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Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Hendrik Buchna
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lagen.
    »Ich muss euch bitten, diese Dinger da überzuziehen«, erklärte er mit gesenkter Stimme. »Tante Gwendolyn ist sehr lärmempfindlich und duldet keine lauten Geräusche.«
    Nachdem die Detektive sich die Überschuhe angezogen hatten, führte Luke sie durch den großen, holzgetäfelten Flur. An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde, die allesamt Meeres-Szenen zeigten. Die einzigen Ausnahmen waren ein Ölbild und ein Wandteppich, auf denen jeweils ein langbeiniger weißer Vogel zu sehen war. Peter hatte dafür jedoch keinen Blick. Er musste die ganze Zeit daran denken, wie flott man wohl mit den »Opa-Latschen« auf dem glatten Parkettboden entlangflitzen könnte.
    Schließlich hielt Luke vor der letzten Tür auf der linken Flurseite und öffnete sie. Justus kam zu dem Schluss, dass es sich um dasselbe Zimmer wie am Abend zuvor handelte. Auch hier hingen diverse Meeresbilder an den Wänden. Auf keinem der Gemälde waren jedoch Menschen zu sehen; selbst die Schiffe wirkten seltsam unbeseelt, als seien die Besatzungen wenige Augenblicke zuvor von unbekannten Mächten in die Tiefen des Ozeans gerissen worden.
    Wie im ganzen Haus lag eine schwer in Worte zu fassende, drückend-düstere Atmosphäre über dem Raum und die altmodische Einrichtung vermittelte eher den Eindruck eines Museums als den eines Kinderzimmers: keine Unordnung, kein Spielzeug, keine Comics, keine Poster. Lediglich ein vorsintflutlicher Röhrenfernseher in einem Holzgehäuse, der auf einer wuchtigen Kommode thronte, verströmte einen schwachen Hauch von Modernität.
    Das Auffälligste im Zimmer aber waren die rätselhaften runenartigen Symbole, die ähnlich wie am Eingang mit weißer Kreide vor die Tür, die beiden Fenster und um das Bett herum gemalt worden waren: offenbar die Bannkreise, von denen der Junge gesprochen hatte. Sorgfältig nahm Bob alle Zeichen mit seiner hochauflösenden Fotokamera auf, die er eigens deshalb mitgenommen hatte. Luke forderte seine Besucher höflich auf, es sich auf einem Ledersofa bequem zu machen, anschließend ließ er sich ihnen gegenüber auf einem Korbstuhl nieder und blickte die Jungen unsicher an.
    »Ihr … seid also wirklich Detektive?«, fragte er zögernd. Luke war immer noch blass und angespannt, wirkte aber längst nicht mehr so durcheinander wie am Abend zuvor.
    »Ja, das sind wir«, bestätigte Justus und überreichte ihm eine seiner Visitenkarten, die der Junge aufmerksam las.

    »Hier … wohnst du also?«, fragte Bob mit einem irritierten Blick auf die Einrichtung.
    Überrascht schüttelte Luke den Kopf. »Wohnen? Nein, ich bin hier nur in den Ferien. Eigentlich komme ich aus Billings, ganz im Süden von Montana, direkt an der Grenze zu Wyoming. Ich habe keine Geschwister und verbringe die Sommerferien immer hier bei meiner Tante Gwen.«
    »Verstehe«, erwiderte Justus und blickte ihn aufmunternd an. Er hatte beschlossen, nicht sofort auf das eigentliche Thema zu kommen, sondern es zunächst langsam angehen zu lassen, um einen Draht zu dem Jungen aufzubauen. »Bevor wir auf gestern Abend zu sprechen kommen, hätte ich ein paar allgemeine Fragen. Zuallererst: Ist deine Tante verheiratet oder wohnt sie hier ganz allein mit diesem Rupert?«
    Luke senkte den Blick. »Mein … Onkel Darren war sehr krank und ist gestorben, als ich noch klein war.«
    »Das tut uns leid«, erwiderte Peter bedauernd.
    Der Junge seufzte. »Ich war damals erst vier und kann mich kaum an ihn erinnern. Für Tante Gwen war Darrens Tod ein schwerer Schlag. Trotzdem wollte sie das Haus ihrer Vorfahren nicht aufgeben und blieb deshalb mit Rupert hier wohnen. Seither verwendet sie auch wieder den Namen ihrer Familie, Pembroke.«
    »Dieser Butler … wie lange arbeitet der denn schon hier?«, wollte Bob wissen.
    »Rupert war schon lange vor meiner Geburt hier. Er gehört im Pembroke-Haus sozusagen zur Einrichtung.«
    Peter deutete auf seine Ohren. »Und was hat es mit dieser verrückten Frisur auf sich?«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über Lukes Gesicht. »Rupert hat früher beim Varieté gearbeitet und war schon immer etwas … speziell . Das war wohl einer der Gründe, warum mein Onkel Darren ihn damals eingestellt hat. Darren war ein ziemlicher Paradiesvogel, müsst ihr wissen.«
    »Was hat dein Onkel eigentlich beruflich gemacht?«, erkundigte sich Justus.
    »Ihm gehörte Celebrity Starshine, ein Unternehmen in Hollywood, das Veranstaltungen organisiert: Promi-Feste, Film-Partys, Preisverleihungen und so weiter.
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