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Die drei !!!, 12, Popstar in Not

Die drei !!!, 12, Popstar in Not

Titel: Die drei !!!, 12, Popstar in Not
Autoren: M von Vogel
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hatte Marie schon so etwas erwartet. Franzi hatte nur Augen für Nick. Auf ihrem Gesicht lag ein strahlendes Lächeln. Dann erblickte sie Kim und Marie. Ihr fiel beinahe die Kinnlade herunter, und sie blieb wie angewurzelt stehen.
    »Willkommen im Club«, begrüßte Marie ihre Freundin. Ganz offensichtlich hatte Franzi ebenfalls angenommen, Nick würde allein auf sie warten. Sie rang sichtlich um Fassung.
    »Neues Outfit?«, fragte Kim. »Die Jeans kenne ich gar nicht.« Jetzt fiel auch Marie Franzis Hose auf. Im Gegensatz zu ihren üblichen schlabberigen Skaterklamotten saß sie knalleng und betonte Franzis schlanke Beine.
    Franzi schüttelte den Kopf. »Hab ich mir von Chrissie geliehen.« Franzis ältere Schwester war ein totaler Modefreak und hatte den ganzen Schrank voller Klamotten. Franzi stellte sich neben Marie und versenkte die Hände in den Taschen ihres petrolfarbenen Cordblazers. Den trug sie sonst nur zu besonderen Gelegenheiten.
    Ein unangenehmes Schweigen entstand, während die drei !!! es krampfhaft vermieden, einander anzusehen. Kim starrte aufihre Turnschuhe, Franzi in die Luft und Marie auf ihre frisch lackierten Fingernägel.
    Schließlich räusperte sich Nick. »Vielen Dank, dass ihr gekommen seid. Ihr fragt euch sicher, warum ich euch herbestellt habe.«
    »Allerdings«, sagte Marie. Auch Kim und Franzi nickten.
    Nick holte tief Luft. »Ich brauche eure Hilfe.«
    »Wie bitte?« Marie sah Nick überrascht an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Nick nahm die Sonnenbrille ab. Seine blauen Augen verwirrten Marie, und sie musste sich ziemlich konzentrieren, um bei der Sache zu bleiben. Sie blinzelte. »Worum geht es denn?«
    »Ich werde bedroht.« Nick sah ernst aus. »Schon seit einer ganzen Weile.« Er zog ein paar zusammengefaltete Blätter aus der Tasche seiner Trainingsjacke und reichte sie Marie. Mit gerunzelter Stirn begann Marie zu lesen. Kim und Franzi schauten ihr dabei über die Schulter. Die Briefe waren am Computer getippt. Der erste war sehr kurz:
    NICK, ICH HASSE DICH!!!
    Kim sog hinter Marie scharf die Luft ein. Marie faltete das zweite Blatt auseinander.
    DU FÜHLST DICH SICHER,
    ABER DAS BIST DU NICHT.
    ICH BEOBACHTE DICH. TAG UND NACHT.
    IRGENDWANN ZAHLE ICH DIR HEIM,
    WAS DU MIR ANGETAN HAST.
    Marie schluckte. Ihre Hände zitterten leicht, während sie den dritten Brief las.
    DU BIST EIN ARROGANTER IDIOT, NICK VOSS!
    DU HAST DEINEN ERFOLG NICHT VERDIENT.
    DER TAG DER ABRECHNUNG RÜCKT NÄHER.
    Marie ließ die Blätter sinken. Sie wechselte einen schnellen Blick mit Kim und Franzi. Kim war blass, und Franzis Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.
    »Du meine Güte!« Kims Stimme klang heiser. »Das ist ja … das ist absolut …«
    »… ekelhaft«, ergänzte Franzi. »So etwas Widerliches habe ich noch nie gelesen.«
    »Ich auch nicht.« Marie faltete die Briefe wieder zusammen. »Dürfen wir die behalten?«
    Nick nickte. »Natürlich. Ich bin froh, wenn ich die Dinger los bin.«
    »Wann hast du denn den ersten Brief bekommen?«, wollte Marie wissen.
    Nick überlegte. »Vor vier Wochen etwa. Er kam mit der Post. Natürlich ohne Absender.«
    »Und der Poststempel?«, fragte Kim.
    »Da stand nur ›Briefzentrum‹ drauf«, antwortete Nick.
    »Mist!«, schimpfte Franzi. »Das hilft uns nicht weiter.«
    Zwei Spaziergänger näherten sich, ein Pärchen, das sich an den Händen hielt und langsam über den Kiesweg schlenderte. Nick setzte schnell seine Sonnenbrille wieder auf und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Wahrscheinlich wollte er inkognito bleiben, um nicht von Autogrammjägern erkannt zu werden. Oder hatte er Angst? Immerhin hatte ihm der anonyme Briefschreiber eindeutig gedroht. Marie fröstelte.
    »Seitdem bekomme ich jede Woche einen Brief«, berichtete Nick. »Erst habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Ich hab die Briefe für einen geschmacklosen Scherz gehalten. Wisst ihr, ichbekomme jede Menge Fanpost, und manchmal sind ziemlich abgefahrene Sachen dabei. Heiratsanträge. Kuscheltiere. Einmal sogar ein schwarzes Spitzenhöschen.« Franzi kicherte, und über Nicks Gesicht huschte ein Grinsen. Dann wurde er wieder ernst. »Aber die Briefe sind immer unangenehmer und bedrohlicher geworden. Allmählich habe ich ein mulmiges Gefühl bekommen.«
    »Warum bist du nicht zur Polizei gegangen?«, fragte Marie. »Das wäre doch ziemlich naheliegend.«
    »Ich will keine schlechte Presse«, erklärte Nick. »Schon gar nicht jetzt, wo der Beginn unserer neuen
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