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Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy

Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy

Titel: Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
Autoren: H Wich
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jedoch keine entdecken. Jimmy schien es wirklich ernst zu meinen. Er war heute auch ganz anders als im Fernsehen. Keine Spur von seinem Lächeln, keine lockeren Sprüche. Und Maries Gänsehaut wollte einfach nicht verschwinden.
    »Habt keine Angst«, sagte Jimmy. »Ich hab’ euch was ganz Tolles mitgebracht, das euer Leben retten wird. Meine Freunde werden es euch zeigen.« Der Moderator tratzwei Schritte zurück, und seine Begleiter schalteten sich ein. Romy hielt ein schwarzes Handy in die Höhe, während Sam sich ein Headset aufsetzte.
    »Hier seht ihr die neueste technologische Entwicklung aus den USA«, sagte Sam. »Das ist das einzige absolut strahlensichere Handy auf der ganzen Welt. Nur wer dieses Handy benutzt, ist vor den schädlichen Strahlen geschützt. Sobald ihr es einschaltet, baut es einen elektromagnetischen, unsichtbaren Schirm um euren Körper auf. Wenn ihr es bei euch tragt, kann euch nichts passieren.«
    Romy ging mit dem Handy herum, damit alle es gut sehen konnten. Dann nickte sie Sam zu und sagte: »Sicher denkt ihr jetzt, dass so ein ausgefeiltes Handy auf dem neuesten technischen Stand furchtbar teuer ist, aber jetzt kommt die gute Nachricht: Jimmy hat ein exklusives Angebot für euch. Alle Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums bekommen das strahlensichere Gerät für nur 10 Euro! Lasst euch dieses Angebot nicht entgehen, greift zu, solange der Vorrat reicht. Wir werden jetzt herumgehen und Handzettel verteilen. Darauf könnt ihr alle Infos und technischen Daten genau nachlesen. Wenn ihr euch entschieden habt, müsst ihr uns nur kurz unter der kostenlosen Telefonnummer anrufen und uns das Geld zukommen lassen. Dann schicken wir euch das Handy sofort zu.«
    Romy und Sam mischten sich unter die Schüler und verteilten die Werbezettel. Marie schnappte sich einen und starrte darauf, doch die Schrift verschwamm vor ihren Augen. Plötzlich kam sie sich vor wie in einem dieser Katastrophenfilme im Fernsehen. Da waren die Betroffenen auch erst mal geschockt, sobald sie die Nachricht voneinem lebensbedrohlichen Virus oder dem bevorstehenden Eintreffen aggressiver Aliens erhielten. Während Marie versuchte, wieder einen klaren Kopf zu kriegen, wurden die Stimmen um sie herum immer lauter.
    »Glaubst du das?« – »Klar, der meint es ernst!« – »Also ich kauf’ mir so ein Handy.« – »Ich nicht. Das ist doch alles Quatsch!« – »Ist es nicht. Das wirst du schon noch sehen, wenn du plötzlich krank wirst.« – »Lass uns doch erst mal den Zettel durchlesen, dann sehen wir weiter.«
    Endlich konnte Marie wieder einigermaßen klar denken. Sie steckte den Zettel in ihre Hosentasche und beschloss, ihn zu Hause in Ruhe zu lesen und danach Kim und Franzi zu zeigen. Das Wichtigste war jetzt, nicht in Panik zu geraten und die kleinen grauen Zellen ihres Detektivhirns einzuschalten.
    Inzwischen waren Romy und Sam zu Jimmy aufs Podium zurückgekehrt. Der Moderator schüttelte ihnen die Hände. Dann drehte er sich zum Publikum um und lächelte zum ersten Mal wieder. »Danke, Leute, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Handyhersteller unsere Zukunft kaputtmachen. Wehrt euch! Gebt uns eure alten Handys, und kauft euch die neuen strahlensicheren Handys! Erzählt auch euren Freunden von der Sache. Macht alle mit. Wir sind nicht allein, wir schaffen das!« Jimmy machte mit seiner rechten Hand das Peace-Zeichen und rief: »Stay happy! Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Ich freu’ mich schon drauf.« Er winkte ein letztes Mal, sprang vom Podium und lief mit Romy und Sam zum Ausgang.
    Marie starrte ihm noch lange nach, auch als er längst hinter der Turnhalle verschwunden war. Normalerweise glaubte sie nicht an die Versprechen, die Promis so gernemachten, um ihren Fans zu gefallen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Jimmy, den berühmten Moderator, je wiedersehen würde, kam Marie verschwindend gering vor. Und trotzdem hatte sie das merkwürdige Gefühl, dass es dennoch passieren würde.
     
    Die weiß blühenden Obstbäume, unter denen Marie mit dem Rad entlangfuhr, dufteten in der lauen Frühlingsluft der ersten Maiwoche um die Wette, doch Marie achtete nicht darauf. Energisch trat sie in die Pedale und gab auf den letzten Metern zu Franzis Haus noch mal richtig Gas. Heute wollte sie auf keinen Fall zu spät kommen, schließlich hatte sie die außerplanmäßige Clubsitzung nicht zum Spaß einberufen. Da tauchte auch schon das hübsche rote Backsteinhaus mit den blauen
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