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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln
Autoren: Anne McCaffrey
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Meron ist tot, und sein Nachfolger, Baron Deckter, möchte von Anfang an klarstellen, daß er sich an die Verträge seines Vorgängers nicht gebunden fühlt.«
    »Das erleichtert mich. Ich hatte insgeheim darauf gehofft. Mardra und T’kul werden allerdings weniger begeistert sein. Vielleicht versuchen sie Baron Deckter zu bestechen …«
    »Der Mann bleibt fest.«
    »Gut für ihn.« Toric lachte vor sich hin und schüttelte den Kopf. »Mardra hatte ohnehin die Absicht, Meron jedes taube Echsen-Ei unterzujubeln, das sie nur finden konnte. Sie war wütend, weil einer der großen Säcke halbleer ankam.«
    »Halbleer?«
    Sebell warf Menolly einen Blick zu.
    »Ja, die Schlinge und eine Seitennaht hatten sich gelöst, und Mardra glaubt fest, daß ein Teil der kostbaren Fracht, die sie beim Meisterweber bestellt hatte, im Dazwischen verlorenging. Warum?«
    Toric fing die Blicke auf, welche die beiden Harfner tauschten. »Ach so – der vermißte Junge, nach dem ihr euch vor einigen Siebenspannen erkundigt hattet! Ihr glaubt, daß er in diesem Sack nach Süden gelangt ist?«
    »Es wäre immerhin eine Möglichkeit.«
    »Diese beiden Ereignisse hatte ich bisher nicht in Verbindung gebracht.«
    Toric fuhr sich nachdenklich über die Wange. »Ein Halbwüchsiger? Ja, der hätte wohl Platz in diesem Sack gefunden. Gibt es sonst noch etwas, das ich über ihn wissen sollte?«
    Sebell fand es typisch für Toric, daß der Mann Antworten von ihnen forderte, ehe er seine eigenen Gedanken preisgab.
    »Ein Königinnen-Ei war mit im Spiel…«
    »Oho.« Torics Augen blitzten. »Damit wird die Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit.«
    Er machte eine Pause, aber ehe Sebell eine Frage stellen konnte, fuhr er fort: »Es ist vier – nein, drei – Fädeneinfälle her, da setzten sich die Weyrleute auf die Spur eines Wher-Rudels. Where tauchen nämlich mit Vorliebe da auf, wo junge Echsen schlüpfen, und das veranlaßt sogar die phlegmatischen Drachenreiter gelegentlich zu einem Ausflug.«
    Toric lachte spöttisch.
    »Aber wenn dieser Deckter Marons Handelschaften nicht fortsetzen will, werden sie in Zukunft selbst diese Energie sparen können. Sie erreichten also die besagte Stelle – die Where ergriffen die Flucht, aber auf dem Strand lagen nur die leeren Schalen eines Königinnen-Eies. Und obwohl die Drachenreiter den Strand gründlich absuchten, entdeckten sie nirgends die Spur eines Geleges.«
    »Das bedeutet, daß Piemur endlich seine eigene Echse besitzt!« rief Menolly und drückte begeistert Sebells Arm.
    »Piemur? Ist das der Vermißte? He, Mädchen, beruhigen Sie sich, sonst scheuchen Sie noch sämtliche Echsen der Burg auf!«
    Kimi und Taucher waren nämlich in die Höhle geschwirrt, und als Prinzeßchen und Rocky sie mit aufgeregtem Gezeter begrüßten, schossen auch einige der heimischen Echsen herbei und nahmen an dem Freudentanz teil. Sebell und Menolly beruhigten ihre Freunde, und Toric verbannte die seinen.
    »Ja – es handelt sich um Piemur, den Harfnerlehrling«, erklärte Menolly voller Eifer.
    »Ich besuchte mit ihm Merons Fest«, sagte Sebell. »Irgendwie stahl er sich in die Burg und nahm das Königinnen-Ei an sich. Meron erlitt einen Tobsuchtsanfall…«
    »Kann ich mir vorstellen.« Toric schnaubte verächtlich.
    »Und obwohl die Burg gründlich durchsucht wurde, konnten seine Leute weder Piemur noch das Ei aufstöbern«, fuhr Sebell fort. »Kimi übermittelte mir, daß sie ihn nicht erreichen könne.«
    »Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich also schon in dem Sack versteckt«, warf Menolly ein. »Dieses Schlitzohr!«
    In knappen Worten schilderte Sebell den weiteren Verlauf der Ereignisse: Die Bewerber um den Erbbaron-Titel hatten Angst bekommen, daß Benden von Merons Geschäften mit dem Süd-Weyr erfahren würde, und wollten mit einemmal nichts mehr mit der Burg zu tun haben. Sie drängten Meron, einen Nachfolger zu benennen, der dann versuchen sollte, die Versöhnung mit Benden herbeizuführen. Aber Meron hatte einen Kollaps erlitten, und man schickte nach dem Heiler sowie dem Meisterharfner. Robinton, der als Vermittler dienen sollte, brachte weitere Barone und den Weyrführer vom Hochland mit. Gemeinsam zwangen sie Meron schließlich, seinen Erben zu bestimmen. Über die Methode, die man dabei angewandt hatte, schwieg sich Sebell aus. Für Toric waren nur die Fakten wichtig.
    »Da Kimi ausdrücklich feststellte, daß der Ort, an dem sich Piemur befand, dunkel sei und sie nicht zu ihm gelangen könnte«, schloß
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