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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Autoren: Virginia Fox
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gerade mit Fotos von Miss-Brazil-2012 vertrieb. Sie blinzelte.
    „Willst du warten, bis du am Boden festgewachsen bist?“, flüsterte Lance, der noch einmal aufgetaucht war, ihr leise zu. „Nun geh schon“, forderte er sie auf und gab ihr einen kleinen Schubs, bevor er sich wieder buchstäblich in Luft auflöste.
    Zögernd ging sie den kleinen Hügel hinab. Ein Zweig knackste unter ihrem Fuß. Gleich darauf platschte es im Wasser und Tim drehte sich irritiert um. Sie erstarrte. Genau wie er.
    Und wenn er sich nun gar nicht freut mich zu sehen? schoss es ihr durch den Kopf.
    „Kaja?“, fragte er ungläubig und langsam breitete sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht aus.
    „Zumindest hieß ich noch so, als ich das letzte Mal in meinem Pass nachgesehen habe“, versuchte sie ihre Verlegenheit zu überspielen und lächelte ihn unsicher an.
    Vorsichtig stellte er die Kamera ab und kam auf sie zu. Langsam und dann immer schneller ging ihm Kaja entgegen, bis sie schließlich fast die kleine Böschung hinunterflog und in seinen Armen landete. Endlich, dachte sie, dieses Zuhause-Gefühl hat mir so gefehlt. Nachdem sie sich eine Minute gedrückt hatten, hielt er sie ein Stück von sich weg. „Ich dachte schon, ich hätte es unwiderruflich verbockt. Es tut mir so leid, Kaja!“
    „Das hoffe ich doch!“ Sie versetzt ihm einen spielerischen Nasenstüber. „Du kennst mich doch. Du wusstest doch, wovor ich am meisten Angst habe. Das hat am meisten weh getan.“
    Er schaute zur Seite. „Ich weiß. Deshalb tut es mir ja auch so leid. Aber…“, er hielt einen Moment inne, „in dem Moment war meine grösste Angst, dass du dich gar nicht mit mir getroffen hättest, wenn du gewusst hättest, dass ich so bald wieder los muss.“
    „Das hat ja prima geklappt“, meinte sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme ein klein wenig sarkastisch klang.
    „Aber ich hoffe, du bist nicht den ganzen weiten Weg gekommen, um mir das zu bestätigen, oder“, fragte er hoffnungsvoll.
    Wider Willen musste sie lachen. „Na ja, ich dachte, wir könnten ja mal darüber sprechen, wie wir unsere verschiedenen Leben kompatibel gestalten können.“
    „Kompatibel gestalten“, er grinste sie an und strich mit den Lippen über ihre Haare, „gefällt mir, der Ausdruck.“ Er schloss die Augen und lehnte seine Stirn an ihre. „Du glaubst gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass du gekommen bist.“ Und dann küsste er sie endlich.
     „Willst du mir nicht deine Freunde vorstellen?“, fragte sie ihn eine Weile später, als sie es endlich schafften, sich voneinander zu lösen.
    „Hm, da muss ich erst überlegen“, meinte er und musterte sie demonstrativ.
    Sie blickte an sich hinab. Sie sah ziemlich staubig und mitgenommen aus. Warnend sah sie ihn aus blitzenden Augen an. „Wenn ich jetzt das Wort Dreckspatz höre, bin ich gleich wieder auf dem Heimweg.“
    Um seine Mundwinkel zuckte es und schließlich brachen beide in ein befreiendes Lachen aus. „Also dann, komm. Vielleicht haben sie sich ja von ihrem Schreck erholt und tauchen nochmals auf.“
    Zwei Tage später saßen sie ein letztes Mal in der Abendsonne am Ufer und sahen der Riesenotterfamilie beim Spielen zu. Diesen hübschen und sehr unterhaltsamen Tieren, welche ausschließlich in den Feuchtgebieten Südamerikas vorkommen, galt bei dieser Reise Tims besondere Aufmerksamkeit.
    „Dadurch, dass ihr Lebensraum in den letzten Jahrzehnten immer mehr eingeschränkt wurde, gehören sie inzwischen zu den gefährdeten Tierarten. Sie leben in Gruppen und sind sehr gesellig und verspielt. Wenn man sie einmal ausfindig gemacht hat, was eher ein schwieriges Unterfangen ist, lassen sie sich gut beobachten. Im Gegensatz zu den europäischen Ottern sind die Riesenotter nämlich tagaktiv“, hatte Tim ihr am ersten Abend begeistert erklärt. Ihm war es wichtig, mit seinen Fotoreportagen immer wieder auf die schwindenden Wunder der Erde hinzuweisen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Kaja war schon gespannt auf seine nächste Ausstellung.
    Die letzten zwei Tage hatte es bereits mehrheitlich geregnet, was die Riesenotter offensichtlich genossen. Am nächsten Tag würden Tim und sie gemeinsam in die Schweiz zurück fliegen. Schweigend genossen sie das drollige Schauspiel der Kleinen die sich mit ihren Tricks ständig zu überbieten versuchten. Fast so, als wüssten sie, dass sie Publikum hatten. Unbemerkt von Tim setzte sich Lance neben Kaja.
    „Hallo mein Drache.“
    „Hallo
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