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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
Autoren: Virginia Fox
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wenig wehmütig. Aber das ließ sich bei der Arbeit mit flüssigem Wachs nicht vermeiden.
    „Ja tatsächlich! Du solltest wirklich ein bisschen mehr auf dich achten“, riss sie Lance aus ihren Gedanken.
    „Mach dir keine Sorgen, Lance“, begrüßte ihn Miri und schwenkte demonstrativ eine Tüte, die offensichtlich etwas Essbares enthielt.
    „Rechtzeitig zur Raubtierfütterung“, bestätigte Sierra.
    „Ist für mich auch was dabei? Ich verhungere nämlich hier noch“, meinte er mit einem bedeutungsvollen Seitenblick auf Kaja.
    „Geh doch und such dir eine drachenlose Jungfrau, die dich bekocht, statt mir hier auf die Nerven zu gehen“, maulte Kaja, griff sich aber dankbar eines der obligatorischen Thunfischbrötchen.
    Sierra kicherte. „Du erinnerst mich an die Ziege im ‚Tischlein-deck-dich’“, meinte sie belustigt zu dem Drachen.
    „Ziege?“, fragte dieser irritiert? „Ich bin doch keine Ziege, Ziegen sind Abendessen für uns Drachen“, meinte er beleidigt.
    Kaja winkte ab. „Schon gut, Lance, das war eine Redewendung mit Märchenbezug, ich erkläre dir das später.“ Immer noch misstrauisch, aber einigermaßen beruhigt, gab sich Lance damit zufrieden.
    Vollends versöhnt war er, als Sierra ihm ein Miniaturfläschchen mit Jägermeister zu warf. „Sieh an, sieh an“, murmelte er, als er es geschickt auffing.
    „Ruhe“, knurrte Sierra, „oder ich bring dir nie mehr etwas mit!“ Kaja und Miri grinsten sich verschmitzt an, was Sierra demonstrativ ignorierte. Die beiden hatten schon öfters gemerkt, dass sich Sierra kratzbürstiger gab als sie eigentlich war. „Können wir jetzt mit der Streicherei anfangen, ich muss dann irgendwann wieder nach Hause, Pferdemist wegmachen“, wollte Sierra ungeduldig wissen und warf ihr zusammen geknülltes Sandwichpapier geschickt in den offenen Abfalleimer, der mitten im Raum stand.
    „Sklaventreiber“, murmelte Miri, stand aber auf und zog Kaja von ihrem Platz hoch.
    Kaja hatte den ganzen letzten Abend damit verbracht, alle wichtigen Stellen im Wohnzimmer mit Malerklebeband abzukleben und den Boden mit Plastikfolie zu bedecken, so dass sie gleich beginnen konnten. Für diesen Raum hatte sie ein weiches Elfenbeinweiß ausgewählt. Zu dritt kamen sie gut voran, auch wenn Kaja immer wieder inne hielt und geistesabwesend zum Fenster hinaus starrte. Die beiden anderen beobachteten sie unbemerkt und warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. Sie warteten, bis sie den ersten Anstrich fertig hatten. Dann verschwand Miri in der Küche, um Tee zu kochen. Während sie darauf wartete, dass das Wasser kochte, löcherte Sierra Kaja mit Fragen zu den anderen Räumen. „Was wolltest du denn als nächstes streichen?“
    „Ich dachte, mein Schlafzimmer“, antwortete Kaja abwesend.
    „In welcher Farbe denn?“
    „In diesem ganz hellen Gelb, fast weiß… warte, ich hole die Farbkarten.“ Sie holte den Fächer mit den Farbschattierungen und deutete auf einen der oberen Abschnitte.
    „Hast du denn alle Farben schon gekauft?“
    „Äh, ja, sie stehen alle dort hinten.“ Sie deutete auf den kleinen Raum, der als Vorratskammer diente und an die Küche anschloss. Verwundert blickte sie auf und schaute Sierra fragend an. „Wieso willst du das alles wissen? Befürchtest du, ich könnte einen zu hohen Betrag verrechnen?“, wollte sie scherzhaft wissen.
    „Nein, du meine Güte, so habe ich das doch nicht gemeint.“ Sierra wirkte ehrlich bestürzt.
    In dem Moment kam Miri mit dem Tee ins Zimmer. „Wir haben einen Anschlag auf dich vor“, klärte sie Kaja auf. „Deshalb stellt sie alle diese Fragen.“
    „Einen Anschlag?“ Kaja verstand inzwischen gar nichts mehr.
    „Genau. Einen Anschlag“, bestätigte Miri.
    Misstrauisch beäugte Kaja ihre Drachenschwestern, die links und rechts von ihr Platz genommen hatten. „Jetzt leg schon diesen tropfenden Pinsel weg und setz dich zu uns“, forderte Sierra sie auf.
    Verunsichert legte Kaja ihr Werkzeug ab und wischte sich die farbigen Hände an ihrer Hose ab. „Okay, hier bin ich und jetzt?“
    „Wie geht es eigentlich Tim?“, wich Miri ihrer Frage geschickt aus.
    „Keine Ahnung. Und es interessiert mich auch nicht im Geringsten“, antwortete Kaja ausweichend.
    „Falsch“, ließ sich Lance vernehmen, der sich in diesem Moment dazu gesellte. „Frag sie, woran sie den ganzen Nachmittag schon gedacht hat“, soufflierte der Drache Miri.
    Brav fragte diese: „Und woran hast du denn die ganze Zeit während des Malens
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