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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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Meter unter sich sah er Sorkas Fünfergeschwader und hinter dieser Formation flog Tarrie, gefolgt von den übrigen Königinnen. Weiter! verlangte Carenath gebieterisch und schoß in einer Lücke zwischen den Sporen nach oben. Er drehte den Kopf nach hinten und öffnete weit das Maul. Sean tastete nach einem Klumpen Feuerstein. Das muß noch geübt werden, dachte er. Carenath sprang wieder.
    Shoth hat sich am Flügel verbrannt, meldete der Drache. Er wird weiterfliegen!
    Das wird ihn lehren, vorsichtiger zu sein! gab Sean zurück.
    Dann strafften sich die Riemen an seinem Gürtel, denn Carenath schien sich auf seinen Schwanz zu stellen, um einem Fädenstrom auszuweichen, den er dann mit seiner Flamme verfolgte.
    Formation wieder einnehmen! kommandierte Sean. Das fehlte noch, daß sie sich gegenseitig verbrannten. Als Carenath sich wieder einreihte, sah er, daß die anderen ihre Position gehalten hatten.
    Diese erste Durchquerung der Fädenfront hatte allen Mut gemacht, und jetzt gingen sie ernsthaft an die Arbeit, bis sowohl Feuerspeien wie Ausweichmanöver ganz automatisch abliefen. Carenath ging mehrmals ins Dazwischen, um sich von Fäden zu befreien, die sich an seine Schwingen geheftet hatten. Jedesmal, wenn Carenath eine Verletzung erlitt, biß Sean die Zähne zusammen. Inzwischen hatten sich alle Bronzedrachen und Braunen kleinere Wunden zugezogen, aber sie kämpften trotzdem weiter. Die Königinnen ermunterten sie beständig. Dann meldete Faranth das Eintreffen eines Schlittens, als nächstes verkündete sie, daß in der Hafengegend Bodentrupps ausgerückt seien und die Hülsen zerstörten, die die Oberfläche erreicht hatten. Die Reiterinnen hatten die von Seminole mitgebrachten Tanks geleert, und Sorka wollte sich vom Hafen Nachschub holen.
    Faranth will wissen, wie lange wir kämpfen werden sagte Carenath.
    Solange der Feuerstein reicht! antwortete Sean verbissen. Er hatte gerade verkohlte Fäden ins Gesicht bekommen, und seine Wangen brannten. Er notierte sich im Geist, daß Gesichtsmasken ganz nützlich wären.
    Manooth sagt, sie haben keinen Feuerstein mehr! meldete Carenath plötzlich, nachdem sie eine Weile fast ohne zu denken gekämpft hatten. Sollen sie nachsehen, ob es in der Fort-Festung noch welchen gibt?
    Sean hatte gar nicht gemerkt, wie weit sie sich im Laufe des Kampfes landeinwärts bewegt hatten. Sie befanden sich tatsächlich über den mächtigen Mauern der Fort-Festung. Er starrte sie einen Moment lang verwirrt an und wurde sich plötzlich sehr stark bewußt, wie sehr ihm die Kälte und die Anstrengung zugesetzt hatten. Die Reitriemen hatten sich tief in sein Fleisch eingedrückt, sein Gesicht brannte, und seine Finger, Zehen und Knie waren gefühllos.
    Sag ihnen, sie sollen auf Fort landen! befahl er. Die Sporen sind in die Berge hinaufgezogen. Mehr können wir heute nicht tun!
    Gut! antwortete Carenath so begeistert, daß Sean seine brennenden Wangen vergaß und grinste. Er gab seinem Drachen einen liebevollen Klaps auf die Schulter, die Formation flog eine Rechtskurve und setzte in Spiralen zur Landung an.
    ***
    »Emily!« Pierre kam ins Zimmer seiner Frau gestürmt. »Emily, du wirst es nicht glauben!«
    »Was werde ich nicht glauben?« fragte sie müde. Seit dem Unfall schienen ihre Kräfte sie völlig verlassen zu haben. Sie drehte den Kopf, der auf der gepolsterten Lehne des bequemen Stuhls lag, und schenkte ihm ein mattes Lächeln.
    »Sie sind gekommen! Ich habe es gehört, aber ich mußte es mit eigenen Augen sehen, um es zu glauben.
    Alle Drachen haben mit ihren Reitern Fort erreicht. Sie kamen im Triumph! Sie haben tatsächlich gegen die Fäden gekämpft, wie du es dir erträumt, wie Kit Fing es geplant hat!« Er nahm die Hand, die sie ihm entgegenstreckte, den einzigen Teil ihres Körpers, der bei dem Absturz heil geblieben war. »All die siebzehn prächtigen, tapferen jungen Leute. Und sie haben eine richtige Schneise in die Sporen gebrannt, sagt Paul.« Er merkte erst jetzt, daß er lächelte, doch als er sah, wie ihr Gesicht Farbe bekam, wie sie tief einatmete und wie in ihren Augen Interesse aufflackerte, traten ihm die Tränen in die Augen. Sie hob den Kopf, und er plapperte weiter. »Paul hat zugesehen, wie sie die Fäden am Himmel verbrannt haben. Sie konnten natürlich nicht während des ganzen Einfalls bleiben, ein Teil davon ging ohnehin über dem Meer nieder, und der Rest fällt auf die Berge, wo er nicht viel Schaden anrichten kann.
    Paul sagte, er habe noch nie
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