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Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Titel: Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
Autoren: Henriette Wich
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Schminkspiegel und zwei Bürsten versuchte sie vergeblich, die Styling-Katastrophe wieder halbwegs in Ordnung zu bringen.
    »Gib’s auf«, riet Franzi. »Wir haben Wichtigeres zu tun.« Sie setzte sich im Schneidersitz zu ihren Freundinnen auf den Teppich. Mit einem Ruck zog sie sich das nasse T-Shirt über den Kopf, unter dem sie ein grünes Sport-Bikini-Oberteil trug. Ihr war sowieso viel zu warm. Kims Zimmer auf der Südseite des Hauses hatte genug Spätsommerhitze gespeichert. »Erzähl schon, Kim! Was ist passiert? Wurde Nicky wieder von diesem Blom bedroht?«
    Kim schüttelte den Kopf. »Es ist fast noch schlimmer. Nicky hat mich angerufen und war total verzweifelt. Jemand hatnachts den Innenhof des Café Lomo verwüstet. Überall wurde Erde verschüttet: auf den Tischen und Holzdielen. Auf dem Tresen der Außen-Bar liegt ein aufgeplatzter Sack mit Erde. Außerdem wurden drei Windlichter umgeworfen und ein Pflanzkübel mit einer Palme. Und jetzt haltet euch fest: Der Täter hat auch noch einen hämisch grinsenden, riesigen Gartenzwerg aufgestellt, dessen Mütze das Sonnensegel durchbohrt hat!«
    Marie warf ihre Bürsten achtlos in die Handtasche. »Das ist ja das Allerletzte! Wie ist derjenige überhaupt reingekommen?«
    »Über die Mauer«, berichtete Kim. »Dort wächst wilder Efeu, und an einer Stelle hat Nicky zerknickte Zweige und abgerissene Blätter entdeckt.«
    Plötzlich bekam Franzi eine Gänsehaut auf den nackten Armen. »Ein Einbrecher!«, flüsterte sie.
    Kim griff in die Süßigkeitenschale und stärkte sich mit einer Handvoll Gummibärchen. Während sie kaute, nickte sie düster. »Du hast es erfasst. Der Biergarten ist nämlich nicht öffentlich zugänglich. Nur Nicky, Sabrina und zwei Nachbarn aus den angrenzenden Häusern haben einen Schlüssel.«
    »Wetten, das war Blom?«, vermutete Marie. »Das hat er sich ja ganz toll ausgedacht: Er verwüstet das Café Lomo , damit die Gäste ausbleiben. Ganz schön plump, aber leider wirkungsvoll. Nicky hat jetzt ein Riesenproblem und er kann noch mehr Druck auf sie ausüben.«
    Franzi straffte ihren Rücken. Kerzengerade saß sie nun im Schneidersitz und streckte zu beiden Seiten die Hände aus. »Mädels, wir haben einen neuen Fall! Ihr wisst, was das bedeutet?«
    Kim und Marie nickten feierlich. Es war Zeit für das Ritual der Detektivinnen. Sie legten die Hände übereinander. Dann riefen sie im Chor: »Die drei !!!.«
    Kim sagte: »Eins!«, Franzi »Zwei!« und Marie »Drei!«. Am Schluss warfen sie gleichzeitig die Hände in die Luft und riefen laut: »Power!!!«

Notfall-Einsatz
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Mittwoch, 20:26 Uhr
    Unser neuer Fall hat diesmal richtig schweißtreibend begonnen! Eigentlich wollten wir nur zum Ortstermin ins Café Lomo und uns dort gründlich umsehen. Aber als wir mitbekommen haben, wie Nicky geschuftet hat, um die Verwüstung des Biergartens zu beseitigen, mussten wir ihr natürlich helfen. Es war eine echte Sisyphusarbeit. Der komplizierte Ausdruck stammt von Marie. Sie hat mal wieder mit ihrem Wissen aus dem Gymnasium geprahlt. Sisyphos war ein armer Kerl aus der griechischen Sagenwelt: Er musste zu Strafe immer wieder einen Marmorblock einen Berg hinaufwuchten, der oben sofort wieder heruntergerollt ist. Genauso kamen wir uns vor, als wir die schwarze Erde Krümel für Krümel aus den Ritzen der Holzdielen gekratzt haben. Fast noch schwieriger war es, alle Glassplitter der zerbrochenen Windlichter zu finden und aufzukehren. Schließlich kommen auch krabbelnde Kleinkinder ins Café, und die dürfen sich natürlich nicht mit den Glassplittern verletzen. Nach drei Stunden hatten wir es endlich geschafft. Nicky hat sich bei uns bedankt und uns zur Belohnung eine kostenlose Runde LICK ausgeschenkt. Trotzdem war der Tag für sie gelaufen. Sie musste den hässlichen Gartenzwerg wegschaffen und das Sonnensegel abnehmen und in eine Änderungsschneiderei zum Flicken bringen. Das alles hat so lange gedauert, dass sie den Biergarten heute nicht öffnen konnte – bei dem tollen Wetter ein saftiger Umsatzeinbruch! Die Arme, sie hat mir echt leidgetan.
    Wir hatten auch nicht viel Zeit, sie zu trösten. Wir mussten ja noch die Spurensicherung erledigen. Auf beiden Seiten der Mauer gab es leider keine Fußabdrücke. Der Boden war zu trocken und staubig. Dafür haben wir an einem zerknickten Zweig eine cremefarbene Kleiderfaser aus grobem Leinen gefunden. Aber das war auch schon unsere ganze Ausbeute. Danach haben wir die
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