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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später
Autoren: Alexandre Dumas
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im Original zu lesen, ist wirklich eine Geduldsprobe, bei der wir versagen. Was nützen uns auch hinreißende Kapitel, wenn wir jedes einzelne durch eine immer wiederkehrende Folge von Langweiligkeiten entgelten müssen? Der »Graf von Bragelonne« wäre für die Lesewelt unserer Zeit verloren, und das wäre denn doch sehr schade, denn er ist ein Roman, an dem man seine Freude haben kann. Aber nur in einer Bearbeitung,wie sie hier dem Publikum geboten wird. Nach dem Unterschied der Seitenzahlen des Originals und dieser Ausgabe, erscheint auf den ersten Blick die Kürzung beträchtlich; sie ist es jedoch nicht. Es fehlt keine für die Handlung wichtige Szene – nur lästiger Ballast ist entfernt worden, wofür der Leser, wenn er die letzte Seite des Buches umgeschlagen hat, dem Bearbeiter Dank wissen wird. Es sei hier nebenbei erwähnt, daß die Einteilung des Werkes in Bücher und Kapitel neu und Eigentum des Bearbeiters ist.
    Noch ein paar Worte über diejenigen Personen des Romans, die historisch sind! Es wird den Leser interessieren, die Dichtung mit der Wahrheit zu vergleichen.
    Ludwig XIV., der Große, Sohn Ludwigs XIII. und Annas von Oesterreich, 1643-1715. Während seiner Jugend riß seine Mutter die Regentschaft an sich, sie wurde später ganz machtlos in den Händen ihres ersten Ministers Mazarin, zu dem sie übrigens in intimem Verhältnis gestanden haben soll. Der junge König, 1660 mit Maria-Theresia, Infantin von Spanien, vermählt, erregte zuerst keine großen Erwartungen. Aber sofort nach Mazarins Tode übernahm er die selbständige Leitung des Staates, duldete keinen ersten Minister mehr, verdrängte seine Mutter völlig aus den Regierungsgeschäften und erhob die Lehre von der königlichen Allmacht zum halbreligiösen Dogma, wobei er allerdings aufs ehrlichste bestrebt war, durch strengste Erfüllung der königlichen Pflichten diese Vergötterung auch zu verdienen. Seine erste bedeutsame Tat war die Reorganisation der Finanzen, welche völlig in den Händen des Oberintendanten Fouquet lagen, und indem er diesen Minister stürzte und den weit bedeutenderen Staatsmann Colbert mit viel geringeren Privilegien und Befugnissen an seine Stelle setzte, vollbrachte er eine Tat, die zunächst von höchst vorteilhafter Wirkung für das Land war. Die späteren Kriege freilich verschlangen das Geld, das durch Colberts weise Verwaltung an den Tag gefördert wurde, sehr rasch wieder, und es riß von neuem eine furchtbare Finanznot ein, die zu den drückendsten Steuerlasten für Stadt und Land führte. Seine Kriege führte Ludwig XIV. im allgemeinen mit Glück durch, nur der letzte, derSpanische Erbfolgekrieg, endete unheilvoll und brachte Frankreich fast an den Rand des Zusammenbruchs. Die ungeheure Kriegssteuer, die nötig geworden war, stürzte das Volk in Armut, und bei allem hatte das Reich sich auch noch eine kolossale Schuldenlast aufgebürdet, welche dann sehr viel zur Förderung der Revolution beitrug. Dennoch nennt man noch heute die Zeit Ludwigs XIV. das »große Jahrhundert«, das auch in Literatur und Kunst einen Höhepunkt bezeichnet.
    Anna von Oesterreich, älteste Tochter Philipps III. von Spanien, 1601-1666. Sie war noch nicht 15 Jahre alt, als man sie mit Ludwig XIII. von Frankreich vermählte. Sehr schön, sehr leidenschaftlich, lebte sie mit ihrem schwachen, mürrischen Gatten in unglücklicher Ehe. Die politischen Mißhelligkeiten, die ihre Opposition gegen Richelieu, Ludwigs XIII. Premierminister, und ihre geheime Verbindung mit dem spanischen Hofe mit sich brachte, führten zum völligen Bruch zwischen beiden, und erst in den letzten Jahren des Königs kam es wieder zu einer Annäherung. Nach dem Tode ihres Mannes wußte sie im Widerspruch gegen das königliche Testament, das einen Regentschaftsrat bestellte, das Parlament zu veranlassen, daß ihr allein die Regierung übertragen wurde. Sie empfand dann später die Ohnmacht, zu der ihr Sohn sie verurteilte, bis an ihr Ende um so drückender.
    Maria Theresia, Infantin von Spanien, Tochter Philipps IV. von Spanien und Elisabeths von Frankreichs (Schwester Ludwigs XIII.), 1638-1683, war 22 Jahre alt, als man sie mit Ludwig XIV. zur Bürgschaft des Pyrenäischen Friedens verehelichte. Sie war also fünf Jahre älter als ihr Gemahl, woraus sich die in ihrem Eheleben sehr bald entstehende Entfremdung erklärt. Von ohnmächtiger Eifersucht verzehrt, überließ sie sich religiöser Schwärmerei. Von ihren sechs Kindern blieb nur der Dauphin, der
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