er die Sammlung. Als Erstes nahm er den Artikel aus der Los Angeles Post in die Hand:
    Anschlag mit akustischen Waffen
    Bei dem gescheiterten Vergeltungsschlag eines Entwicklers akustischer Waffen wurden am Freitag sieben Besucher eines Konzertes leicht verletzt. Der Anschlag galt dem Verteidigungsministerium.
    Los Angeles. Ein Benefiz-Konzert des Orchesters »Die Colorphoniker« geriet am Freitagabend im »Gespensterschloss« im Schwarzen Canyon außer Kontrolle. Mithilfe von selbst entwickelten Lautsprechern und Verstärkern sowie einer umgerüsteten Orgel attackierte Dirigent und Komponist Howard Yamada (63) sein Publikum. Ziel des akustischen Anschlags waren Mitglieder des Verteidigungsministeriums, die zu der Veranstaltung geladen waren. Obwohl die Kombination verschiedener Schallphänomene tatsächlich funktionierte und es im Publikum zu einer Massenpanik kam, wurden nur sechs Menschen leicht verletzt, darunter Yamada selbst.
    Anonymen Quellen zufolge hatte Yamada im Verteidigungsministerium Pläne für schallbasierte Waffensysteme eingereicht, die nach gründlicher Prüfung abgelehnt wurden. Das Pentagon verweigert derzeit jedoch jede Stellungnahme. Auch waren nach Angaben der Veranstalter keine Mitglieder des Verteidigungsministeriums bei dem Konzert anwesend, was Yamada jedoch erst nach seiner Festnahme erfuhr.
    Die genaueren Hintergründe von Yamadas Anschlag sind Teil der laufenden Ermittlungen. Es wird jedoch vermutet, dass der 63-jährige Leiter der Colorphoniker seit seiner Kindheit unter schweren psychischen Störungen leidet.
    Yamadas Komplizen, der 33jährige Robert J. Flint und drei weitere Helfer, wurden ebenfalls gefasst und befinden sich jetzt in Untersuchungshaft. Der hoch verschuldete Flint gab direkt nach seiner Festnahme zu Protokoll, dass Yamada ihm für seine Mithilfe eine fünfstellige Summe versprochen habe.
    Dass Yamadas Plan scheiterte
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