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Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee

Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee

Titel: Die drei !!!, 20, Beutejagd am Geistersee
Autoren: M von Vogel
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Erklärungen! Es ist aus. Endgültig.« Kim drückte das Gespräch weg, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Dann schaltete sie das Handy aus, ließ sich auf eine Bank fallen und brach in Tränen aus.
     
    »So ein Mist!« Franzi rüttelte an der Kellertür. Vergeblich. »Dieser hundsgemeine Typ hat uns tatsächlich eingeschlossen!«
    »Was hast du denn gedacht?«, fragte Marie. »Dass alles nur Theater ist? Karl Niemann ist ein abgebrühter Verbrecher. Der geht über Leichen. Wir können von Glück sagen, dass wir noch am Leben sind.«
    Franzi ärgerte sich über Maries abgeklärte Art. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben? Franzi hasste es, eingesperrt zu sein. Unruhig lief sie in dem kleinen Vorratskeller auf und ab. Am liebsten hätte sie die Tür eingetreten, aber dabei hätte sie sich vermutlich nur den Fuß gebrochen. Die Tür war viel zu stabil. Franzi ließ ihren Blick über die Regale schweifen, die an den Wänden standen und bis unter die Decke mit Vorräten vollgestopft waren. Sie entdeckte Gläser mit selbst eingekochter Marmelade, Kartons mit Kaffee und Tee, eingemachtes Obst und jede Menge Konservenbüchsen.
    »Verhungern werden wir jedenfalls nicht«, stellte Franzi fest.
    »Das hatte ich auch nicht vor.« Marie erhob sich von der Kiste mit Mineralwasser, auf der sie sich niedergelassen hatte, und streckte sich. »Wir müssen hier raus – und zwarschnell.«
    »Tolle Idee«, sagte Franzi sarkastisch. »Weißt du zufällig auch, wie wir das anstellen sollen?«
    Marie sah sich suchend um. »Vielleicht gibt es irgendwo ein verstecktes Fenster. Oder einen Lüftungsschacht. Fällt dir nicht was ein, Vicky? Du kennst euren Keller doch am besten.«
    Vicky, die auf einem Stapel Klopapier-Packungen zusammengesunken war, schüttelte den Kopf. »Dieser Raum hat keine Fenster. Und von einem Lüftungsschacht weiß ich nichts. Der einzige Fluchtweg ist die Tür, und die kriegen wir nie im Leben auf.«
    »Mist!« Franzi trat ärgerlich mit dem Fuß gegen einen Putzeimer, der im Weg stand. Er kullerte über den Boden. Sie war so sauer, dass sie diesem Karl am liebsten jedes seiner wenigen Haare einzeln ausgerissen hätte. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, hier rauszukommen!«
    »Wir könnten um Hilfe rufen«, schlug Marie vor.
    »Das bringt nichts. Hier unten hört uns sowieso niemand. Die Mauern sind viel zu dick.« Vicky klang, als hätte sie bereits jede Hoffung aufgegeben.
    »Was ist mit Clarissa?«, fragte Franzi. »Sie sucht doch garantiert nach uns, wenn wir nicht zum Abendbrot erscheinen.«
    »Mama wacht bestimmt erst morgen wieder auf«, sagte Vicky. »Wenn sie ihre Migränetabletten genommen hat, schläft sie immer wie ein Stein.«
    »Mist, Mist, Mist!«, wiederholte Franzi.
    Auch Marie sah inzwischen etwas blass aus. Die Vorstellung, eine ganze Nacht hier unten zu verbringen, schien ihr genauso wenig zu gefallen wie Franzi. Doch dannglomm ein Funken Hoffnung in ihren Augen auf. »Keine Panik, Leute, Kim ist noch da draußen. Sie lässt uns bestimmt nicht im Stich.«
    »Hoffentlich läuft sie Karl nicht direkt in die Arme«, murmelte Franzi. Sie hob den Putzeimer auf, den sie umgestoßen hatte, drehte ihn um und setzte sich drauf.
    Jetzt konnten sie nur noch warten.
     
    Kim wusste nicht, wie lange sie geweint hatte. Erst hatte sie gar nicht mehr aufhören können. Aber irgendwann wurden die Tränen weniger, und der Weinkrampf ebbte ab. Kim fühlte sich ganz leer. Ihr Kopf schien mit Watte gefüllt zu sein, und es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Nur ein Name hallte in ihrem Kopf wie ein endloses Echo: Michi, MICHI, MICHI !
    Kim stöhnte. Sie musste Michi abhaken, ihn vergessen und aus ihrem Gedächtnis streichen. Ein für allemal! Sonst würde sie noch verrückt werden …
    Kim erhob sich und ging auf wackeligen Beinen die Uferpromenade entlang. Sie fühlte sich so schwach und zittrig, als wäre mit den Tränen auch alle Lebensenergie aus ihr hinaus geflossen. Sie musste so schnell wie möglich zur Pension. Jetzt konnten ihr nur zwei Menschen helfen: Franzi und Marie. Kim sehnte sich plötzlich wahnsinnig nach dem Trost ihrer besten Freundinnen. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und beschleunigte ihre Schritte. So spät schon! Bestimmt hatten die anderen längst Abendbrot gegessen. Warum hatten sie denn nicht angerufen? Wunderten sie sich gar nicht, wo Kim blieb? Dann fiel ihr ein, dass sie ja ihr Handy ausgeschaltet hatte.
    Als Kim die Pension betrat, war alles dunkel
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