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Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen

Titel: Die drei Im Schatten des Giganten drei Fragezeichen
Autoren: Erlhoff Kari
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Treppensteigen die Jeans raffen, die ihm viel zu weit war. Justus tat es zwar gerade dem Mond gleich und befand sich in der abnehmenden Phase, aber seine Sachen waren dem schlanken dritten Detektiv trotzdem zu groß. Er fühlte sich wie ein Clown. Dabei waren sie kurz davor, ein äußerst wichtiges ­Gespräch zu führen: Ihnen stand die Begegnung mit Steven bevor. Wie würde er reagieren?
    Taras Sohn saß jedoch ruhig auf dem kleinen Sofa im Wohnzimmer und sah die Zeichentricksendung mit den Hühnernund dem Fuchs an. Gerade bauten die Hühner eine riesige Fallgrube. Bob erkannte die Serie. Er hatte sie als Kind manchmal geschaut.
    »Stevie, wir haben Besuch!«, sagte Tara Finn sanft.
    Steven drehte sich um. Er zeigte auf ein Glas mit durchsichtiger Flüssigkeit. »Die Limonade hat keine Farbe.«
    »Ich weiß, mein Schatz. Das ist Zitronenbrause. John hat sie gekauft.«
    »Ich mag sie nur in Gelb.«
    »Unten in der Küche gibt es bestimmt noch Orangenbrause.« Mrs Finn ging zu einer Kommode neben dem Sofa und öffnete die oberste Schublade. Sie griff hinein. »Es sind insgesamt zwölf Bilder. Aber seht doch selbst.« Sie hielt ihnen bunt bekritzelte Blätter hin. Bob nahm sie entgegen.
    Mit unsicherer Hand hatte Steven ein schräges Haus, krumme Bäume, ein paar krakelige Wesen und Menschen gemalt. Immer in derselben Anordnung.
    »Ich glaube, das sollen Monster sein«, erklärte Tara Finn und zeigte auf die Wesen, die senkrecht in der Luft hingen. »Und das sind zwei Menschen und ein Zwerg mit Hut.«
    »Oder ein Kind«, überlegte Bob.
    »Nein.« Justus schüttelte den Kopf. »Das ist kein Kind. Und auch kein Zwerg. Ich glaube, er ist normal groß.«
    »Dann sind die anderen beiden eben Riesen«, meinte Bob.
    Die Wohnzimmertür ging auf. Ranger Thornton trat ein. »Hallo!«
    Justus musterte den Mann, der seine Umhängetasche auf dem Esstisch abstellte und dann seiner Freundin einen Kuss gab.
    Steven drehte sich unterdessen wieder zum Fernseher und wiegte sich nervös vor und zurück. »Pst! Es schläft! Böse! ­Böse!«
    »Wir betrachten gerade die Bilder von Steven.«
    »Was wollt ihr denn damit?« Ranger Thornton zog eine ­Augenbraue hoch. »Große Kunst ist das sicherlich nicht.«
    »Das mag sein«, entgegnete Justus. »Aber sie erzählen uns eindeutig eine Geschichte.«
    »Ach ja?« Ranger Thornton fuhr sich durch den braunen Bart.
    »Sehen Sie diese Wesen, die in der Luft hängen?« Justus deutete auf eines der Bilder. »Das sind Pumas. Vielleicht auch Hirsche. Erlegte Tiere. Darum befindet sich ihr Kopf auch unten und die Beine oben.«
    »Tja …« Ranger Thornton sah Justus verwirrt an.
    Doch der fuhr unbeirrt fort: »Das Haus hier ist die alte Ranch im Wald, das verfallene Gebäude am Fuß des Half Dome.«
    »Wie kommst du denn darauf? Anhand von den fünf Strichen? Es könnte jedes beliebige Haus sein.« Ranger Thornton lachte trocken. »Wenn es überhaupt ein Haus ist.«
    »Es ist ein Haus. Steven mag kein Künstler sein, aber das ist nun wirklich eindeutig. Und der Bezug zu der Ranch ergibt sich aus unseren Ermittlungen. Aber kommen wir zunächst zu den Menschen. Die beiden Riesen hier stellen große Männer dar. Man könnte denken, sie hätten sehr lange Arme, aber bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass es Gewehre sein sollen. Sie schießen auf die Tiere.«
    »Das muss Steven aus dem Fernsehen haben«, sagte Tara Finn besorgt. »Ich fürchte, diese Hühner-Serie ist doch zu gewalttätig! In einer Folge wurde der Fuchs mit Dynamit in die Luft gesprengt und in einer anderen haben sie den Fuchs von einer Klippe geworfen.«
    »Dieses Programm mit dem perfiden Federvieh gehört sicherlich nicht zu den Perlen der Nachmittagsunterhaltung, aber ich denke nicht, dass Steven in seinen Bildern die Sendung verarbeitet hat.« Justus deutete auf den vermeintlichen Zwerg. »Dieser Mann hier hat keine Waffe, aber er trägt einen beigefarbenen Hut und beigefarbene Sachen. So wie Sie, Mr Thornton. Es ist ein Ranger in Uniform.«
    »So ein Quatsch!«
    »Kein Quatsch«, widersprach Justus. »Auf einem Bild kann man erkennen, dass er einen Bart trägt.«
    »Männer mit Bärten gibt es viele. Und ich frage mich nun wirklich, worauf du hinauswillst.«
    »Dazu komme ich gleich, Sir«, versicherte Justus in gelassenem Tonfall. »Zunächst würde ich gerne ein paar Vermutungen äußern.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst.«
    »Steven erkundete in der letzten Zeit das Gebiet rund um den Half Dome. Dabei muss er auf die Ranch
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