Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
und erhob sich. »Ich bin in meiner Kabine, falls sich irgendwelche Probleme ergeben sollten.«
    Als Paul die Offiziersmesse verließ, versuchte Joel gerade, eine Wette darüber abzuschließen, wie lange es dauern würde, bis die Nachricht über die Wahl des Landeplatzes auf der Yoko die Runde gemacht hatte.
    »Wieviel?« hörte er Avrils heisere Stimme, dann glitt die Schiebetür hinter ihm zu.
    Die Stimmung war ausgezeichnet. Paul hoffte, daß Emilys Besprechung ebenso positiv verlaufen war. Siebzehn Jahre Planung und Organisation standen nun auf dem Prüfstand.
    Auf den Kältedecks aller drei Schiffe arbeiteten die Mediziner rund um die Uhr, um die etwa fünftausendfünfhundert Kolonisten aus dem Tiefschlaf zu wecken. Techniker und Spezialisten wurden in der Reihenfolge ihrer Nützlichkeit für das Landeunternehmen reanimiert, aber Admiral Benden und Gouverneurin Boll hatten darauf bestanden, daß alle wach zu sein hatten, wenn die Schiffe ihre vorläufige Parkposition in einem stabilen Lagrange-Orbit - sechzig Grad vor dem größeren Mond von Pern - eingenommen hatten. Wenn die großen Schiffe erst einmal geräumt waren, gab es keine Möglichkeit mehr, den Planeten aus dem All zu betrachten.
    Sallah Telgar, die eben ihre Wache auf der Brücke beendet hatte, kam zu dem Schluß, daß sie nun endgültig genug von der Raumfahrt hatte. Als Kind einer Offiziersfamilie war sie seit ihrer frühesten Jugend von einem Militärposten zum anderen geschoben worden.
    Der Tod beider Eltern während des Krieges hatte ihr eine hohe Abfindungssumme eingebracht, mit der sie sich einen Platz auf dem Kolonistenschiff sichern und die Konzession für ein großes Stück Land auf Pern erwerben konnte. Vor allem aber sehnte sie sich danach, endlich eine Heimat zu finden, wo sie den Rest ihres Lebens verbringen konnte. Pern schien für dieses Vorhaben gut geeignet.
    Als sie vom Kommandodeck in den Hauptkorridor einbog, war sie überrascht über die vielen Menschen. Fast fünf Jahre lang hatte sie eine Kabine für sich allein gehabt. Der Raum war selbst für eine Person nicht gerade großzügig bemessen, aber nun, da sie ihn mit drei anderen teilen mußte, empfand sie die Enge als bedrückend.
    Sallah hatte keine große Lust dorthinzugehen, und schlenderte deshalb in den Aufenthaltsraum. Dort gab es einen riesigen Bildschirm, und sie konnte weiterhin den Planeten betrachten, während sie eine Kleinigkeit aß.
    Am Eingang blieb sie unvermittelt stehen, erschrocken über das Gewühl, das hier herrschte. Nur wenige Plätze waren frei, und noch während sie sich ihr Essen aus dem Automaten holte, schrumpfte die Auswahl auf einen einzigen Stuhl ganz am Ende des großen Raumes, von wo man den Bildschirm nur sehr schlecht sehen konnte.
    Sallah hob unschlüssig die Schultern. Wie eine Süchtige nahm sie jede Erschwernis in Kauf, nur um einen Blick auf Pern werfen zu können. Als sie jedoch Platz nahm, merkte sie, daß ihre Tischnachbarn genau die Leute waren, mit denen sie an Bord der Yokohama am wenigsten zu tun haben wollte: Avril Bitra, Bart Lemos und Nabhi Nabol. Sie saßen mit drei Männern zusammen, die Sallah nicht kannte; die Schildchen an ihren Hemdkrägen wiesen sie als Maurer, Maschinenbauingenieur und Bergmann aus. Die Gruppe war so ziemlich die einzige, die sich nicht von den Bildern Perns fesseln ließ. Die drei Spezialisten hörten mit gespielt gleichgültiger Miene den Ausführungen von Avril und Bart zu; nur der älteste der drei, der Ingenieur, warf hin und wieder einen Blick in die Menge, um sich zu vergewissern, daß niemand auf sie achtete. Avril hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt. Ein arrogantes, herablassendes Lächeln lag auf den makellosen Zügen, und die dunklen Augen glitzerten, als sie sich vorbeugte und dem unscheinbaren Bart Lemos zuhörte, der sich immer wieder mit der geballten Rechten in die linke Handfläche klatschte, um seine schnellen, leisen Worte zu unterstreichen. Nabhi betrachtete den Geologen mit gewohntem Hochmut, ein Ausdruck, der sehr viel Ähnlichkeit mit Avrils Mienenspiel hatte.
    Der Anblick dieser Leute reichte aus, um einem den Appetit zu verderben, dachte Sallah und reckte den Hals, um den Bildschirm zu beobachten.
    Es ging das Gerücht um, daß Avril in den letzten fünf Jahren viel Zeit in Paul Bendens Bett verbracht hatte. Sallah konnte sich durchaus vorstellen, daß sich ein Mann wie der Admiral von der rassigen dunklen Schönheit der Astrogatorin sexuell angezogen fühlte. Avril
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher