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Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen

Titel: Die drei Sinfonie der Angst drei Fragezeichen
Autoren: Kari Erlhoff
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zusammengebrochen   – genau bei demselben Stück!«
    »Welchem Stück?«
    »Es heißt Phonophobia und wurde von Mr   Yamada persönlich komponiert.«
    »Könnte es sein, dass die Notenkombination etwas mit dem Unwohlsein zu tun hat?«, überlegte Bob laut.
    »Das habe ich meinen Vater auch gefragt«, antwortete Chloe. »Aber er meinte, das wäre ausgeschlossen.«
    »Bist du zufällig Synästhetikerin?«, fragte Justus nachdenklich.
    »So wie mein Vater? Nein, das habe ich nicht geerbt. Ich reagiere normalerweise nicht besonders auf Musik.«
    »Hast du eine Theorie, woran es sonst liegen könnte?«
    Chloe sah auf die Tischplatte hinab, die kunstvoll aus alten Porzellanscherben zusammengesetzt war. Mit dem Zeigefinger schob sie ein paar Zuckerreste zu einem winzigen Häufchen zusammen. »Danielle Sherman hätte gestern beinahe bei den Colorphonikern gekündigt. Sie behauptet, dass Yamada die Mächte des Bösen beschwören würde.«
    Als Justus die Augenbrauen hochzog, sagte Chloe schnell: »Aber ich glaube das nicht. Mrs   Sherman war schon immer sehr abergläubisch. Eine vernünftige Erklärung habe ich aber auch nicht. Abgesehen davon gibt es keinen Grund, warum Yamada sein Publikum anfallen sollte. Im Gegenteil: Er genießt es, gefeiert zu werden, und will unbedingt berühmt werden.«
    »Das habe ich bei der Los Angeles Post auch in Erfahrung bringen können«, bestätigte Bob. »Seine Konzerte sind derzeit noch ein Geheimtipp. Zwar sind Yamadas eigene Kompositionen etwas gewöhnungsbedürftig, aber er gilt als ein hervorragender Dirigent und Komponist.«
    »Und sonst?«
    »Der Mann gibt zwar gern Interviews, redet aber nie über sein Privatleben und es ist wenig über seine Biografie bekannt. Fest steht, dass Howard Kaname Yamada der Sohn eines japanischen Vaters und einer amerikanischen Mutter ist und in Japan aufwuchs. Nach dem Tod seiner Eltern hat er die letzten Jahre hauptsächlich in Europa gearbeitet.«
    »Dann weißt du mehr über ihn als ich«, gab Chloe zu.
    »Vielleicht gibt es jemanden, der diesem Yamada schaden will?«, überlegte Peter. »Es könnte doch sein, dass andere Dirigenten neidisch auf seine Erfolge sind.«
    »In diesem Fall wären die Colorphoniker die Opfer, nicht die Täter«, sagte Justus nachdenklich. »Auch eine durchaus naheliegende Möglichkeit. Wir müssen also auch eventuelle Konkurrenten auf unsere Liste der Verdächtigen setzen.«
    »Und wie du schon einmal gesagt hast, könnte auch eine ganz andere Person aus der Villa der Künste an den Vorfällen beteiligt sein«, fügte Bob hinzu. »Zum Beispiel ein Hausmeister, eine Putzfrau, Lady Eunice oder dieser Van de Wijdes.«
    »Mal eine ganz andere Frage«, meldete sich Peter zu Wort. »Angeblich sind die Proben doch total geheim. Wie kommt es dann, dass du dabei sein durftest, Chloe?«
    »Dad hat mich immer schon mitgeschleppt. Früher habe ich neben der Bühne gespielt. Später dann durfte ich kleine Jobs erledigen und schließlich richtig für das Orchester arbeiten. Ich gehöre sozusagen zum Inventar.«
    »Zu dumm, dass wir nicht näher an die Musiker herankommen«, meinte Bob.
    »Das kann sich ändern. Es werden nämlich noch vertrauenswürdige Helfer für das nächste Konzert gesucht. Soll ich euch vorschlagen?«
    »Das wäre eine gute Idee!«, fand Justus. »So können wir unauffällig vor Ort ermitteln.«
    »Schön. Dann melde ich mich bei euch, sobald ich mit Yamada und Lady Eunice geredet habe.« Chloe winkte der Bedienung. »Jetzt brauche ich aber erst einmal einen Schokoladenkuchen!«

Blutige Töne
    Am nächsten Vormittag standen die drei   ??? in der brandneuen Musik-Ecke des Schrottplatzes. Onkel Titus und Tante Mathilda hatten sich darauf geeinigt, dass sämtliche Instrumente, alten Notenhefte und Musikzubehör unter einem kleinen Vordach neben dem Zaun angeordnet werden sollten.
    »Dass ihr es mir ja hübsch aufbaut!«, rief Tante Mathilda den Jungen zu. »Musiker sind empfindsame Menschen, die einen Sinn für das Schöne haben.«
    »Wenn sie meint«, sagte Peter leise, während er einen leeren Geigenkasten auf einen Tisch stellte.
    »Das ist eine gute Gelegenheit, einen Test durchzuführen«, sagte Justus. Er räumte einen Karton mit Notenheften beiseite und rollte einen der Leierkästen herbei. Es war der Kasten mit dem kleinen Stoffaffen. »Beschreib einfach, was du siehst, Zweiter.« Er begann, die Kurbel zu drehen. Sogleich drangen erste Töne aus den Pfeifen. Der Affe wurde durch einen Mechanismus in
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