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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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produktivere Tätigkeiten zugewiesen. Die meisten waren darüber nicht unglücklich gewesen. »Sie werden natürlich die jungen Nestlinge weiterhin überwachen.«
    »Selbstverständlich. Was hört man Neues von Sean und den anderen?« fragte Pol mit leichter Ungeduld. Er hatte mit Bay über die lange Abwesenheit der Drachenreiter gesprochen und fragte sich allmählich, ob sie sich nicht absichtlich soviel Zeit ließen. Beiden Biologen war bekannt, wie sehr Sean es verabscheute, wenn sie zu Botendiensten herangezogen wurden. Aber was konnte er erwarten? Jeder mußte tun, was er konnte. Auch Pol und Bay waren nicht gerade entzückt von Kwan Marceaus Projekt, die Maden aus dem Rasenstück auf Calusa zu überwachen, aber es war schließlich eine Aufgabe, bei der sie sich nützlich machen konnten.
    »Sie müßten bald hier sein.« Weder Pauls Stimme noch seine Miene verrieten etwas von seinen Empfindungen. »Wann hat Kwan vor, seine Würmer probeweise im Norden auszusetzen?«
    »Es sind eher Maden als Würmer«, belehrte ihn Pol. »Für einen Bodentest ist inzwischen eine ausreichende Anzahl vorhanden.«
    »Das hört man wirklich gerne«, sagte Paul herzlich und stand auf. »Aber vergessen Sie nicht, morgen ist kein guter Tag für irgendwelche Tests!«
    Pol und Bay sahen sich an. »Stimmt es, Admiral«, fragte Pol, »daß Sie nicht die ganze Fädenfront in den Bergen bekämpfen wollen?«
    »Ja, Pol, das ist richtig. Es fehlt uns an Leuten, an Energie und an Schlitten, um mehr als die unmittelbare Umgebung zu schützen. Wenn also diese Maden irgendwie helfen könnten, wären wir Ihnen alle sehr dankbar.«
    Als sie gegangen war, ließ Paul sich wieder in seinen Stuhl sinken und drehte sich zum Fenster, um in die Sternennacht hinauszuschauen. Hier im Norden war das Klima rauher als im Süden, aber in der kalten Luft waren die inzwischen vertrauten Sternbilder kristallklar zu erkennen. Manchmal konnte er sich beinahe einbilden, er sei wieder im Weltraum. Mit einem tiefen Seufzer setzte er sich ans Terminal. Er mußte in dem deprimierenden Bericht, den Joel abgeliefert hatte, wenigstens eine Spur von Hoffnung finden.
    Falls sie die Schlitten und Gleiter wirklich nur einsetzten, wenn es absolut unerläßlich war, würden sie vielleicht gerade so lange halten, bis die Materie der Oort'schen Wolke an Pern vorübergezogen war. Aber was würden sie tun, wenn sie wiederkam? Paul zuckte zusammen, als er daran dachte, mit welcher Arroganz Ted Tubberman einfach die Peilkapsel abgesetzt hatte. Hatte der Mann überhaupt gewußt, wie man sie richtig aktivierte? Ironie des Schicksals! Würde sie ihr Ziel erreichen, Würde man darauf reagieren? Mit Hilfe der hochtechnisierten Gesellschaft, von der sie sich losgesagt hatten, konnten seine Nachkommen überleben. Wollte er das? Hatten sie eine andere Wahl? Mit der entsprechenden Technologie konnte das Sporenproblem möglicherweise gelöst werden. Erfindungsreichtum und die Besinnung auf natürliche Mittel hatten bisher kläglich versagt.
    Feuerspeiende Drachen! Eine lächerliche Vorstellung, ein Ammenmärchen. Und doch…
    Entschlossen ließ Paul die nackten Zahlen vor sich abrollen, die ihm Auskunft über die schwindenden Vorräte der Kolonie gaben.
    ***
    »Tarrie!« Peter Chernoff kam aus der Scheunenhöhle am Ostrand des Hauptquartiers des Seminole-Anwesens gestürmt, um seine Schwester zu begrüßen. Er war ein hochgewachsener junger Mann und konnte auf die Reiter hinabschauen, die ihn umringten. »Sagt mal, Leute, wo wart ihr denn die ganze Zeit?«
    »Wir haben uns jeden Tag auf Fort gemeldet«, gab Sean überrascht zurück.
    »Ich habe den gestrigen Bericht verfaßt und sogar mit Bruder Jake gesprochen«, fügte Tarrie mit ängstlicher Miene hinzu.
    »Was ist los, Peter?«
    Peter trat von einem Fuß auf den anderen, druckste herum und wollte nicht mit der Sprache heraus. »Die Lage wird immer schlimmer. Wir sollen überhaupt nicht mehr fliegen, wenn nicht höchste Katastrophengefahr besteht.«
    »Deshalb haben wir also so viele Sporenschäden gesehen«, sagte Otto erschrocken.
    Peter nickte ernst. »Und heute ist ein Fädenfall über der Fort-Festung angesagt, und die müssen es einfach tatenlos über sich ergehen lassen.«
    »Ohne auch nur zu versuchen…« Dave Catarel war schockiert.
    »Die Umsiedlung von Landing nach Norden war zuviel für die Schlitten und die Energiezellen.« Peter starrte auf sie hinunter und versuchte, ihre Reaktion abzuschätzen. »Außerdem wurde die
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